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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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der Kaserne verbringen.«
    Ob die Unterkunft luxuriös oder armselig war, vermochte Mjipa nicht mehr wahrzunehmen. Er war so erschlagen, dass er, kaum dass sein Kopf die Rolle am Ende der Pritsche berührt hatte, in Schlaf sank. Obgleich ein kräftiger Mann, schlief er den Schlaf der Erschöpfung, keinerlei. Notiz mehr von den Mutabwkianern nehmend, die an seine Pritsche traten und neugierig die seltsame Kreatur anstarrten, die so plötzlich bei ihnen aufgetaucht war.
    Mjipa hatte das alles schon oft genug mitgemacht: verdutzten Palastwachen seinen Namen und Titel nennen; geduldig ausharren, während Boten hin und her rannten, um die Richtigkeit seiner Angaben zu überprüfen und zu bestätigen; von einem Bürokraten zum nächsten weitergereicht werden; und schließlich zu dem jeweiligen Herrscher oder zumindest zu seinem Kanzler oder Verweser oder was auch immer vorgelassen werden. Die meisten Krishnaner wären, wie er wusste, vor Neid auf seine Beziehungen zu solch hochherrschaftlichen Kreisen noch grüner geworden, als sie es ohnehin schon waren, aber für Percy Mjipa hatte dieser Glanz schon lange seinen Reiz verloren.
    Auch gab er sich nicht der trügerischen Vorstellung hin, dass derlei Intimität mit den Großen dieser Welt auf seiner Schönheit oder seinem Charme begründet war. Die Krishnaner empfanden sein Aussehen als fremdartig und furchterregend, im günstigsten Falle als abstoßend. Aber sie wussten auch um die Überlegenheit der terranischen Technologie, besonders um die der Waffen. Also nahmen sie Mjipa für gewöhnlich ernst, egal, welche Mischung aus Bewunderung, Neid, Groll oder Furcht der jeweilige Herrscher auch für die Terraner hegen mochte.
    Der Konsul konnte nie sicher sein, welche Art von Empfang man ihm bescherte. Es konnte passieren, dass er zu einem königlichen Gelage eingeladen wurde, mit Tanz und Mädchen und allem Drum und Dran; genauso gut konnte er aber auch aus dem Palast geworfen werden oder sich sogar im Kerker wieder finden.
    Mjipa wurde vor Sonnenaufgang zum Palast gebracht. Die Khaldonier pflegten sowohl früh aufzustehen als auch spät zu Bett zu gehen, während sie den Nachmittag über zumeist schliefen. Er war beeindruckt von dem Kontrast zwischen diesem Palast und dem von Vuzhov. War die königliche Bleibe in Kalwm schlicht bis schäbig, so prunkte die in Yein mit allen Merkmalen von Üppigkeit und bestätigte damit den Ruf Mutabwks als reichste der Khaldoni-Nationen. Dieser Reichtum gründete sich auf üppige Gold-, Silber- und Kupferminen. Überall im Palast waren Geschwader von Bediensteten damit beschäftigt, Fußböden zu schrubben, Möbel abzustauben, schmuckvolle Gefäße aus Gold und Silber zu polieren, Gemälde abzuwischen und Topfpflanzen zu gießen. Kalwm, dachte Mjipa, hätte durch seinen Seehafen genauso wohlhabend sein können; aber sein Reichtum war seit vielen Jahren fast ausschließlich in Vuzhovs verrückten Turm geflossen.
    Der Minister, zu dem Mjipa schließlich geführt wurde, hörte auf den Namen Zharvets. Er saß auf einem Kissen hinter dem unvermeidlichen niedrigen Tisch, auf welchem ein Stundenglas Besucher gemahnte, sich kurz zu fassen. Ein Strahl Morgensonne, der durch eines der hohen Fenster hereinfiel, entlockte dem Stundenglas ein metallisches Glänzen, was darauf hindeutete, dass es Goldstaub anstelle des üblichen Sandes enthielt.
    Mjipa verzichtete auf die üblichen Artigkeiten und kam sogleich zur Sache: »Herr, ich protestiere auf das schärfste gegen diese empörende Behandlung!«
    »Empörende Behandlung?« fragte Zharvets erstaunt, wobei sich seine Riechfedern zusammen mit den Augenbrauen hoben. »Offizier Spisov, habt Ihr diesen Terraner geschlagen oder auf andere Weise misshandelt?«
    »Nein, Eure Hoheit«, antwortete der Leutnant.
    Der Minister wandte sich wieder Mjipa zu. »Dann, mein guter Herr, sagt mir, worin diese empörende Behandlung, von der Ihr sprecht, bestehen soll.«
    »Trotz meines Passes, ausgestellt von Heshvavu Vuzhov«, fauchte Mjipa, »wurde ich festgenommen und mit Gewalt um eine Tagesreise von meinem Wege abgebracht, was meine Mission in Zhamanak aufs höchste gefährdet. Selbige Mission hat ohnehin schon viel zu viel Zeit in Anspruch genommen, und weitere Verzögerungen könnten fatale Folgen für die Terranerin zeitigen, um deretwegen ich diese Reise unternommen habe.« Er hielt dem Minister das blaßgrüne Schild unter die Nase. »Wenn irgendwelche Zweifel an meiner Person bestehen sollten – hier ist mein

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