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Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil

Titel: Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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über den Rücken. »Sei bloß vorsichtig. Er ist total durchgeknallt.«
    »Klar.« Er drückte meine Schulter und wandte sich zum Gehen. »Wir sehen uns.«
    »Ja. Sei nur vorsichtig mit diesem Kerl. Ich habe ein ungutes Gefühl bei ihm.«
    »Weil er böse ist.« Rhoan schenkte mir ein schiefes Grinsen. »Es gehört zu meiner Arbeit, mich erst mit den Bösen zu verbünden und sie dann zu zerstören.«
    »Aber dieser böse Mann glaubt anscheinend, dass er mich kennt. Trotz Verkleidung. Er hat irgendetwas mit unserem Leben zu tun. Der kleinste Fehler könnte ihm verraten, wer wir wirklich sind.«
    »Warnung verstanden.« Er blickte kurz auf den wachhabenden Beamten, beugte sich nach vorn und küsste mich auf die Wange. »Spiel nicht zu viel mit dem netten Hengst aus der Nachbarschaft. Du hast hier eine Aufgabe zu erledigen.«
    Bevor er zur Seite springen konnte, gab ich ihm einen leichten Klaps auf den Arm. Er lachte leise, winkte mir zu und ging. Ich sah ihm hinterher, bis er im Inneren verschwunden war, dann drehte ich mich um und ging zu meinem eigenen Zimmer.
    Die Räume der Kämpferinnen waren voll belegt, und die meisten Frauen schliefen. Ein oder zwei starrten aus dem Fenster oder unterhielten sich, aber bei den meisten herrschte Stille.
    Berna lag im Bett, und wie sie bereits angekündigt hatte, schnarchte sie ohrenbetäubend genug, um Tote aufzuwecken. Oder Untote, was hier wohl eher der Fall war. Nerida war nicht in unserem Zimmer, und ihr Kulturbeutel befand sich nicht auf dem Nachttisch, wo sie ihn vorhin abgestellt hatte. Im Badezimmer lief Wasser.
    Perfekt. Einfach perfekt.
    Ich nahm mein noch feuchtes Handtuch und die Seife und ging zum Bad. Als ich eintrat, wurde das Wasser abgestellt.
    »He«, sagte Nerida. »Kannst du mir das Handtuch neben dem Becken geben?«
    Ich schloss leise die Tür, legte mein Handtuch und die Seife in die benachbarte Kabine und holte Neridas Handtuch. »Fang«, sagte ich und warf es hoch, nicht über die Kabinentür, sondern über die Kamera, die in der Ecke befestigt war. Ich war zwar nie groß genug, um Basketball zu spielen, aber ich war ein ziemlich guter Torschütze gewesen. Das Handtuch landete genau da, wo ich es haben wollte, verfing sich an der Kamera und bedeckte die Linse. Nun war die Kamera blind, und Mikrofone gab es hier drinnen nicht. Also machte ich einen Schritt nach vorn, hob den Fuß und trat die Tür zu ihrer Kabine auf.
    »Du blöde Ziege …« Als die Tür gegen die Kabinenwand donnerte, verstummte Nerida.
    Sie wirbelte herum, wirkte erschrocken und vielleicht auch ein bisschen ängstlich. Ich ließ ihr keine Zeit zu reagieren, legte nur eine Hand um ihren Hals und stieß sie mit dem Rücken gegen die Wand.
    Sie stöhnte. Es klang angespannt und wütend zugleich. Die Angst, wenn es überhaupt Angst gewesen war, war aus ihren Augen verschwunden. Vermutlich war diese Frau mehr, als sie vorgab. Jede einigermaßen vernünftige Person hatte vor einem wütenden Werwolf Angst. Entweder glaubte sie, sich im Ernstfall verteidigen zu können, oder sie hatte andere ungeahnte Möglichkeiten, sich zu schützen.
    Gerade als ich das dachte, spürte ich etwas. Ich duckte mich schnell, und eine Faust von der Größe einer Schaufel fegte über meinen Kopf hinweg. Ich würgte Nerida heftiger, so dass sie keuchte, und trat mit dem nackten Fuß nach hinten aus. Ich traf einen Körper und spürte, wie ich mit dem Tritt auf einen Knochen stieß, woraufhin ich ein Stöhnen hörte.
    »Wenn du nicht aufhörst, Berna, werde ich ihr das verdammte Genick brechen. Das schwöre ich bei Gott.«
    »Lass sie los.« Berna klang ebenso ruhig wie ich, allerdings war ihrer Stimme anzumerken, dass sie ihre Wut nur mühsam im Zaum hielt.
    »Ich soll jemanden loslassen, der gerade mindestens zehn Leute umgebracht hat? Wohl kaum.«
    Ich drehte mich zu Berna um, lockerte aber nicht meinen Griff um Neridas Hals. Der Werfuchs war wütend, und in dem Bemühen, Luft zu bekommen, lief ihr Gesicht dunkelrot an. Das war mir egal. Alles, was ich vorhin am Ort der Explosion wahrgenommen hatte, war auf einmal wieder da. Die Toten und die Sterbenden, deren Schmerzen ich gespürt hatte, verlangten nach Rache. Meine Finger, mein ganzer Arm zitterte, so sehr musste ich mich anstrengen, nicht noch ein kleines bisschen weiter zuzudrücken. Sie zu töten und sie den Toten zu überlassen.
    Bernas braune Augen verengten sich ein wenig. Bärenwandler hatten zwar den Ruf, aufrichtig zu sein, aber ich hatte das dumpfe

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