Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
»Meine Dame und mein Herr, Seine Superiorität ist sehr enttäuscht von euch beiden. Er hat euch jede Möglichkeit und Ermutigung zur Kopulation gegeben, dennoch seid ihr so gleichgültig wie ein Paar sterilisierter Rajinit. «
    »Ich habe ihn ja gewarnt, dass er mit seinem Experiment keinen Erfolg haben würde«, entgegnete Mjipa. »Aber er wollte ja nicht hören.«
    »Warum diese ungewöhnliche Kälte? Leidet einer von euch an einer Missbildung oder an irgendeinem Gebrechen?«
    Mjipa überlegte schnell. »Sagt dem Heshvavu: Wie selbst ein Krishnaner sehen könne, gehören Meisterin Dyckman und ich verschiedenen Rassen an. Und Terraner werden sexuell nur von Angehörigen derselben Rasse erregt. Personen vom anderen Geschlecht, aber verschiedener Rasse, haben keine erregende Wirkung. Daher empfinden Meisterin Dyckman und ich die Erscheinung des anderen als abstoßend. Und so erklärt es sich, dass ich, gleich wie willens ich auch sein mag, sie niemals schwängern könnte.« Aus dem Augenwinkel sah er, dass Alicia Mühe hatte, ein Lachen zu unterdrücken.
    »Wenn ihr zwei von derselben Rasse wäret«, bohrte Khateluts weiter, »würdet ihr denn dann ohne weitere Umstände koitieren?«
    »Nicht einmal dann. Bei uns Terranern erfordert ein solcher Akt höchste Intimität und Ungestörtheit – wo niemand durch Löcher in der Decke dabei zuschaut.« (Was für Lügen ich in meinem Gewerbe manchmal erzählen muss! dachte Mjipa.)
    Als er wieder fortging, sagte Khateluts: »Wenn bei den Terranern der Zeugungsprozeß so sehr durch alle möglichen Restriktionen und Bedingungen eingeengt ist, dann wundert’s mich, dass eure Art überhaupt überlebt hat.«
    Zwei Tage später war er wieder da. »Seine Superiorität hat gewichtige Zweifel an eurer Geschichte; ja ich hörte gar, wie er sagte: ›Ein einz’ges Lügengespinst!‹ Er hat von Orgien unter Terranern gehört, welche sich nicht durch den Mangel an Intimität und Ungestörtheit vom Kopulieren abbringen ließen, ja sich durch ihn gar erst recht in ihrem Gelüste angestachelt fühlten. Des weiteren ist’s bekannt, dass manche Terraner wahre Menschenfrauen zu ihrer Buhle nehmen, offenbar nicht abgestoßen von den Unterschieden zwischen ihnen und sich, welche doch jene zwischen den Rassen einer Art bei weitem übersteigen.«
    Alicia sagte auf Englisch: »Du hast zu dick aufgetragen, Percy.«
    »Indes«, fuhr Khateluts fort, »da mein Herr findet, dass Ihr ein höchst außergewöhnlich glitschiger Herauswinder und Zauderer seid, will er Euch gnädig ein Angebot machen; und zwar, dass Ihr sogleich nach Novorecife abreist, Meisterin Dyckman als Unterpfand hier zurücklassend. Ihr sollt dem Terraner, welcher über die Raumstation gebietet, eine Botschaft überbringen. Ihr sollt die Ereignisse hier in Zhamanak mit keinem Sterbenswörtchen erwähnen; das Leben von Meisterin Dyckman hängt von Eurer strikten Befolgung dieser Anordnung ab. Ein zuverlässiger Offizier wird Euch begleiten, dafür Sorge zu tragen, dass Ihr Euch gehorsam daran haltet.«
    »Was steht in diesem Brief?«
    »Er ist noch nicht aufgesetzt, doch kann ich Euch seinen Inhalt sagen, ’s wird darin stehen, dass Meisterin Dyckman aus freien Stücken in Mejvorosh zurückgeblieben und dass der Heshvavu Novorecife um die Entsendung eines anderen Gesandten ersucht. Sagt an: In welche Rassen sind Terraner unterteilt?«
    Mjipa schaute ihn verblüfft an. »Nun, da gibt es die negroide oder schwarze Rasse, welcher ich angehöre; dann die kaukasoide oder weiße Rasse, von welcher Meisterin Dyckman ein Exemplar ist; und die mongoloide oder gelbe Rasse. Zumindest sind dies die Hauptgruppen. Ihr wollt doch gewiss nicht auch von all den kleinen Zwischengruppen wissen?«
    »Gibt es in Novorecife Personen von dieser gelben Rasse?«
    »Ja; da wäre zum Beispiel Ishimoto, der neue Konsul in der Hauptstadt von Dur.«
    »Gut! Der Heshvavu wird um die Entsendung dieses Ish-Ishimoto ersuchen.«
    Alicia, die die Unterhaltung genau verfolgt hatte, sagte auf Englisch: »Was der alles anstellt, nur um mir einen Paarungspartner von einer anderen Rasse zu beschaffen!«
    »Keine Sorge«, sagte Mjipa. »Wenn er dasselbe mit dir und Ishi probieren würde, würde der an einer diplomatischen Impotenz erkranken. Er würde sagen: ›Es tut mir schrecklich leid, aber auf mir lastet ein Fluch‹, oder so was Ähnliches.«
    »Ist er wirklich …«
    »Nein; er hat eine Frau. Nettes kleines Ding. Aber Ishi ist der vorsichtigste Terraner im ganzen

Weitere Kostenlose Bücher