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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Stirnrunzeln: »Beim Jupiter, ich glaube, die haben inzwischen noch ein Stockwerk draufgesetzt! Zeit, dass der liebe Gott reingeht und eine Sprachverwirrung stiftet, so wie in der Bibel.«
    »Percy, du glaubst doch nicht wirklich …«
    »Großer Gott, nein! In Oxford erzählten sie mir, dass der Turm von Babel bloß die Zikkurat von Babylon gewesen wäre.«
    »Und gegen diesen beknackten König und sein abgewracktes Regime sollte irgend jemand bald mal eine Revolution anstiften«, sagte Alicia. »Ich würd’s gern drauf ankommen lassen …«
    »Jetzt hör aber mal! du hast das schon mal versucht und bist dafür aus dem Land rausgeworfen worden. Beim zweiten Versuch könnte das Resultat schmerzhafter für dich sein.«
    »Ich habe ein Recht darauf, Fakten Fakten zu nennen …«
    »Und dich dafür umbringen zu lassen? Nicht, solange du mit mir zusammen bist, Mädel! Vergiß nicht, wir haben eine Killerhorde von Khorosh im Nacken. Und wenn du dich hier unbeliebt machst, dann, glaub mir, würden Vuzhovs Leute nichts lieber tun als dich an diesen Trupp ausliefern; auf diese Weise hätten sie’s dir heimgezahlt und sich gleichzeitig elegant aus der Affäre gezogen …«
    »Unbeliebt, sagst du? Sag mal, Percy Mjipa, warum hast du dir dann eigentlich die Mühe gemacht, hinter mir herzukommen? Das einzige, worüber du dir den Kopf zerbrichst, sind deine verdammten Bürokratenvorschriften …«
    Bis sie das mutabwkianische Tor erreicht hatten, war der Streit schon zu einem grimmigen Schweigen abgeebbt. Der Befehlshaber der Grenzwache warf einen Blick auf Mjipas Papiere und sagte: »Willkommen, Meister Mjipa! Es schwirren Gerüchte durch die Stadt von einem Zwist zwischen Euch und dem mächtigen Herrn von Zhamanak – und nicht zwei Versionen, die sich gleichen. Könnt Ihr mir sagen, was sich in Wahrheit zugetragen hat, Herr?«
    »Nichts von Bedeutung. Er und ich hatten lediglich eine kleine Auseinandersetzung in einer unbedeutenden Streitfrage, weshalb unser Abschied etwas weniger freundlich war, als es gemeinhin der Brauch ist.«
    Sie ritten in die Stadt. Mjipa steuerte Irants’ Gasthof an, wo er schon auf der Hinreise abgestiegen war. Als er mit seinen Gefährten den Schankraum betrat, schaute Irants von seinem Kissen auf und sagte barsch: »Packt euch hinaus, Lumpenkerle! Bettler und Vagabunden sind hier nicht erwünscht! … Oh, Ihr seid’s, Meister Mjipa! Phaighost steh mir bei, aber Ihr erschreckt mich fürchterlich, schaut Ihr doch aus wie ein Geist aus der Vergangenheit. Was widerfuhr Euch, dass Ihr gar so schauerlich erscheint? Was wünscht Ihr? Eine Kammer? Könnt Ihr auch noch zahlen?«
    »Ich kann bezahlen«, erwiderte Mjipa genervt. »Ich möchte zwei Zimmer, eines mit einem Bett, das andere mit deren zwei.«
    Mjipa gab Alicia das Einzelzimmer. Als sie ihre Sachen untergebracht hatte, sagte sie: »Percy, ich möchte den Wirt interviewen. Ich bin sicher, dass ich ein paar aufschlussreiche Daten über die Ökonomie des krishnanischen Gasthausund Hotelwesens kriegen könnte.«
    »Besser nicht. Eine der Bedingungen, unter denen sie mich durchgelassen haben, war die, dass ich dich, falls ich mit dir zurückkehren würde, unter Verschluss halte, solange wir uns auf kalwmianischem Territorium befinden. Das bedeutet: keine Interviews.«
    »Aber das ist ja schrecklich! Ich habe hier ein unbeackertes Feld vor mir – anthropologisch gesehen –, und ich darf nicht mal eine winzige Frage stellen! Ich komme vielleicht nie wieder hierher!«
    »Die Burschen haben Angst, dass du ihnen einen Floh ins Ohr setzt von wegen der Form des Planeten.« Mjipa sah an Alicias Gesichtsausdruck, dass sie kurz davor war, einen ihrer Wutausbrüche zu kriegen. »Nun beruhig dich schon, meine Liebe! Ich mag diese Restriktionen genauso wenig wie du, aber wenn wir den Kopf bis Novo auf den Schultern behalten wollen, dann täten wir wahrlich gut daran, sie zu beachten.
    Ich bestelle uns jetzt unser Abendessen bei Irants. Ich weiß nicht, wie viel Hunger du hast, aber ich könnte für drei essen. Inzwischen könnten wir alle drei zusammen ins Badehaus gehen; es gibt eins in der Nähe, nur ein Stück die Straße hinunter. Nach dem Essen werden wir zu müde sein, um noch irgendwas anderes zu tun außer zu schlafen, obwohl es noch hell sein wird.«
     
    Am nächsten Morgen verschlief Alicia. Mjipa frühstückte mit Minyev in Irants’ Schankraum. Als sie fertig waren, sagte Mjipa zu seinem Faktotum:
    »Minyev, ich möchte die Abfahrtstermine der

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