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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallory
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schwierigsten Ehefrauen.“
    Guy nickte. Er fand, dass Davey erschöpft aussah. „Ich bin froh“, stellte er fest, „dass wir mit diesen Problemen nichts zu tun haben. Mit etwas Glück können wir schon morgen nach Highridge zurückkehren. Und jetzt …“, er erhob sich und ging zur Tür, „… sollten wir schlafen.“
    In seinem Zimmer stellte er zufrieden fest, dass Peters ihm seinen Morgenmantel aufs Bett gelegt und das Feuer im Kamin entzündet hatte. Allerdings brannte es sehr unruhig, und im Zimmer roch es nach Rauch. Das musste mit dem heftigen Wind zusammenhängen, der durch die Ritzen des schlecht schließenden Fensters pfiff und die Asche im Kamin aufwirbelte.
    Ich bin froh, dachte er, dass ich mein eigenes Haus habe modernisieren lassen. Dort gab es keine qualmenden Feuerstellen, keine quietschenden Bodendielen und keine zugigen Fenster.
    Er schlüpfte aus seinem Rock und wollte die Weste aufknöpfen, hielt dann aber inne. Es war viel zu früh für ihn, um zu Bett zu gehen. Da er an einen anderen Rhythmus gewöhnt war, würde er gewiss noch lange wach liegen. Nun, vielleicht konnte er sich die Zeit mit Lesen vertreiben.
    Auf gut Glück nahm er ein Buch aus dem Regal und schlug es auf. Es handelte sich um eine Ausgabe von „Tristram Shandy“. Er begann zu lesen.
    Eine Stunde mochte vergangen sein, als er vom Flur her Schritte hörte. Ein Diener, der noch etwas zu erledigen hatte? Nein, wohl kaum. Wer auch immer dort draußen war, er schien zu schleichen und nicht zu gehen. Seltsam!
    In diesem Moment stieg eine neue Rauchwolke aus dem Kamin auf. Bei Jupiter, wie unangenehm! Guy trat zum Kamin, griff nach dem Feuerhaken und schob die brennenden Scheite zurecht. Dabei fragte er sich, ob er seiner Bequemlichkeit womöglich zu viel Wert beimaß. Er war oft genug in alten Häusern zu Gast gewesen und hatte nie das Bedürfnis verspürt, sich zu beklagen. Nun, er würde das Feuer jetzt herunterbrennen lassen und bald zu Bett gehen. Ein paar Seiten allerdings konnte er vorher noch lesen.
    Der Wind ließ nach, und außer dem Ticken der Uhr, die auf dem Kaminsims stand, war nichts zu hören. Es war ein einschläferndes Geräusch, und tatsächlich döste Guy über dem geöffneten Buch ein. Als es ihm aus der Hand rutschte und zu Boden fiel, wurde er mit einem Ruck wach.
    Im gleichen Moment hörte er den Schrei.
    Es war kein lauter Schrei, und wenn er geschlafen hätte, wäre er davon sicherlich nicht geweckt worden. Doch jetzt spitzte Guy die Ohren. Ein dumpfes Geräusch, so als würde eine Tür geschlossen. Dann Stimmengemurmel.
    Gerade als er beschlossen hatte, sich nicht weiter um die geheimnisvollen Geschehnisse im Haus zu kümmern, vernahm er vom Flur her erneut Schritte. Eilige Schritte. Womöglich ging es der alten Dame nicht gut, und man beeilte sich, ihr zu Hilfe zu kommen. Nun, das ging ihn nichts an. Doch wenn es Davey war, der sich nicht wohlfühlte?
    Entschlossen zog Guy seinen Rock wieder an, griff nach dem Leuchter und verließ das Zimmer.
    Der Flur lag verlassen, und von nirgendwo war auch nur das kleinste Geräusch zu hören. Leise näherte Guy sich Daveys Zimmer. Da strich plötzlich ein kalter Luftzug über seinen Rücken und löschte die Kerze. Irgendwo am anderen Ende des Flurs musste eine Tür geöffnet und rasch wieder geschlossen worden sein.
    Nun war seine Neugier geweckt. Er würde der Sache auf den Grund gehen! Zum Glück schien der Mond so hell, dass er nicht auf das Licht der Kerze angewiesen war.
    Zunächst kam er an einer Reihe geschlossener Türen vorbei, hinter denen sich offenbar nichts rührte. Dann machte der Gang einen scharfen Knick nach links. Dort entdeckte Guy die Treppe. Sie war schmal und lag im Dunkeln. Vermutlich führte sie nach oben zum Quartier der Dienstboten und nach unten in die Küche.
    Er blieb stehen und lauschte.
    Wahrhaftig, von unten näherten sich Schritte! Und jetzt war auch das schwache Licht einer einzelnen Kerze zu sehen. Wahrscheinlich einer der Bediensteten, der sich zu später Stunde in seine Kammer begeben wollte.
    Guy zog sich hinter die Ecke des Gangs zurück.
    Gleich darauf stand die Gestalt mit der Kerze vor ihm. Es war Beth Forrester! Sie war kreidebleich.
    „Keine Angst“, versuchte Guy sie zu beruhigen und nahm ihr den Leuchter ab. „Ich habe etwas gehört und dachte, ich könne vielleicht helfen.“
    Beth zitterte am ganzen Körper. Sie trug ein dunkles Kleid, und die roten Locken waren zu einem dicken Zopf geflochten. Die Kerzenflamme

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