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Der gefaehrliche Verehrer

Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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klingen. Die anderen blinkenden Lichter ignorierend, zog sie eine Zigarette heraus.
    »Sie haben eine Spur.« Althea legte den Hörer zurück und legte dann ihre Hand auf Cillas Schulter. »Die Kollegen haben eine Spur. Sie waren heute Nacht verteufelt gut, Cilla«, sagte sie.
    »Ja.« Sie schloss die Augen. Jetzt musste sie nur noch die nächste Stunde und zehn Minuten überstehen. »Werden sie ihn erwischen?«
    »Wir werden es bald wissen. Das ist der erste richtige Durchbruch für uns. Halten Sie sich daran fest.«
    Cilla wäre gern erleichtert gewesen. Sie lehnte sich zurück, während Althea sie heimfuhr, und fragte sich, warum sie diesen Schritt nicht als einen Schritt vorwärts ansehen konnte. Sie hatten den Anruf zurückverfolgt. Bedeutete das denn nicht, dass sie herausfanden, wo er wohnte? Sie mussten auf einen Namen stoßen, und sie konnten ihm ein Gesicht zuordnen, eine Person, zusammen mit einem Namen.
    Sie würde selbst hingehen und ihn sich ansehen. Dazu wollte sie sich zwingen. Sie wollte in dieses Gesicht blicken, in diese Augen, und sie wollte versuchen, das Bindeglied zu finden zwischen ihm und dem, was sie in der Vergangenheit getan hatte, um solchen Hass auszulösen.
    Dann wollte sie versuchen, damit zu leben.
    Sie entdeckte Boyds Wagen am Straßenrand vor ihrem Haus. Boyd stand auf dem Bürgersteig, den Mantel aufgeknöpft. Obwohl der Kalender anzeigte, dass es Frühling war, war die Nacht so kalt, dass Cilla seinen Atem sehen konnte. Aber nicht seine Augen.
    Cilla packte kraftvoll den Türgriff und stieß die Tür auf. Er wartete, bis sie auf ihn zukam.
    »Gehen wir hinein.«
    »Ich will es sofort wissen.« Nun, da sie seine Augen sah, verstand sie. »Ihr habt ihn nicht.«
    »Nein.« Er blickte zu seiner Partnerin. Althea erkannte die Frustration, die er grimmig unter Kontrolle hielt.
    »Was ist passiert?«
    »Es war eine Telefonzelle, zwei Meilen vom Sender entfernt. Keine Fingerabdrücke. Er hat alles abgewischt.«
    Cilla kämpfte darum, noch eine Weile durchzuhalten. »Wir sind also keinen Schritt weitergekommen.«
    »Doch.« Er ergriff ihre Hand, um sie in seiner zu wärmen. »Er hat seinen ersten Fehler gemacht. Er wird weitere machen.«
    Müde blickte sie über ihre Schulter. Waren das bloß ihre überstrapazierten Nerven, oder war er irgendwo da draußen, in der Dunkelheit, nahe genug, um alles zu sehen? Nahe genug, um alles zu hören?
    »Komm schon, ich bringe dich ins Warme.«
    »Ich bin in Ordnung.« Sie konnte ihn nicht mitkommen lassen. Sie musste sich gehen lassen, und dafür brauchte sie Abgeschiedenheit. »Ich will heute Nacht über nichts mehr reden. Ich will einfach ins Bett gehen. Althea, danke für die Fahrt und alles andere.« Sie ging rasch zur Haustür und verschwand im Haus.
    »Sie muss das erst verarbeiten«, sagte Althea und legte Boyd ihre Hand auf den Arm.
    Er wollte fluchen, irgendetwas mit seinen Händen zerschlagen. Stattdessen starrte er nur auf die geschlossene Tür. »Sie will nicht, dass ich ihr helfe.«
    »Nein, das will sie nicht.« Althea beobachtete, wie im ersten Stock das Licht anging. »Soll ich nach einem Streifenpolizisten telefonieren, damit er das Haus beobachtet?«
    »Nein, ich bleibe hier.«
    »Du hast keinen Dienst mehr, Fletcher.«
    »Stimmt. Wir können die Sache als privat betrachten.«
    »Willst du Gesellschaft?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, du brauchst Schlaf.«
    Althea zögerte, dann seufzte sie leise. »Du übernimmst die erste Schicht. Ich schlafe ohnedies besser in einem Auto als in einem Bett.«
    Leichter Raureif glitzerte am Morgen wie Glas auf dem Rasen. Cilla seufzte, als sie ihn von ihrem Schlafzimmerfenster aus betrachtete. In Georgia blühten jetzt die Azaleen. Es war Jahre her, dass sie sich nach einem Zuhause gesehnt hatte. In der Kälte dieses Morgens in Colorado fragte sie sich, ob es ein Fehler gewesen war, durch das halbe Land zu ziehen und alle Orte, alle Erinnerungen ihrer Kindheit hinter sich zu lassen.
    Sie ließ den Vorhang zurückfallen und wandte sich ab. Sie hatte über mehr nachzudenken als über Aprilfrost. Sie hatte auch Boyds Wagen gesehen, der noch immer am Straßenrand parkte. Sie zog sich an und fand Boyd, gemütlich auf ihrer Couch ausgestreckt, Zeitung geöffnet, eine Tasse dampfenden Kaffee in seiner Hand. Sein Hemd war sorglos bis zur Mitte der Brust aufgeknöpft und von der letzten Nacht verknittert. Seine Jacke hatte er über die Rückenlehne der Couch geworfen, aber er trug noch immer sein

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