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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallory
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hatte sie ein solches Gedränge von Kutschen und Fußgängern gesehen. Und wie laut es war!
    „Als Erstes zeige ich Ihnen Somerset House“, verkündete Guy.
    Das Palais war tatsächlich ein lohnender Anblick. Beth war zutiefst beeindruckt von dem Gebäude im klassizistischen Stil und hörte aufmerksam zu, was der Earl ihr darüber zu berichten hatte.
    Als Nächstes lenkte der die Pferde durch die Straßen des geschäftigen Stadtteils Adelphi mit seiner Werft. Staunend beobachtete Beth, wie emsig dort gearbeitet wurde. Sie bewunderte auch die Häuser mit Blick auf den Fluss. „Allerdings“, gestand sie, „würde ich selbst vielleicht lieber nicht ganz so nah am Wasser wohnen.“
    „Ja, manchmal riecht es hier nicht gerade angenehm, besonders im Sommer. Und es heißt, dass die Gefahr recht groß ist, sich mit Krankheiten anzustecken“, stimmte Darrington ihr zu. „Möchten Sie jetzt noch Carlton House sehen?“
    „Oh ja, gern!“
    Und so fuhr er mit ihr am Palast des Prince of Wales vorbei und bog dann in die St James’s Street ein, wo sein Phaeton sogleich die Aufmerksamkeit einiger Gentlemen auf sich zog.
    „Das gefällt mir nicht“, klagte Beth, „bestimmt wird es Gerede geben. Ich hätte wohl doch nicht mit Ihnen ausfahren sollen.“
    Guy hob grüßend die Peitsche. „Keine Sorge! Meine Bekannten wundern sich nur, dass ich in der Stadt bin. Es ist vollkommen akzeptabel, dass Sie um diese Tageszeit eine Ausfahrt in einer offenen Kutsche mit mir machen. Niemand wird deshalb schlecht von Ihnen denken.“
    Sie war erleichtert, denn tatsächlich hatte ihr der Ausflug großen Spaß bereitet.
    „Was halten Sie davon, dass wir zum Abschluss noch einen Abstecher in den Hyde Park machen?“
    „Wird dort nicht furchtbar viel Betrieb herrschen?“
    „Nicht jetzt. Wer gesehen werden will, fährt nachmittags gegen fünf dorthin.“
    „Dann gern!“
    Sie bereute ihre Entscheidung nicht. Kaum war der Phaeton durch das große Tor gerollt, als es angenehm ruhig wurde. „Wie friedlich es hier ist“, sagte Beth leise. Zufrieden atmete sie die schwach nach Gras und Herbstblumen duftende Luft ein. „Beinahe wie auf dem Lande. Wahrhaftig, ich hatte fast vergessen, wie laut es in den großen Städten zugeht.“
    „Sie hatten nicht vor, sich ins gesellschaftliche Leben zu stürzen?“
    „Nein. Ich bin nur hier, um die de Beaunes zu finden.“
    „Dann haben Sie kein Abendkleid eingepackt?“
    Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Ich habe mein blaues Seidenkleid mitgebracht.“
    „Gut. Sie werden es heute Abend brauchen, denn ich beabsichtige, Sie zu Lady Shotts Soiree mitzunehmen.“
    Sogleich erwachte ihr Misstrauen. „Wirklich, Mylord, ich habe Ihnen doch ge…“
    Er unterbrach sie einfach. „Sir Henry Shott war vor einigen Jahren als Botschafter in Frankreich. Und er hat noch immer gute Verbindungen nach Paris. Außerdem – und das könnte für Sie von Bedeutung sein – steht sein Haus allen französischen Emigranten offen. Es ist durchaus möglich, dass wir dort etwas über die de Beaunes erfahren.“
    „Oh … Das ist etwas anderes.“
    „Allerdings.“
    „Verzeihen Sie, Mylord. Ich hatte angenommen …“ Sie biss sich auf die Unterlippe und schwieg.
    „Ich weiß genau, was Sie angenommen haben. Und ich wünschte wirklich, Sie würden sich von dieser fixen Idee freimachen, dass ich es auf Ihre Tugend abgesehen habe.“
    Guy hatte immer wieder versucht, sich selbst von der Wahrheit dieser Behauptung zu überzeugen. Doch tatsächlich konnte er nicht aufhören sich vorzustellen, wie es sein würde, Beth zu erobern. Wundervolle Dinge hätten geschehen können, wenn er sich in jener Nacht in Malpass Priory, da Beth zu ihm gekommen war, anders verhalten hätte! Er erinnerte sich nur zu deutlich an ihr Nachthemd aus beinahe durchsichtiger Gaze, das ihre Reize so vorteilhaft hervorgehoben hatte. Und ihr wundervolles Haar! Auf dem weißen Kopfkissen ausgebreitet hatte es rotgolden geglüht und ausgesehen wie der Himmel bei Sonnenuntergang.
    In jener Nacht hatte er mit aller Kraft gegen sein Verlangen ankämpfen müssen. Und nun musste er genau das erneut tun.
    Als er Beth jetzt sah, fiel ihm ein, dass sie ihre blaue Seidenrobe schon einmal in seiner Gegenwart getragen hatte. Doch da hatte sie den tiefen Ausschnitt züchtig mit einer weißen Stola bedeckt. Auf diese hatte sie heute verzichtet. Eine Perlenkette hob sich mit sanftem Glanz von ihrer hellen Haut ab und lenkte den Blick auf den Ansatz ihrer

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