Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)
nichts abschlagen, Darling.“ Dann drückte er einen Kuss auf ihren Handrücken und verließ das Haus.
Beth begab sich zurück in den Salon, wo sie von Lady Arabella bereits ungeduldig erwartet wurde. „Ist Radworth fort?“, fragte sie. „Ich gestehe, dass ich eine gewisse Erleichterung darüber empfinde. Er hat sich heute sehr merkwürdig benommen. Glaubst du, dass er krank wird?“
„Nein, Großmutter. Er ist gesund wie ein Fisch im Wasser. Allerdings scheint der Wein ihm nicht bekommen zu sein.“
„Bei der Menge …“, murmelte Sophie.
Beth warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Es behagte ihr gar nicht, dass ihre Schwester und ihre Großmutter so angetan von Lord Darrington waren. Sein Charme machte ihn zu einem gefährlichen Mann. Kein Wunder, dass Miles ihn nicht mochte! Ich hoffe wirklich, dachte sie, dass der Earl und sein Freund Malpass möglichst bald verlassen!
Guy ahnte, was in ihr vorging. Denn während Lady Arabella und Sophie jetzt, da Radworth sich verabschiedet hatte, entspannter wirkten, blieb Beth zurückhaltend, ja, beinahe abweisend.
Darüber dachte er noch immer nach, als er sich einige Zeit später auf den Weg zu Daveys Zimmer machte.
Der saß aufrecht im Bett und blätterte in einer Zeitung. Beim Anblick seines Freundes leuchteten seine Augen auf. „Guy, dem Himmel sei Dank, dass du mich besuchst. Ich fürchtete schon, ich würde vor Langeweile sterben.“
„Wie es aussieht, geht es dir viel besser! Das freut mich wirklich. Auch wenn es wegen deiner Ungeduld nicht immer leicht ist, mit dir auszukommen.“
„Du wärest auch ungeduldig, wenn dir alles wehtäte. Es ist einfach unerträglich! Komm, setz dich zu mir und berichte, was es Neues gibt. Hast du schon eine der jungen Damen geküsst?“
„Ich würde dich zur Strafe boxen, wenn du dir nicht die Rippen gebrochen hättest“, meinte Guy lachend. „Es ist ganz undenkbar, sie zu küssen. Lady Arabella wacht über sie und zudem ist die eine ein Schulmädchen und die andere eine Witwe.“
„Eine sehr schöne Witwe, wenn Peters nicht gelogen hat.“
„Er hat nicht gelogen. Aber hat er auch erwähnt, dass sie bald heiraten wird?“
„Hm. Ihr Verlobter soll mit euch zu Abend gegessen haben.“
„Was, zum Teufel, soll ich dir erzählen, da du doch schon alles weißt?“
„Ich weiß ja nichts mit Bestimmtheit. Peters hat ja nur ein paar Klatschgeschichten aufgeschnappt. Die meisten beschäftigen sich im Übrigen mit diesem Geist, der das alte Kloster in der Nacht heimsucht. Anscheinend haben verschiedene Dienstboten ihn schon jammern und schreien gehört.“ Davey hob die Augenbrauen. „Vermutlich hat die Haushälterin diese Geschichten in die Welt gesetzt, um die jüngeren Bediensteten davon abzubringen, nachts fremde Betten aufzusuchen. Tatsächlich …“ Er unterbrach sich und musterte seinen Freund nachdenklich. „Irgendetwas beunruhigt dich, nicht wahr? Es wird doch nicht mit diesem Gespenst zu tun haben?“
Guy beschloss, den Schrei, der ihn in der letzten Nacht so beunruhigt hatte, nicht zu erwähnen, und sagte stattdessen: „Die Stimmung beim Dinner war sehr angespannt.“ Dann berichtete er, was sich zugetragen hatte.
Davey nickte hin und wieder und erklärte schließlich: „Daran kann ich nichts Ungewöhnliches finden. Die schöne Witwe ist im Begriff einen Dummkopf zu heiraten. So etwas passiert ziemlich oft, würde ich meinen.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Radworth wirklich dumm ist. Jedenfalls hat er mir beim Port erzählt, dass der Ehevertrag schon aufgesetzt und unterschrieben ist. Er schien großen Wert darauf zu legen, mir klarzumachen, dass Mrs Forresters gesamtes Vermögen ihm zufällt, wenn sie sich entscheiden sollte, ihn doch nicht zu heiraten.“
„Tatsächlich? Klingt ungewöhnlich. Glaubst du denn, dass sie die Verlobung lösen will?“
Er zuckte die Schultern. „Keine Ahnung … Sie wirkt auf mich nicht wie eine verliebte Frau. Und die alte Dame mag Radworth ganz sicher nicht. Es heißt, er habe der Familie die Nachricht vom Tod des jungen Simon Wakeford überbracht und von Stund an der schönen Witwe den Hof gemacht. Wenn die beiden wirklich heiraten, wird es eine stürmische Ehe. Als Radworth erklärte, er wolle im Keller nach einer guten Flasche Wein suchen, wurde Mrs Forrester so wütend, dass ich fast damit rechnete, sie würde die Dienstboten anweisen, ihn, wenn nötig, mit Gewalt davon abzuhalten.“
„Nun, sie hat rotes Haar. Die Rothaarigen sind die
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