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Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Graham-Cumming
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braucht, um vor und zurück zu schwingen) kann entsprechend der Bewegung des Gebäudes eingestellt werden.
    Das Gebäude schwingt mit einer bestimmten Periodendauer vor und zurück: wenn der Wind es in eine Richtung bläst, versucht
     es aufgrund der Steifigkeit der Konstruktion wieder in eine aufrechte Position zu gelangen. Die Periodendauer oder Schwingungsdauer
     des Taipei 101 liegt bei etwa sieben Sekunden und die goldene Kugel ist auf die Sieben-Sekunden-Periode eingestellt, so dass
     die natürliche Bewegung des Gebäudes aufgehoben wird. Durch die Kontrolle der Bewegung des Wolkenkratzers wird der Komfort
     für die Mieter der höheren Etagen etwas erhöht (die anderenfalls in einem Gebäude arbeiten würden, das sich um bis zu 12 Zentimeter
     seitwärts bewegt). Außerdem werden der Verschleiß und die Materialermüdung des Gebäudes verringert.
    Bei normalen Windbedingungen muss man schon genau hinsehen, um die Bewegung der Kugel zu erkennen. Wenn sich die Kugel heftig
     bewegt, wird es Zeit Ihren Besuch zu beenden!
    Praktische Informationen
    Besucherinformationen zum Taipei 101 sind auf der entsprechenden Website auf Englisch verfügbar: http://www.taipei-101.com.tw/ . Das Observatorium (von dem aus man die Kugel sehen kann) ist täglich von 10 Uhr morgens bis 10 Uhr abends geöffnet. Die
     Tickets kosten 400 Taiwan-Dollar (etwa 8,50 €). Nachdem Sie sich das Pendel angeschaut haben, sollten Sie noch die Aussichtsplattform
     in der 91. Etage besuchen, die einen spektakulären Blick aus 390 Metern Höhe bietet.

Kapitel 35. 14 India Street, Edinburgh, Schottland
    55° 57′ 19.17″ N, 3° 12′ 19.78″ W

    James Clerk Maxwell
    Schottland hat eine große Zahl berühmter Wissenschaftler und Erfinder hervorgebracht, darunter Alexander Graham Bell ( Kapitel 4 ), Lord Kelvin ( Kapitel 73 ), John Napier ( Kapitel 57 ), John Logie Baird ( Gödels Unvollständigkeitssatz ) und James Watt ( „William Hunter und Lord Kelvin“ ). Doch in der Welt der Mathematik und Physik steht ein Name über allen anderen: James Clerk Maxwell.
    Einstein beschreibt Maxwells Beitrag als »das profundeste und fruchtbarste, was die Physik seit Newton erfahren hat«, weil
     Maxwell 1864 in einem Aufsatz (mit dem Titel A Dynamical Theory of the Electromagnetic Field ) zeigte, dass Licht aus elektromagnetischen Wellen geformt wird. Er deutete auch an, dass es auch andere Arten von Strahlung
     geben könnte, die den gleichen Gesetzen unterlägen, und es dauerte nicht lange, bis andere Arten von Strahlung entdeckt wurden:
     Radiowellen wurden 1886 von Hertz entdeckt, Röntgenstrahlen 1895 von Röntgen und Gammastrahlen im Jahr 1900 von Villard.
    Das wichtigste ist aber, dass Maxwells wichtiger theoretischer Schritt Einsteins Arbeit zur Relativität aus dem Jahr 1905
     untermauert. Die Physik völlig auf den Kopf zu stellen reichte Maxwell aber nicht – er lieferte auch wichtige Beiträge zur
     Thermodynamik und zur kinetischen Gastheorie.
    Da Maxwells Beitrag zum Fortschritt völlig theoretisch war, können keine entsprechenden Erfindungen oder Apparate bestaunt
     werden. Es gibt aber die James Clerk Maxwell Foundation, die in Maxwells Haus in der India Street in Edinburgh beheimatet
     ist.
    Die Foundation teilt sich das Gebäude mit dem International Centre for Mathematical Sciences, ist aber angefüllt mit Objekten,
     die etwas mit James Clerk Maxwell, seiner Familie oder seiner Arbeit zu tun haben. Man findet auch Beispiele für Maxwells
     weniger bekanntes Talent – die Dichtkunst.
    ----
    Wellen und Teilchen
    Es wäre schön, Maxwells Gleichungen umfassend in diesem Buch behandeln zu können, aber dazu wären weitere 50 Seiten nötig
     (Maxwells Aufsatz aus dem Jahr 1864 umfasst 54 Seiten voller Theorie und Mathematik), und die Bereitschaft, sich durch einen
     Irrgarten partieller Differenzialgleichungen über Vektoren zu kämpfen. Wenn Sie an den Details interessiert sind, ist die
     HyperPhysics-Website ein guter Ausgangspunkt.
    Doch selbst ohne die mathematischen Details ist das Ergebnis von Maxwells Gleichungen – das Licht und andere Strahlung elektromagnetische
     Wellen sind – die Grundlage unseres modernen Lebens. Und doch war es nur die halbe Wahrheit: Licht verhält sich wie eine Welle
     und wie ein Teilchen gleichermaßen.
    Maxwells Berechnungen zeigten, dass Licht aus zwei Wellen besteht, die im rechten Winkel zueinander angeordnet sind ( Abbildung 35.1 ). Eine Welle wird durch ein magnetisches Feld geformt, dessen

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