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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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der übernatürlich gut ausgeprägt war.
    Er neigte den Kopf zur Seite, spitzte die Ohren und wartete darauf, dass sich der sanfte Laut, der nicht so recht in die Stille der Wohnung hineinpassen wollte, wiederholte. Und da war er wieder.
    Benjamin schaltete den Wasserkocher ab und glitt auf leisen Sohlen aus der Küche raus und den Gang hinunter. Conrads Zimmer lag auf der anderen Seite der Küche und Tristan übernachtete in dem unbenutzten Schlafzimmer, das sich neben Benjamins im Obergeschoss befand.
    Unter der Tür zum Kaminzimmer schimmerte Licht hervor. Noch bevor er den Türknauf auch nur berührt hatte, stieg ihm bereits Tristans Geruch in die Nase. Ein Lächeln stahl sich auf Benjamins Lippen, nachdem er die Tür geöffnet hatte.
    Tristan lag zusammengerollt, die Füße auf die Sitzfläche hochgezogen, in einem der ledernen Ohrensessel. Er schlief mit einem aufgeschlagenen, staubigen Buch auf dem Schoß.
    Ohne darüber nachzudenken, schloss Benjamin das Buch, legte es vorsichtig auf den Holztisch neben dem Sessel ab und hob den schlafenden Mann mühelos auf die Arme. Der schlanke Körper stellte für die Stärke eines Werwolfs absolut keine Herausforderung dar.
    Sofort kuschelte sich Tristan in die wohlige Wärme von Benjamins nackter Brust, während sein Atem die feinen Haare dort kitzelte. Benjamin erschauderte, seine Nippel verhärteten sich unter der unbeabsichtigten Reizung und er sah auf Tristan hinunter, dessen Gesicht im Schlaf friedlich und unschuldig wirkte.
    Du hast keine Ahnung, welchen Dämon du hier gerade in Versuchung führst , dachte er.
    Mit schnellen, entschlossenen Schritten durchquerte er den Gang und stieg die Stufen zu Tristans Schlafzimmer hinauf. Mit der Schulter stieß er die Tür auf und legte Tristan auf dem Bett ab, bevor die Versuchung über seine Vernunft triumphieren konnte.
    Mit einem Murmeln tat der schlafende Mann seinen Unmut darüber kund, dass er die Wärme von Benjamins Armen verloren hatte. Er warf sich unruhig hin und her, suchte unbewusst nach der Körperwärme des Mannes, der ihn festgehalten hatte.
    »Schhh...«, versuchte Benjamin ihn zu beruhigen und fuhr mit der Hand durch die langen Locken. »Die Bücher sind morgen früh auch noch da.«
    Tristan murmelte etwas Unverständliches. Seine Augenlider flatterten, doch er wachte nicht auf. Benjamin breitete die Decke über Tristans Schultern aus und gestattete sich eine letzte, kurze Berührung, bevor er zurück nach unten ging, um sich anstelle des Tees einen Kaffee zu machen. In dieser Nacht würde er keinen Schlaf mehr finden, also konnte er ebenso gut noch ein wenig arbeiten.
     
    ***
     
    Warmes Herbstlicht fiel durch die Schlafzimmerfenster, als Tristan am nächsten Morgen erwachte. Nach einem Blick auf die Uhr stellte er erschrocken fest, dass er den größten Teil des Tages verschlafen hatte.
    Hastig sammelte er ein paar Kleidungsstücke aus seinem Koffer zusammen, sprang kurz unter die Dusche und schlüpfte danach in eine Jeans und ein langärmeliges Shirt. Es war überflüssig, seinen Koffer auszupacken, wenn sie ohnehin in ein paar Tagen aufs Land fahren würden.
    Anschließend machte er sich wieder auf den Weg zur Bibliothek – und wäre um ein Haar mit Conrad zusammengestoßen, der offenbar eine ganze Reihe von Funktionen in Benjamins Haushalt erfüllte.
    »Master Northland«, wurde er von dem älteren Mann begrüßt. »Wie ich sehe, sind Sie wach und ein wenig erholter. Darf ich Ihnen etwas zu essen anbieten? Sie müssen doch am Verhungern sein.«
    Wie aufs Stichwort grummelte Tristans Magen und beantwortete die Frage für ihn.
    »Naja, ich schätze schon«, gab Tristan zu. »Aber ich kann es kaum erwarten, mich weiter durch die Bücher zu wühlen. Wir haben nur noch so wenig Zeit, bevor wir abreisen, und ich muss noch entscheiden, welche Bücher ich mitnehmen möchte.«
    Tristans offenkundige Begeisterung brachte Conrad zum Lächeln. Schon vor Benjamins Verwandlung hatte er für die Sterlingfamilie gearbeitet und er würde alles, sogar sein eigenes Leben, dafür geben, diesen Fluch zu brechen, bevor er auch noch den kleinen Charles traf. Es war schon schlimm genug für ihn gewesen, einen Jungen leiden zu sehen, der ihm viel bedeutete.
    »Warum gehen Sie nicht einfach schon mal in die Bibliothek vor und ich bringe Ihnen einen Snack dorthin, während Sie arbeiten?«, schlug Conrad vor.
    Mit einem strahlenden Lächeln warf Tristan dem Haushälter die Arme um den Hals. William und er waren von einer

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