Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)
war, bevor sie einander getroffen hatten. Aber er wusste, dass er in dieser Situation wahrscheinlich ebenso empfunden hätte. Alex konnte Raul nicht hassen, denn Raul war sein Gefährte. Also hatten sich alle seine negativen Gefühle gegen Benjamin gerichtet.
Von Geburt an war Raul auf die Aufgaben eines Diplomaten vorbereitet worden und auf diese Seite seiner Persönlichkeit verließ er sich jetzt. Er ging zu seinem Gefährten hinüber, legte die Arme um Alex‘ Taille und schmiegte seine Wange an den breiten Rücken.
»Und von diesem Moment an habe ich deinen Geruch voller Stolz getragen und niemals die Berührung eines anderen erlaubt.«
»Du hast unsere Beziehung für ihn riskiert.«
»Nein, ich würde ihn niemals über dich stellen. Ich habe unsere Verbindung als stark genug eingeschätzt, um das zu verkraften. Habe ich mich geirrt?« Raul hielt den Atem an und wartete auf Alex’ Antwort.
Alex wandte sich um und zog Raul an seine Brust. »Nein«, presste er an dem Kloß vorbei, der seine Kehle eng werden ließ. »Du hast dich nicht geirrt, aber es tut immer noch höllisch weh.«
Er vergrub seine Nase in dem seidigen, blonden Haar und atmete tief ein, um seinen Wolf vor dem nächsten Geständnis zu beruhigen. »Ich habe Ian heute Morgen angewiesen, alle Weibchen im gebärfähigen Alter, die noch keinen Gefährten haben, zu mir bringen zu lassen.«
Rauls Herz krampfte sich zusammen. Als Rajan hatte sein Gefährte das Recht, ja sogar die Pflicht , dem Rudel einen Erben zu schenken. Bis jetzt hatte Alex die Ehre, Nachwuchs zu zeugen, aber immer anderen Paaren des Rudels überlassen. Er biss sich auf die Zunge. Genauso wie Alex kein Recht hatte, ihm eine Freundschaft mit Benjamin zu verbieten, so besaß Raul als Gefährte des Rajan kein Recht, dem König zu verbieten, einen Erben zu zeugen. Zwar konnte Raul keinen fremden Geruch an Alex wahrnehmen, aber er hatte geduscht, als Raul nach Hause gekommen war.
»Hast du...?«
»Nein, ich konnte nicht. Ich habe kein Verlangen danach, mit irgendjemand anderem zusammenzusein, egal was zwischen uns vorgefallen ist. Stattdessen bin ich losgezogen, um dich zu finden.«
»Darum warst du auf der Lichtung.«
»Ja. Ich bin dorthin gegangen, um dich nach Hause zu holen, aber ich...« Alex stockte.
Raul blickte auf, um ihm in die Augen zu sehen. »Was?«
»Als ich ankam, habe ich Benjamin und seinen Hexer gesehen... «
»Sein Name ist Tristan.«
Alex starrte ihn wütend an, aber in seinen Augen lag auch ein winziger Funken Zärtlichkeit. Selbst wenn er sich ihm unterwarf, würde Raul es niemals zulassen, dass Alex ihn herumschubste oder ihn dazu brachte, seine Ideale zu verraten. Es war einer der Gründe, warum Alex ihn liebte.
»Benjamin und Tristan haben einander festgehalten, während Ian ihnen etwas erklärt hat. Die Verbindung zwischen ihnen war so stark, so rein. Sie sind füreinander bestimmt. Ich hätte es schon erkennen müssen, als Tristan Benjamins Wolf während der Versammlung festhielt, aber ich war zu wütend. Du hättest mich nicht mit einem Trick dazu bringen müssen, das Richtige zu tun. Zu meiner Aufgabe als Rajan gehört es auch, Paare zu segnen und zu unterstützen.«
Alex presste seine Lippen auf Rauls und fühlte, wie Rauls Wolf sich erhob, um den Kuss mit derselben Leidenschaft zu erwidern. Seine Hände glitten nach unten, um Rauls Hintern zu umfassen und ihn eng an seinen Körper zu drücken. »Und mit uns fange ich an. Die Macht des Rudels ist immer nur so stark wie unsere Verbindung. Ich verspreche dir, dass ich versuchen werde, Benjamin zu tolerieren, wenn du mir versprichst, mich nie wieder zu täuschen, um zu bekommen, was du willst.«
»Warum kommt es mir so vor, dass du dieses Angebot nur deshalb machst, weil Benjamin jetzt seinen eigenen Gefährten hat?«, fragte Raul und sah misstrauisch zu Alex auf.
»Spielt es eine Rolle?«
»Vielleicht. Aber ich bin einverstanden.«
»Dann komm und lass mich dich lieben«, murmelte Alex an den weichen Lippen und führte seinen Gefährten durch die geöffnete Balkontür zum Bett. Mit einem überraschenden Stoß beförderte er Raul rückwärts auf die Matratze. Er krabbelte über Rauls Körper, ließ seine Hand sanft den Oberschenkel hinaufstreichen und berührte durch die Jeans die wachsende Beule in seinem Schritt. Dann ließ er sie unter Rauls T-Shirt gleiten und berührte die weiche, warme Haut. Er schob den Stoff nach oben, bis er Rauls Bauch entblößt hatte.
Er ließ sich auf Rauls
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