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Der gefangene Stern

Der gefangene Stern

Titel: Der gefangene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gesicht zu sich. „Genau das hast du nämlich nicht getan.“ Zärtlich strich er mit dem Daumen über ihre Lippen. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden deine Freundinnen finden. Und es geht ihnen gut.“
    Zutiefst beschämt nickte sie. Tatsächlich hätte sie über Grace und Bailey nachdenken sollen, und nicht wie eine liebeskranke Verrückte übers Mutterdasein. „Grace ist bestimmt in ihrem Haus. Wir müssen es nur noch finden.“
    „Ganz genau.“ Er küsste sie. „Und jetzt kauf mir bitte einen Schokoriegel.“
    „Du hast das ganze Geld.“
    „Ach ja.“ Er zog eine Handvoll Scheine aus der Tasche. „Hier. Kauf dir auch einen.“
    „Danke, Daddy.“
    Grinsend sah er ihr nach, wie sie auf ihren langen Beinen davonmarschierte. Was für eine Frau, dachte er, während er das Zapfventil in den Tank steckte. Er hatte nicht vor, das Schicksal herauszufordern, das ihm diese Frau geschickt hatte. Aber insgeheim fragte er sich, wann sie es tun würde. Üblicherweise blieben Menschen nicht lange bei ihm – sie kamen und gingen. Das war schon so lange so, dass er nichts anderes mehr erwartete. Aber eines wusste er genau. Sollte sie beschließen, ihn zu verlassen, würde er niemals darüber hinwegkommen.
    Er sah, wie sie zurückkam. Und er war nicht der Einzige, der sie beobachtete. Auch der Teenager, der gerade seinen Pick-up volltankte, hatte ein Auge auf sie geworfen.
    Kann’s dir nicht verdenken, Kumpel, dachte Jack. Sie ist wirklich ein Hingucker. Wenn du Glück hast, findest du später mal eine Frau, die nur halb so perfekt ist.
    Jack schraubte den Tankdeckel zu und lief ihr entgegen. Obwohl sie die Arme voller Süßigkeiten und Getränke hatte, riss er sie an sich und gab ihr einen langen leidenschaftlichen Kuss. Sie rang nach Luft, als er sie wieder losließ.
    „Wofür war das?“
    „Einfach nur so“, sagte er und ging dann mit vor Stolz geschwellter Brust hinein, um zu bezahlen.
    M.J. schüttelte den Kopf und sah, dass der Teenager, der sie anglotzte, seinen Tank überlaufen ließ. „Ich würde an deiner Stelle jetzt kein Streichholz anzünden, Kumpel“, rief sie ihm zu.
    Als sie wieder im Auto saßen, folgte sie ihrem Impuls, schlang die Arme um Jacks Hals und küsste ihn lange.
    „Einfach nur so.“
    „Klar. Wir sind vielleicht ein Paar!“ Er brauchte einen Moment, um an etwas anderes als Sex zu denken, dann wusste er auch wieder, wie man einen Motor startete.
    Angetan und amüsiert von seiner Reaktion hielt sie ihm einen Schokoriegel hin. „Magst du?“
    Grunzend biss er ein Stück ab. „Schau auf die Straße. Vielleicht entdeckst du etwas, das dir bekannt vorkommt.“
    „Ich weiß, dass wir nicht besonders lange auf dieser Straße gefahren sind“, begann sie. „Wir sind abgefahren und dann eine Weile auf irgendwelchen Nebenstraßen herumgekurvt. Wie gesagt, Bailey hatte die ganze Route im Kopf. Bailey!“ Plötzlich schlug sie die Hände vor den Mund.
    „Was ist?“
    „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wohin sie gehen würde, wenn sie Probleme hätte und weg müsste. Wo würde sie hingehen?“ Sie wirbelte zu Jack herum. „Sie weiß, wie man zu Graces Haus fährt. Und sie war immer gern dort. Sie würde sich dort sicher fühlen.“
    „Das kann sein“, stimmte er zu.
    „Ja, sie wäre ganz sicher zu einer von uns gegangen.“ Voller Verzweiflung schüttelte sie den Kopf. „Und zu mir konnte sie nicht. Das bedeutet, dass sie in die Berge gefahren ist, vielleicht hat sie den Bus genommen oder den Zug. Vielleicht hat sie ein Auto gemietet.“ Bei dem Gedanken wurde ihr Herz leichter. „Na klar, das ist es. Beide sind in dem Haus, und wahrscheinlich überlegen sie gerade, was sie als Nächstes tun sollen. Und sie machen sich Sorgen um mich.“
    So wie er sich Sorgen um sie machte. Es war reine Spekulation, dass ihre beiden Freudinnen sich in dem Haus aufhielten, aber er brachte es nicht über sich, das zu sagen. „Selbst wenn es so ist“, setzte er behutsam an, „müssen wir sie erst noch finden. Versuch, dich zu erinnern.“
    „Gut.“ Mit neuem Enthusiasmus betrachtete sie die Gegend. „Es war Frühling“, überlegte sie laut. „Alles blühte – diese gelben Büsche und etwas, das Bailey Judasbaum nannte. Es gab da ein Gartencenter“, fuhr sie fort. „Und eine Baumschule. Bailey wollte anhalten und Grace eine Pflanze kaufen. Und ich sagte, wir sollten erst mal zu ihr fahren und sehen, was sie schon hat.“
    „Also machen wir uns auf die Suche nach dem

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