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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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es sich bei den Opferzahlen um Tote handelt, weniger um Verletzte.«
    »Ich fürchte, ja. Wir rufen in den Büros von allen Senatoren an, um herauszufinden, wer dort gewesen sein könnte.« Er hörte einige Augenblicke zu, während Kennedy die Nachricht an jemanden weitergab. Er glaubte die Stimme des Präsidenten zu hören, ehe sich Kennedy wieder an ihn wandte.
    »Was ist mit diesen Verdächtigen, die Mitch gefasst hat?«
    »Sie müssten jeden Moment hier sein. Ich soll Ihnen aber von ihm ausrichten, dass Sie mit Senatorin Lonsdale sprechen sollten.«
    »Das hab ich schon getan. Der Präsident hat einen Wagen und zwei Agenten losgeschickt, um sie zu holen.«
    Nash blickte hastig über die Schulter und vergewisserte sich, dass niemand außer Paulson nah genug war, um hören zu können, was er sagen wollte. Er wandte sich von Paulson ab und fragte: »Was machen wir mit den Kerlen, die Mitch herbringt?«
    »Das überlasse ich Mitch.«
    »Irene«, erwiderte Nash besorgt, »ein Drittel der Leute hier im Haus sind vom FBI. Und das sind Leute, die nicht die kleinste Abweichung vom Gesetz tolerieren. Wir sind hier nicht im Hindukusch. Den Jungs vom FBI wird es nicht gefallen, wenn jemand ein bisschen härter angefasst wird.«

    »Überlassen Sie das erst einmal Mitch«, antwortete sie seufzend. »Wir regeln das dann später.«
    Ihre Worte vermochten ihn nicht zu beruhigen. »Das ist eben das verdammte Problem, Boss. Diese Ärsche werden vielleicht heute wegsehen, nach dem, was gerade passiert ist, aber in einem Jahr, wenn die Ausschüsse alles aufarbeiten, werden sie ganz schockiert tun, wenn sich herausstellt, dass die Verdächtigen misshandelt wurden.«
    »Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll, Mike. Sie haben wahrscheinlich Recht, aber im Moment hat es einfach Priorität, dass wir Informationen bekommen, mit denen wir diese Kerle finden.«
    »Warum bringt er die Typen hierher?«
    »Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Die Katze ist sowieso schon aus dem Sack. Das FBI hat seine Agenten in die Moschee geschickt. Es kommt nicht infrage, die Kerle nach Langley zu bringen. Das NCTC ist eine gemeinsame Zentrale. Ihr seid die führende Behörde in der Terrorbekämpfung, also ist es nur logisch, dass ihr euch damit beschäftigt.«
    »Warum können sie nicht einfach für ein paar Stunden verschwinden? Soll er die grobe Arbeit doch irgendwo anders machen.«
    »Glauben Sie mir … daran habe ich auch schon gedacht, aber wenn ich mit den Jahren eines gelernt habe, dann dass man ihm in solchen Situationen freie Hand lassen muss. Er denkt selbst an all diese Dinge. Er will sie in einem Blitzverhör zum Reden bringen, jeden in einem eigenen Raum. Außerdem braucht er eine sichere Videoverbindung nach Bagram. Er ist überzeugt, dass wir al-Haq am besten zum Reden bringen, indem Lonsdale ihm sagt, dass er mit keinem Schutz mehr rechnen kann.
Entweder er redet, oder wir liefern ihn an General Dostum aus.«
    »Hat Lonsdale gesagt, dass sie mitspielt?«, fragte Nash verblüfft.
    »Ich denke, dass dieser Anschlag bei einigen Leuten etwas verändert hat.«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Ich muss los. Geben Sie mir in einer halben Stunde wieder einen Lagebericht.«
    »Mach ich.« Nash legte den Hörer auf und blickte auf den großen Bildschirm. Die vorläufige Opferbilanz lag bei 327 Verletzten und 31 Toten, und da waren die Opfer aus dem Monocle noch gar nicht berücksichtigt. Nash dachte an Johnson. Sein Name würde auf keiner Liste aufscheinen, obwohl er genauso dazugehörte. Der Gedanke weckte Schuldgefühle in ihm, weil er es versäumt hatte, Alarm zu schlagen. Vielleicht hätte sich diese Katastrophe abwenden lassen.

66
    Zwei der Männer flüchteten mit der Orange Line der U-Bahn und hatten schon fünf Minuten nach der Explosion die Innenstadt verlassen. Die beiden anderen mussten die Red Line nehmen und danach auf die Orange Line umsteigen, deshalb brauchten sie ein bisschen länger, um aus der Gegend zu verschwinden. Trotzdem waren sie alle kurz vor ein Uhr aus der Metro-Station West Falls Church gekommen, wo sie mit dem Bus zu ihrem nächsten Ziel weiterfuhren. Sie waren in Zweierteams unterwegs, so wie sie es gelernt hatten. Die FedEx-Hemden
und Baseball-Kappen hatten sie in Mülleimer geworfen. Die Männer kümmerten sich nicht darum, ob sie vielleicht irgendwo DNA-Spuren hinterließen, es ging nur darum, so schnell wie möglich von der Innenstadt wegzukommen. Sie trugen langärmelige T-Shirts unter den FedEx-Uniformen, um das

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