Der Geek-Atlas (German Edition)
von 800 Bunkern, in dem rote Telefone stehen. Diese waren ständig einsatzbereit,
damit im Notfall über einen Atomanschlag bereichtet werden konnte.
Ein Großteil des Museums ist interaktiv. Sie können die Computer für die Steuerung der Kampfflugzeuge ausprobieren, die bis
in die frühen 1980er von der RAF verwendet wurden.
Was dieses Museum zu einer Perle macht ist die Kombination aus authentischer Ausstattung und sachkundigem, freundlichem Personal.
Die kostenlosen zweistündigen Führungen sind sehr zu empfehlen, da das ausgestellte Equipment sehr umfassend erläutert wird.
Praktische Informationen
Besucherinformationen finden Sie auf der Website des Air Defence Radar Museums unter http://radarmuseum.co.uk/ .
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Das Magnetron
Beim ursprünglichen Chain Home-System wurde eine große Wellenlänge verwendet. Daher konnten kleine Objekte nicht erkannt werden.
Darüber hinaus waren die Sender groß und mussten auf dem Boden installiert werden. Anfang des Jahres 1940 erfanden zwei Wissenschaftler
der Universität Birmingham ein Gerät, das ein leistungsfähiges Radiosignal mit einer sehr kurzen Wellenlänge erzeugen konnte–
das Magnetron.
Mit dem Magnetron, das so klein war, dass es in eine Aktentasche passte, konnte man Radar in Flugzeugen installieren und sehr
kleine Objekte erkennen, z. B. aus dem Wasser ragende U-Boot-Periskope. Das Magnetron erzeugte Radiowellen mit einer Wellenlänge
im Zentimeterbereich. Es kam unter Anderem bei der Abbildung des Bodens zum Einsatz, um genaue Informationen zur Bombardierung
zu erhalten. Außerdem wurde es zur Verfolgung der deutschen V-1-Rakete und zur Lenkung von Artilleriefeuer genutzt.
Das Magnetron ( Abbildung 36.1 ) erzeugt ein rotierendes elektrisches Feld. Dazu werden eine heiße Kathode, die Elektronen abgibt, und Permanentmagneten,
die die Elektronen innerhalb eines Hohlraums rotieren lassen, verwendet.
Abbildung 36.1 Magnetron
Die heiße Kathode liegt in der Mitte des Magnetrons und ist an einen Gleichstrom angeschlossen. Die Kathode erhitzt sich und
setzt Elektronen frei, die von der Anode angezogen werden. Diese ist ringförmig und umgibt die Kathode. Zwischen Anode und
Kathode befindet sich ein Leerraum.
Ein durch Permanentmagnete erzeugtes Magnetfeld läuft durch den Hohlraum und wirkt auf die Elektronen ein. Diese bewegen sich
nun nicht direkt von der Kathode zur Anode, sondern werden durch die Magnete im Hohlraum herumgewirbelt. Während die Elektronen
herumwirbeln, erzeugen sie ein Muster, das den Speichen eines Fahrradreifens entspricht.
Die Anode ist mit kleinen, kreisförmigen Löchern versehen, die in Richtung Hohlraum geöffnet sind ( Abbildung 36.2 ). Während die Elektronen im Hohlraum herumwirbeln, erzeugen sie eine Spannung an den Öffnungen, und Strom fließt um jedes
Loch.
Abbildung 36.2 Ein einzelnes Loch
Jedes Loch verhält sich wie ein resonanter LC-Schwingkreis (mehr über Resonanz erfahren Sie in Kapitel 62 ): der kreisförmige Teil bildet eine Spule, um die (wie bei einem Draht) Strom fließt, und die Lücke, an der sich das Loch
öffnet, ist ein Kondensator. Zusammen erzeugen Spule und Kondensator ein elektromagnetisches Feld mit einer sehr hohen Frequenz.
Dieses Feld kann von einem Radarsystem genutzt werden. Dazu wird es extrahiert. Eine einfache Methode der Extrahierung besteht
darin, eine kleine Peilantenne in einem der Löcher zu platzieren. Durch diese wird das Feld angezapft. Die Peilantenne kann
wiederum mit einer großen Radarantenne verbunden werden.
Die meisten Leute haben ein Magnetron zuhause, ohne es zu wissen – es ist in jeder Mikrowelle vorhanden.
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Kapitel 37. Albury Church, Albury, England
51° 13′ 11.83″ N 0° 28′ 44.26″ W
William Oughtred
Fast 50 Jahre lang (bis zu seinem Tod 1660) war der britische Mathematiker und Geistliche William Oughtred Pfarrer der Albury
Church nahe Guildford, England. Während dieses halben Jahrhunderts unterrichtete Oughtred interessierte Studenten in Mathematik.
Zu diesen Studenten zählten der Mathematiker John Wallis (der später Kryptograph wurde und an der Entwicklung der Infinitesimalrechnung
beteiligt war und Sir Christopher Wren (gefeierter Architekt, Astronom und Gründer der Royal Society).
Bevor er Pfarrer wurde, war Oughtred Fellow am Kings College in Cambridge, das er seit seinem 15ten Lebensjahr besucht hatte.
Fellow wurde er im Alter von 21. Oughtreds Engagement für die mathematische
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