Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallory
Vom Netzwerk:
einsam in ihrem Bett lag, wünschte sie sich, der Earl würde sie in den Armen halten.

15. KAPITEL
    D urch die staubigen Fenster fiel gedämpftes Sonnenlicht ins Zimmer, als Beth die Augen aufschlug. Einen Moment lang blieb sie still liegen.
    Dann erinnerte sie sich: Gleich würde sie nach Bourne Park fahren! Aufgeregt sprang sie aus dem Bett und zog sich in aller Eile an. Als sie sich kämmte, ertappte sie sich dabei, dass sie eine Melodie summte. Seit Langem hatte sie sich nicht mehr so glücklich gefühlt! Schnell lief sie nach unten.
    Der Earl wartete bereits in dem kleinen Privatsalon auf sie. Das Frühstück stand bereit. Er lächelte.
    Sie empfand seinen freundlichen Blick wie eine zärtliche Berührung. Und sogleich begann ihr Herz schneller zu schlagen.
    Sie goss ihm Tee ein. Und er schnitt dünne Schinken- und Bratenscheiben für sie ab und legte sie auf ihren Teller.
    Wir könnten ein Ehepaar sein.
    Sie schob den Gedanken weit von sich. Es war schwierig, Distanz zu Darrington zu wahren. Ein falsches Wort, eine unvorsichtige Berührung – und schon würden sie einander in die Arme fallen. Das durfte nicht geschehen!
    Beth war sich der Verantwortung für ihre Familie und für ihre eigene Zukunft bewusst. Dennoch genoss sie Guys Aufmerksamkeit, sonnte sich in seinem Lächeln. Das, sagte sie sich, ist erlaubt; natürlich darf nie mehr daraus werden!
    Es war ein wunderschöner Herbsttag. Bourne Park machte einen geradezu idyllischen Eindruck. Das Tor stand weit offen, und von den Wachhunden war nichts zu hören und zu sehen. Guy lenkte den Phaeton die Zufahrt zum Haus hinauf, vorbei an sorgfältig gepflegten Blumenbeeten, und brachte die Pferde vor dem hübschen Haus mit den im Sonnenlicht glitzernden Fenstern zum Stehen.
    Sogleich wurde die Tür geöffnet, und der Butler trat heraus.
    „Man erwartet uns“, stellte Guy fest und half Beth beim Absteigen.
    Sie wurden in einen kleinen Salon geführt, in dem der Hausherr sie begrüßte. Mr Richard Graveney war ein gut aussehender kräftiger Mann. Mit leichtem Misstrauen musterte er die Neuankömmlinge und sagte: „Wie ich gehört habe, waren Sie in der vergangenen Nacht schon einmal hier, Mylord. Nicht gerade die übliche Zeit für einen Höflichkeitsbesuch.“
    „Die Umstände sind zugegebenermaßen ungewöhnlich. Umso mehr freuen wir uns, dass Sie uns empfangen, Mr Graveney. Es geht um Ihren französischen Gast.“
    Er runzelte die Stirn.
    „Wir wissen vom Tod der älteren Madame de Beaune“, sagte Beth, „da wir den White Bear am Tag nach den schrecklichen Ereignissen erreichten.“
    Mr Graveneys Miene war ausdruckslos.
    „Wir wissen auch, dass die junge Madame de Beaune den Gasthof in aller Eile verließ, vermutlich aus Angst um ihr eigenes Leben. Wir nahmen an, sie wolle ihre Schwester treffen, die mit einem Engländer verheiratet ist. Verschiedene Hinweise führten uns nach Bourne Park“, erklärte Beth.
    „Da wir Grund zu der Annahme haben, Ihre Schwägerin könne sich in großer Gefahr befinden, wollten wir keine Zeit verlieren und kamen so rasch wie möglich hierher“, erläuterte nun wieder der Earl.
    Mr Graveney musterte erst ihn und dann Beth nachdenklich. Dann trat er ans Fenster und starrte in den Garten hinaus. Als er sich schließlich umwandte, schien er zu einem Entschluss gekommen zu sein.
    „Vor einiger Zeit erhielt meine Gattin die Nachricht, dass ihre Schwester ihre französische Heimat in Begleitung der alten Madame de Beaune verlassen wolle. Natürlich teilten wir meiner Schwägerin mit, dass wir sie und ihre Schwiegermutter gern aufnehmen würden. Gestern nun traf meine Schwägerin allein hier ein. Sie war völlig verängstigt, und wir mussten versprechen, niemandem etwas über ihren Aufenthaltsort zu verraten. Nun frage ich mich natürlich, was Sie von ihr wünschen.“
    „Wir möchten nur mit ihr sprechen“, meinte Guy.
    „Unmöglich“, beschied Mr Graveney.
    „Bitte, Sir!“ Beth schaute ihn flehend an. „Das Leben meines Bruders steht auf dem Spiel. Sie wissen vielleicht, dass Madame und ihr Gatte vor etwa zwei Jahren in Portsmouth überfallen wurden?“
    „Allerdings. Wenn ich mich recht erinnere, konnte der Schurke zunächst fliehen, kam dann aber bei einem Schiffsunglück ums Leben.“
    „Der Mann, den Sie meinen, war weder der Dieb, noch ist er ertrunken.“ Beth musste sich große Mühe geben, ruhig zu bleiben. „Es war mein Bruder, der den de Beaunes zu Hilfe gekommen war und dann zu Unrecht beschuldigt

Weitere Kostenlose Bücher