Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)
verbarg.
Guy strich mit einer federleichten Berührung über die nackte Haut an ihrer Schulter,
Beth sah, wie die Ader an seinem Hals pulsierte. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er sie begehrte. Die Vorstellung erregte sie, machte ihr jedoch auch ein wenig Angst.
Jetzt legte er ihr einen Finger unters Kinn und zwang sie sanft, den Kopf nach hinten zu beugen. Sie wagte nicht, die Lider zu heben. Auch als der Earl ihr Gesicht mit den Händen umschloss und begann, ihre Stirn, ihre Wangen und ihr Kinn mit kleinen Küssen zu bedecken, rührte sie sich nicht. Dann spürte sie seinen Mund auf dem ihren. Ein Schauer überlief sie, und einladend öffnete sie die Lippen.
Und plötzlich war alles anders.
Jetzt zog er sie näher an sich. Sein Kuss wurde drängender. Mit den Händen umfasste er ihre Hüften, strich über die Rundung ihres Pos. Nur der feine Gazestoff trennte ihre Haut von der direkten Berührung durch seine Finger. Ihr wurde heiß. Und noch heißer, als er sie so fest an sich presste, dass sie spüren konnte, wie erregt er war. Dass er sie begehrte. Mit unerwarteter Heftigkeit reagierte ihr Körper darauf. Ihre Brüste schienen anzuschwellen, ihre Haut kribbelte. Voller Leidenschaft erwiderte sie seinen Kuss. So lange, bis ihre Knie weich wurden und ihr Puls raste.
Als er sich von ihr löste, hätte sie beinahe laut aufgestöhnt vor Enttäuschung. Doch er wollte sie nicht fortschicken. Dem Himmel sei Dank! Er hob sie hoch und legte sie aufs Bett. Sie streckte die Arme nach ihm aus, wollte ihn zu sich herabziehen, doch er entzog sich ihr und betrachtete sie schweigend.
Die Bettvorhänge waren geöffnet, sodass das warme Kerzenlicht auf ihr glänzendes Haar fiel und es in wundervollen Rottönen aufleuchten ließ. Unter dem durchsichtigen Nachthemdchen bildete ihr Leib eine betörende Landschaft aus Hügeln und Tälern.
Beth beobachtete, wie Guy sie eingehend und sichtlich hingerissen musterte. Nie zuvor hatte ein Mann sie so angeschaut. Ihr Gatte hatte es vorgezogen, den Geschlechtsakt im Dunkeln zu vollziehen, und ihr gegenüber angedeutet, dass nur eine unmoralische Frau Freude daran hatte, sich einem Mann nackt zu zeigen.
Die Erinnerung bewirkte, dass Beth sich mit einem Mal sehr unsicher fühlte. Natürlich war ihr klar gewesen, dass Darrington sie für leichtfertig halten würde, wenn sie sich ihm anbot. Aber wie war sie nur auf die Idee gekommen, sie könne einen Mann verführen, der über so viel Erfahrung verfügte wie er?
Er wandte sich ab, um seine Weste auszuziehen und sie über die Stuhllehne zu hängen. Und als er sich wieder zu ihr umdrehte, fiel ihm ihr Gesichtsausdruck auf. „Warum tun Sie das, Beth?“, fragte er sanft.
„Muss man dafür einen Grund haben?“
Er hatte sich so hingestellt, dass sein Gesicht im Schatten lag. Aber natürlich wusste sie, dass er sie aufmerksam betrachtete. Oh, wie verletzlich sie sich fühlte!
„Glauben Sie, wenn Sie mich verführen, würde ich Ihren Bruder nicht verraten?“
„Oh!“, fuhr sie auf. „Ich …“
Er legte ihr die Finger auf die Lippen. „Bitte, lügen Sie mich nicht an!“
Sie setzte sich auf und verschränkte unwillkürlich die Hände vor den Brüsten. „Ich dachte, ich könnte Sie davon überzeugen, dass …“
Jetzt klang seine Stimme nicht mehr sanft, sondern ärgerlich. „So leicht kann man mein Schweigen nicht erkaufen!“
Ihr war, als habe er sie geschlagen. Scham erfüllte sie.
„Hier!“ Er warf ihr ihren Morgenmantel zu. „Ziehen Sie sich an!“ Damit wandte er sich ab und begann, Holzscheite ins Feuer zu legen. Seine Bewegungen verrieten, wie zornig er war.
Beth sprang aus dem Bett und schlüpfte in den Morgenmantel. Es gelang ihr, sich an Guy vorbeizudrücken, ohne ihn zu berühren. Mit hochroten Wangen und klopfendem Herzen floh sie aus dem Zimmer.
Er hörte, wie sie die Tür leise ins Schloss zog. Sie war fort! Einen Fluch ausstoßend ließ er sich auf den Stuhl fallen. Er war verwirrt. Nie zuvor hatten ihn so viele widerstreitende Gefühle erfüllt. Manche erkannte er kaum. Am deutlichsten spürte er eine bittere Mischung aus Ärger und Enttäuschung. Was, zum Teufel, hatte Beth sich nur dabei gedacht? Sie war mit Radworth verlobt und würde ihn bald heiraten. Gewiss hatte sie diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Allerdings war es durchaus denkbar, dass die geplante Hochzeit eine Art geschäftliches Abkommen war und wenig mit Liebe zu tun hatte. Eine Vernunftehe eben …
Guy stöhnte auf. Er
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