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Der Gefundene Junge

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Titel: Der Gefundene Junge Kostenlos Bücher Online Lesen
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folgen. Also werde ich meine Geheimnisse für mich behalten, und ich werde mich nicht dafür entschuldigen. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, werde ich erzählen, was ich erzählen kann. So weit dazu. Und jetzt lass uns zusehen, dass wir dir für die Party des Prinzen etwas Neues anziehen. Ich fürchte, das, was du anhast, hat während unseres Abenteuers mit dem Widerling etwas gelitten.«

13
    Hap ging hinter Oates die Treppen zur Terrasse hoch, wo sie sich mit Umber treffen wollten. »Mister Oates, ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mich auf dem Markt gerettet haben«, sagte Hap.
    Â»Sag einfach bloß Oates. Und ich habe es nur getan, weil Umber mir gesagt hat, dass ich dich beschützen soll.«
    Â»Oh«, sagte Hap leise. »Trotzdem danke.«
    Als Oates sah, dass Hap den Kopf hängen ließ, verzog er das Gesicht. »Es gefällt mir übrigens nicht, so zu sein. Dauernd die Gefühle anderer Menschen zu verletzen.«
    Hap sah an dem großen Mann hoch. »Ist es wirklich ein Fluch, der dich dazu zwingt, die Wahrheit zu sagen?«
    Â»Ja«, murmelte Oates. »Umber sucht schon seit Jahren nach einem Gegenmittel.«
    Â»Wer hat dich denn verflucht?«
    Â»Keine Ahnung. Ich vermute, ich habe irgendwann mal die falsche Person gegen mich aufgebracht. Irgendeine Hexe oder einen Zauberer.«
    Â»Aber warum hältst du nicht einfach den Mund, wenn du nicht die Wahrheit sagen willst?«
    Oates verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. »Du verstehst das nicht. Ich kann nicht anders, als es laut auszusprechen. Es platzt einfach so aus mir raus, als müsste ich niesen.«
    Wie seltsam , dachte Hap. »Und glaubst du wirklich, dass Lord Umber es eines Tages heilen kann?«
    Â»Ich weiß es nicht«, antwortete Oates. »Ich will nicht, dass es ewig so weitergeht. Aber andererseits mache ich mir auch Sorgen, was passiert, wenn er einen Gegenzauber findet.«
    Â»Sorgen? Aber warum denn?«
    Oates stöhnte und sackte in sich zusammen, als hätte er diese Frage befürchtet. »Weil ich glaube, dass er mich dann nicht mehr sein Diener sein lässt. Er wird mich wegschicken.«
    Hap zog die Augenbrauen hoch. Oates hatte Umber mit seiner Muskelkraft schon mehr als einmal gerettet. Er konnte sich nicht vorstellen, warum Umber ihn wegschicken sollte. »Was? Warum glaubst du das denn?«
    Erst jetzt bemerkte Hap, dass Oates langsam wütend wurde. Seine riesigen Hände ballten sich zu Fäusten, und er knurrte: »Bevor ich verhext wurde, war ich kein guter Mensch, kapiert? Ich war ein Dieb. Ein Rüpel. Ein Lügenbold. Umber vertraut mir nur, weil ich nicht anders kann, als die Wahrheit zu sagen. Wenn ich geheilt werde, bin ich wieder der, der ich vorher war, und ich weiß nicht, ob er mich dann noch dableiben lässt. Beantwortet das deine dämliche Frage? « Er schlug mit der bloßen Hand gegen die Wand. Gesteinsbröckchen regneten auf die Treppe herab. »Was ist los mit dir, Junge?«, knurrte er. »Warum fragst mich all diese Dinge, wenn du doch weißt, dass ich dir antworten muss?«
    Hap machte einen Schritt zurück. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie verwundbar Oates auf Grund dieses Fluchs war. »Tut mir leid! Ich wollte nicht aufdringlich sein! Aber …« Er zögerte und redete dann weiter, bestrebt, seinen Fehler wieder gutzumachen, und dabei sorgsam darauf bedacht, keine weitere Frage zu stellen. »Vielleicht hast du ja in der Zeit, die du mit dem Fluch lebst, gelernt, ehrlich zu sein. Könnte doch sein, dass du jetzt ein anderer Mensch bist, auch wenn der Fluch aufgehoben wird.«
    Oates schniefte und sah Hap mit geröteten Augen an. »Glaubst du das wirklich?«
    Hap war froh, dass er nicht mit diesem Bann belegt war, denn die Wahrheit war, dass er keine Ahnung hatte. »Ja, Oates, das glaube ich«, antwortete er.
    Das mit dem Lügen ist schon komisch , dachte Hap. Wenn er jemanden anlog, fühlte er sich schlecht. Doch jetzt sorgte die Andeutung eines glücklichen Lächelns auf Oates’ Gesicht dafür, dass er sich besser fühlte.
    Hap trat hinter Oates auf die Terrasse hinaus. Er hörte das leise Rauschen der abendlichen Brise und das Schreien der Möwen, die über die Wellen hinwegflogen. Auf der anderen Seite des Hafens ließ die untergehende Sonne die Bäuche der Wolken erglühen.
    Umber war im Garten. Er saß auf einer Bank unter

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