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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)
Autoren: Rhianne Aile
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nutzte, um zu jagen. Ein markerschütterndes Heulen klang durch die kühle Herbstluft, beantwortet von einem zweiten und schließlich einem dritten. Tristan hörte aufmerksam zu und versuchte, Benjamins Ruf von denen der anderen zu unterscheiden.
    Beim Antritt seiner Reise hatte er ganz sicher nicht geplant, sich in den Sterling-Erben zu verlieben und wie sich dieser Umstand auf sein eigentliches Ziel auswirken würde, konnte er noch nicht abschätzen. Würde eine persönliche Bindung zu Benjamin seine Magie verstärken oder ihn eher ablenken? Er musste einen klaren Kopf bewahren und sich auf seine Aufgabe konzentrieren. Konnte er das immer noch, wenn er in Benjamins Armen lag? Oder gar in seinem Bett?
    Frustriert warf Tristan sich herum und schlug sein Kissen zu einem Knäuel zusammen, schlang seine Arme darum und schloss die Augen. Es war so einfach, sich in Benjamin zu verlieben. Er wünschte nur, ihre ganze Situation wäre weniger kompliziert.
    Morgen würde er in die Bibliothek gehen und mit der Arbeit an einem konkreten Plan beginnen. Bei seiner Ankunft hatte er Benjamin gegenüber große Töne gespuckt, aber wenn er ehrlich war, hatte er absolut keine Ahnung, wie er es anstellen sollte, diesen Fluch zu brechen. Er hatte einfach nur das unbestimmte Gefühl, dass er es tun konnte, und mehr noch, dass er dazu bestimmt war.
     
    ***
     
    Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und flutete den Raum mit ihrem hellen Licht, als Tristan aufwachte. Er rollte sich herum, kuschelte sich noch tiefer in die Wärme des Bettes und zog die weiche Daunendecke bis über die Ohren. Er war noch nie ein Morgenmensch gewesen, Will hatte das Frühaufsteher-Gen der Familie Northland abbekommen.
    Ein leises Klopfen ließ ihn so weit unter der Decke hervor lugen, dass er ein Herein in Richtung Tür rufen konnte.
    Benjamin trat ein und blickte sich suchend um. Prüfend sog er Luft ein und wandte sich dann dem Bett zu, um das zusammengerollte Etwas darauf als Tristan zu identifizieren.
    »Oh, ich dachte, du wärst schon auf«, entschuldigte er sich und wandte sich wieder zum Gehen.
    Tristan setzte sich auf. »Ist schon okay, ich bin wach. Wie spät ist es?«, fragte er und streckte sich.
    Die Decke glitt von seinem Körper und gab den Blick auf seinen nackten Oberkörper frei. Benjamin schluckte schwer und zwang sich, den Blick von den schokoladenfarbenen Nippeln auf der glatten, sonnengebräunten Brust abzuwenden. Er ging zum Fenster hinüber, schloss es und legte den Riegel vor.
    »Beinahe elf.« Dann wandte er sich mit ernster Miene wieder direkt an Tristan. »Heute Nacht ist Vollmond. Ich möchte, dass du nach Einbruch der Dunkelheit im Haus bleibst und Türen und Fenster verschließt.«
    Tristan schwang die Beine aus dem Bett und runzelte die Stirn. Benjamin versuchte schon wieder, ihn zu beschützen.
    »Versprich es mir, Tristan«, sagte der Werwolf. Er wollte Tristan an den Schultern packen und ihn schütteln, aber er musste so weit wie möglich vom Bett – und dem halbnackten Mann darin – wegbleiben.
    »Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich keine Angst habe, dass du mich verletzen könntest?« Die Frustration in Tristans Stimme war deutlich zu hören.
    »In der Vollmondnacht sind meine... Instinkte am stärksten und meine Kontrolle am schwächsten. Bitte, tu es für mich. Bleib einfach drinnen, damit ich weiß, dass du in Sicherheit bist«, bat Benjamin.
    Widerwillig gab Tristan schließlich sein Wort. Benjamin zog sich zurück, damit Tristan sich anziehen konnte, und wartete im Flur auf seinen Gast. Als sie Seite an Seite die Treppe hinuntergingen, entspannte Benjamin sich ein wenig. Er hatte Tristan um ein Versprechen gebeten und dieser hatte es ihm gegeben. Er würde vor seinem Wolf sicher sein – zumindest heute Nacht.
    Als Tristan in die sonnendurchflutete Küche trat, war er verblüfft über den Unterschied zwischen dem Raum bei Tag und in der letzten Nacht. Jede einzelne Anrichte war mit Essen in verschiedensten Stadien der Vorbereitung bedeckt. Vier Frauen hasteten emsig umher, die älteste von ihnen verpasste gerade einem jungen Mann einen spielerischen Klaps, als dieser eine Pastete von einem Blech klaute, das gerade aus dem Ofen geholt wurde. Er warf die heiße Pastete zwischen den Händen hin und her und pustete darauf, um sie abzukühlen, während er gleichzeitig in Richtung Tür flüchtete.
    »Ja, ab mit dir, Josh Alexander!«, rief ihm die Frau hinterher, aber als sie sich abwandte, um wieder an die Arbeit
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