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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)
Autoren: Rhianne Aile
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zu gehen, zeigte sich ein nachsichtiges Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Benjamin machte Tristan rasch mit dem Personal bekannt, wobei er die grauhaarige Frau, die Josh für den kleinen Diebstahl gescholten hatte, als letztes vorstellte. Sie trug einen roten Rock, darüber eine Schürze und ein passendes Oberteil. Benjamin zog sie in eine feste Umarmung.
    »Tristan, das ist Mary. Das Haus würde komplett auseinanderfallen, wenn es Conrad und sie nicht gäbe.«
    »Oh, Sie belieben zu scherzen.« Mary wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab, um Tristan die Hand zu schütteln und sie dann an ihre Wange zu halten. »Gütiger Himmel, Sie sind ja halb verhungert«, meinte sie beunruhigt und ging um Tristan herum. »Setzen Sie sich, setzen Sie sich. Ich habe gefüllte Pastetchen und Milch für den Anfang und die Steaks sind auch schon auf dem Grill, Master Benjamin.«
    Die beiden Männer nahmen am Eichentisch Platz und Mary setzte ihnen einen vollen Teller nach dem anderen vor, bis Tristan das Gefühl hatte, zu platzen. Nach dem Essen bedankte er sich bei jeder der Frauen mit einer Umarmung und brachte damit zwei von ihnen zum Kichern und Erröten.
    Sie verließen die Küche und Benjamin zeigte ihm im Eiltempo das Haus und das umliegende Gelände. Dann überließ er Tristan ein Auto mit der Erlaubnis, damit das Gelände selbst erkunden zu können, während er sich in sein Zimmer zurückzog, da er seit ihrer Ankunft noch nicht geschlafen hatte.
    Tristan vermutete, dass Benjamin nach ihrem Abschied letzte Nacht sofort zum Jagen aufgebrochen war, aber er wollte nicht so taktlos sein und nachfragen. Nach kurzer Orientierung fand er die Bibliothek und machte sich an die Arbeit.
    Benjamin hatte nicht übertrieben, als er die Größe der Bibliothek beschrieben hatte. Tristan könnte problemlos den Rest des Jahres hier verbringen und seine Nase in alte Bücher stecken, die er bisher nur von den Quellenangaben modernerer Literatur kannte.
    Kurz vor dem Mittagessen schleppte Conrad neunzehn weitere Bücherkisten in die Bibliothek. Da er nicht genau gewusst hatte, welche Bücher Tristan brauchen würde, hatte er einfach alle eingepackt, die für das Thema relevant sein könnten. Überglücklich zog Tristan den alten Mann in eine Umarmung und erntete dafür erstaunte Blicke vom Rest des Personals.
    Am späten Nachmittag waren Tristans Finger steif, sein Tagebuch voller Notizen, Skizzen und Ideen und die warme Sonne lockte ihn nach draußen. Er streckte seinen verspannten Rücken und entschied dann, herauszufinden, was es hier an brauchbaren Pflanzen und Bäumen für seine Sammlung gab. Die nächstgrößere Stadt konnte er sich dann eventuell morgen ansehen.
    Bewaffnet mit Rucksack und Wanderstiefeln hüpfte er, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, befahl eine strenge Stimme, als er gerade nach dem Türknauf griff.
    Tristan fuhr herum und keine Sekunde später erhellte ein strahlendes Lächeln sein Gesicht. »Mary!«, rief er fröhlich und zog die rundliche Frau in eine Umarmung.
    Kleine Lachfältchen bildeten sich um Marys Augen, als sie ihm auf die Schulter klopfte. »Sie sind ein Lausejunge, und wie!«
    »Da kann ich Ihnen wohl nicht widersprechen. Ich wollte mich gerade in die Küche schleichen, um ein paar dieser leckeren Apfelpastetchen zu stibitzen, die wir zum Frühstück hatten.« Spielerisch klimperte Tristan mit den Wimpern. »Sind noch welche übrig?«, fragte er mit hoffnungsvoller Miene.
    »Also wirklich!«, schimpfte die Köchin. »Sie schmecken nicht halb so gut, wenn sie kalt sind. Wohin sind Sie denn heute Nachmittag unterwegs? Es sind nur noch ein paar Stunden bis zum Abendessen.«
    »Ich möchte nur ein wenig durch die Gegend spazieren und mich ein bisschen mit der Umgebung vertraut machen«, erklärte Tristan.
    Mary nahm ihm den Rucksack aus der Hand und ging in Richtung Küche. »Dann pack' ich Ihnen ein paar Kleinigkeiten ein, damit Sie mir nicht verhungern. Wir können ja nicht zulassen, dass Sie beim ersten, kräftigen Windstoß davongeweht werden«, neckte sie ihn und zwinkerte ihm verschwörerisch über die Schulter zu.
    Seit Charles in der Schule war und Master Benjamin die meiste Zeit in der Stadt arbeitete, war es im Haus viel zu still geworden. Tristan brachte mit seiner fröhlichen Art frischen Wind mit und Mary hegte insgeheim den Verdacht, dass Master Benjamins Erklärung für Tristans Anwesenheit nicht die ganze Wahrheit gewesen war. War da nicht dieses
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