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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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nicht besser sein. Muss jetzt schlafen«, murmelte er müde. »Bleib hier.«
    Tristan strich Benjamins weiche, blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht und hauchte federleichte Küsse darauf. »Ich gehe nirgendwohin.«
     
    ***
     
    Den Rest des Tages verbrachten sie mit Schlafen und Kuscheln. Natürlich wusste Tristan, dass noch einiges an Arbeit auf sie wartete und die Zeit zunehmend knapper wurde, aber es fühlte sich so gut an, zwischen Benjamin und dem Wolf eingekuschelt zu sein, dass er es nicht über sich brachte, das Bett zu verlassen. Von dem einen oder anderen dringenden Ruf der Natur, der ihn ins Badezimmer führte, einmal abgesehen.
    Am frühen Abend streckte Will kurz seinen Kopf in die halb geöffnete Tür auf der Suche nach seinem verschwundenen Zwilling. Als er die ineinander verschlungenen Körper auf dem Bett liegen sah, zog er sich wortlos wieder zurück und schloss die Tür. Die beiden verdienten ein paar gemeinsame Stunden, um Benjamins zurückgekehrte Stärke zu feiern. Morgen war auch noch ein Tag, um an Zaubersprüchen zu arbeiten.
     
    ***
     
    Alex verließ das Bad und rieb sich mit einem Handtuch die Haare trocken. Der orangefarbene Schein des aufgehenden Mondes fiel durch die Balkontür ins Zimmer und brachte die Wassertropfen, die von seiner nackten Haut perlten, zum Schimmern. Er schüttelte den Kopf und Wassertropfen flogen wie Sprühregen aus den dunklen Haaren. Gedankenverloren strich er mit einem Finger über einen tiefen Kratzer in seiner Brust. Die Wunde schloss sich, aber sie hätte überhaupt nicht da sein dürfen.
    Einer der Wächter – seiner Wächter – war dabei erwischt worden, wie er die Ländereien des Rudels dazu verwendet hatte, um Drogen zu verstecken. Er hatte den besonderen Schutz des Rudels dazu missbraucht, illegale Aktivitäten zu tarnen und einen finanziellen Gewinn daraus zu schlagen.
    Alex’ Gesicht verhärtete sich. Er hatte an dem Mann, Sohn eines seiner engsten Ratgeber, ein Exempel statuieren müssen. Seit beinahe acht Jahren war er jetzt Rajan und immer noch wurde er geprüft. Er sehnte sich nach dem Tag, an dem er nicht mehr kämpfen musste, um Ordnung und Frieden unter ihnen zu bewahren. Achtlos warf er das Handtuch auf den Fliesenboden im Bad.
    »Normalerweise trocknet man auch den Körper ab«, kommentierte sein Gefährte aus einer dunklen Ecke des Balkons. Belustigung war in seiner Stimme zu hören. Alex trat durch die Tür auf den Balkon hinaus, um ihm Gesellschaft zu leisten. Wohlweislich enthielt Raul sich jeden Kommentars zu der Verletzung. Es war klüger, den Rajan nicht auf seine Schwächen hinzuweisen, selbst wenn man sein Gefährte war.
    Die kalte Luft ließ Alex‘ Brustwarzen sich zusammenziehen. Er zuckte die Achseln, denn er sah keinen Grund, zu antworten. Er war nicht normal, und das wussten sie beide.
    Er legte die Hände aufs Geländer und ließ seinen Blick über die Felder der kleinen Farm schweifen, auf der sie lebten. Der Balkon, der im zweiten Stock vor ihrem Schlafzimmer lag, war ursprünglich als Schlafstätte für heiße Sommer gebaut worden, zu einer Zeit, als es noch keine Klimaanlage gab. Manchmal benutzten sie ihn immer noch dafür, da sich keiner von ihnen gern eingesperrt fühlte.
    Raul trat aus dem Schatten, schlang die Arme um seinen Gefährten und legte das Kinn auf Alex’ Schulter ab. Die Morgendämmerung war nicht mehr fern, und der Mond versank bereits in den Baumkronen. Raul seufzte und lehnte sich gegen Alex‘ breiten Rücken.
    Alex konnte die Traurigkeit spüren, die von seinem Gefährten ausging. Er wusste, dass der Phelan der Grund dafür war. Nur die totale Erschöpfung seines Wolfs nach dem Kampf heute Nacht hinderte ihn daran, vor Eifersucht zu explodieren. Am Nachmittag, bevor im Rudel die Hölle losgebrochen war, hatte er Sterlings Geruch an Raul wahrgenommen und im selben Moment gewusst, dass Raul ihn besucht hatte.
    »Du...« Alex brach ab. Er war der Rajan und ein König zweifelte nicht an seinen Entscheidungen. Er wusste, dass sein Gefährte Sterling mochte, dass sie Freunde gewesen waren. Natürlich war Raul durch das, was bei der letzten Versammlung vorgefallen war, nicht besonders erfreut. Alex würde keine Fragen stellen, die unweigerlich zu einem Streit führen mussten.
    Raul hörte die Zweifel in Alex‘ Stimme. Diesen Tonfall kannte er nur von Alex, seinem Gefährten, niemals vom Rajan, dem unbestrittenen Leitwolf des Rudels. Die Tatsache, dass Alex um ein Haar eine unsichere Bemerkung gemacht

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