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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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deiner Person; du brauchst mich also gar nicht verächtlich anzuschauen wie einen gefallenen Engel. Sie erzählte jedem, der es hören wollte, wie du es ihr viermal in einer Nacht besorgt hast. Es gibt bestimmt eine Menge Krishnaner, die über dich dasselbe denken wie du über Ainkhist.«
    Mjipa senkte den Kopf und kickte einen Kieselstein weg. »Ich war verdammt lange enthaltsam, wie du weißt; und sie war bereit, willig und scharf. Trotzdem schäme ich mich.«
    »Komm schon, Percy-Herzchen, Kopf hoch! Du hast lediglich bewiesen, dass du keinen unsichtbaren Heiligenschein trägst.«
    »Es tut mir nur leid, dass ich nun doch meine weiße Weste bekleckert habe, nachdem ich so lange Zeit ausgehalten habe.«
    »Das ist kein Rekord, für den dir irgend jemand heutzutage, da jeder mit jedem ins Bett steigt, noch eine Medaille verleiht, egal wie tugendhaft du auch gewesen bist. Ovanel hat übrigens deine Männlichkeit so sehr gepriesen, dass einige der Haremswächter meinten, vielleicht könnten sie den Heshvavu ja überreden, dass er sie dir schenkt oder verkauft. Offenbar reicht Ainkhist auf dem Sektor nicht an deine Klasse heran.«
    »Großer Gott! Besser, wir verschwinden schnell aus Yein, bevor er das wirklich versucht; oder, was wahrscheinlicher wäre, mich in einem Anfall von Eifersucht liquidieren lässt. Er hält sich für den Number-one-Lover in seinem Königreich und reagiert wahrscheinlich sehr allergisch, wenn er irgendwo Konkurrenz wittert.«
    »Er redet viel, und es steckt wenig dahinter«, sagte Alicia. »Das ist genau dasselbe wie bei diesen großen selbsternannten Super-Macho-Gockeln auf der Erde: große Sprüche, aber ständig vor lauter Angst, sie könnten versagen, einen Köttel in der Hose.«
    Mjipa seufzte. »Du musst es ja wissen, hast es ja, am lebenden Modell ausprobiert; aber ich könnte mich noch immer dafür in den Hintern treten, dass ich es nicht irgendwie doch noch verhindert habe. Sag mal, was ist das eigentlich für eine Halskette, die du da trägst? Sieht aus wie die, die ich bei Ainkhist gesehen habe.«
    Sie zog die Kette über den Kopf. »Es ist dieselbe. Er hat sie mir geschenkt. Weißt du, er ist im Grunde ein netter Kerl, wenn man mal von seinem Sexkomplex absieht.«
    »Pah! Wenn ich das schon höre! Netter Kerl! Nett, ja, nach seinen Maßstäben vielleicht; aber wenn du ihm nicht gefügig gewesen wärst, dann hätte er dich, ohne mit der Wimper zu zucken, zu Tode peitschen lassen. Ich kenne diese Sorte.«
    »Vielleicht hast du recht.« Sie hielt die Kette gegen die Sonne, so dass die Steine funkelten. »Ich glaube, der große grüne Stein ist ein echter Smaragd. Aber ich will das verdammte Ding nicht haben.« Sie holte mit dem Arm aus, als wollte sie die Halskette fortwerfen.
    »He!« schrie Mjipa. »Nicht! Die ist wertvoll!«
    »Ich weiß, aber ich komme mir damit vor wie eine Hure.« Alicia hielt die Papierrolle hoch. »Das hier ist mein echter Lohn.«
    »Dann sollten wir überlegen, ob wir das gute Stück nicht praktischer verwenden können, als es wegzuschmeißen. Ich weiß was! Verkauf es mir zu einem Preis, den ich mir leisten kann, und ich schenke es Vicky als Mitbringsel.«
    »Ich schenk’s dir sogar; da! Nein, ich will kein Geld dafür! Entweder nimmst du es geschenkt, oder ich werfe es in den nächstbesten Mülleimer.«
    »Und ausgerechnet du zeihst mich immer der unpraktischen Sentimentalität!«
    »Mach dir nichts draus; ich meine, was ich sage! Aber vielleicht solltest du Victoria besser nicht erzählen, wie du an die Kette gekommen bist.«
    »Um Gottes willen! Wir sollten in der Tat beide besser Stillschweigen über die Ereignisse der letzten Nacht bewahren. Vicky wäre unheimlich sauer; und was dich angeht, so könnte dir ja noch mal ein Mann über den Weg laufen, bei dem es dir lieber wäre, wenn er nichts von diesen Betisen wüsste.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich bezweifle das. Das ist nur verlorene Zeit, für mich den Cupido spielen zu wollen, Percy. Du weißt nicht, wie es ist, eine hochqualifizierte Wissenschaftlerin zu sein. Die meisten Männer, die ich kennen lerne, kommen mir hoffnungslos dumpf vor, und die auf meinem Qualifikationsniveau nehmen Reißaus, weil sie eine Frau vorziehen, ein Weibchen, das zu ihnen aufschaut. Also habe ich mich zur Ehe mit meiner Karriere entschlossen, und ich muss sagen, ich fühle mich ganz wohl dabei.«
    »Hast du denn keine mütterlichen Instinkte?«
    »Ob man mütterliche Instinkte hat oder nicht, weiß man erst, wenn man

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