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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)
Autoren: Rhianne Aile
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ich finde, diesen speziellen Fall kann man entschuldigen.
    Ich hatte einen Nachbarn, der seine Frau geschlagen hat. In dieser Nacht wehte der Wind in meine Richtung und ich konnte ihre Schreie hören, dass er den Kindern nichts antun soll. Er hat nie erfahren, was ihn angegriffen hat. Die lokale Polizei auf dem Land weiß über mich Bescheid, aber ich weiß nicht, ob das auch auf die hier in der Stadt zutrifft. Vielleicht gibt‘s ja in ihrer Ausbildung einen Abschnitt über Lykanthropie.«
    Unruhig rutschte Tristan auf dem glatten Ledersitz herum.
    »Es tut mir leid, wenn ich dich nervös gemacht habe«, sagte Benjamin. »Die Verwandlung muss dich ziemlich eingeschüchtert haben.«
    Tristan hob den Blick an und begegnete Benjamins. »Nein, das ist es nicht. Diese Typen haben mir Angst gemacht, nicht du. Du hast uns nur beschützt.«
    Überrascht starrte Benjamin Tristan an, der mit ernstem Gesicht zurücksah. Sein Blick glitt forschend über die braunen Augen, doch er fand nur Aufrichtigkeit in ihnen.
    »Aber du wirkst trotzdem nervös.«
    Tristan senkte den Kopf, während ihm das Blut in die Wangen stieg. Benjamin konnte sein heftig schlagendes Herz hören.
    »Ich will dich berühren und dir nahe sein. Seit du mich in dieser Gasse im Arm gehalten hast, fühlt es sich an, als würde mein Körper nichts anderes wollen«, sagte er. Seine Augen blitzten unter den langen Wimpern hervor, als das Geständnis ein verlegenes Lächeln auf sein Gesicht zauberte.
    Eine Welle tief empfundener Freude und Sehnsucht schoss durch Benjamins Körper. Er legte einen Arm um Tristan und zog ihn fest an seine Brust. Mit geschlossenen Augen nahm er einen tiefen Atemzug und sog den einzigartigen Geruch ein, den er nun als den seines Gefährten erkannte.
    Es war zwecklos, die Wahrheit zu leugnen. Möglicherweise würde nichts daraus werden, aber sein Wolf hatte seine Wahl getroffen. Er könnte sich selbst etwas vormachen und so tun, als wäre dies erst während der heutigen Ereignisse passiert. Aber wenn er ganz rational darüber nachdachte, musste er sich eingestehen, dass es bereits in jener ersten Nacht geschehen war, als er Tristan nach oben getragen hatte.
    Auch Tristan versuchte zu verstehen, warum Benjamin bei dem Zwischenfall so auf seine Berührung reagiert hatte – und warum er selbst auf diese Weise auf Benjamin reagierte. »Warum hast du eigentlich keinen Gefährten?«, fragte er neugierig.
    »Ich hatte eine Frau, aber sie war keine Gefährtin. Wir hatten Sex und sie wurde schwanger, also habe ich sie geheiratet. Ich bereue es nicht eine Sekunde lang, Charles ist das Beste, was ich in meinem Leben bisher zustande gebracht habe. Letztendlich haben meine Wandlungen sie vertrieben, trotz des Geldes, der Häuser, der Autos und all der anderen Dinge, die sie zu Beginn unserer Beziehung so anziehend fand«, erklärte Benjamin, ohne dabei eine Miene zu verziehen.
    »Du musst einsam sein«, meinte Tristan.
    Benjamin konnte Tristans Tonfall nicht ganz einschätzen. »Mir geht es gut, aber ich vermisse die körperliche Nähe.«
    »Ich bin mir sicher, dass ein Mann, der so aussieht wie du, nicht groß nach körperlicher Nähe suchen muss.« Erneut stieg Tristan die Röte ins Gesicht, als er erkannte, wie viel diese Bemerkung offenbarte.
    »Wie viel weißt du über das Paarungsverhalten von Lykanthropen?«, fragte Benjamin.
    »Eigentlich eine ganze Menge«, sagte Tristan. »Hauptsächlich aus den Büchern, die ich im Laden gelesen habe. Sex hatte keinen besonders großen Anteil in Grams Geschichten.«
    »Okay... Christine war nicht meine Gefährtin, weil mein Wolf sie nicht anerkannt hat. Wölfe gehen eine lebenslange Verbindung ein.« Der Werwolf ließ ein freudloses Lachen ertönen. »Anders als Menschen.«
    »Hast du sie geliebt?«
    »Ich dachte es zumindest. Sie war jung, schön, talentiert und aufgeschlossen genug, um mit meinem Problem umzugehen – zumindest so lange, bis die Romantik des Abenteuers, mit einem Werwolf verheiratet zu sein, nachließ. Sie mochte die Isolation des Landhauses nicht und es gefiel ihr nicht, an den Mondzyklus gebunden zu sein. Sie wollte reisen, Monate in Europa oder im Orient verbringen.«
    Tristan entspannte sich an Benjamins Brust, eingelullt von den Vibrationen, die dessen Stimme hervor rief. Er wollte weiter fragen, wollte alles wissen, was es über Benjamin zu wissen gab, aber die Kombination aus fehlendem Abendessen und dem sinkenden Adrenalinspiegel nach dem Angriff machte ihn sehr
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