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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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du nicht drin und betest?«
    »Ich …«
    »Eben - du hast keine Antwort darauf, stimmt’s?« Rapp roch an Aabads Jackett denselben verbrannten Geruch wie am Hemd des Riesen. Rapp durchbohrte ihm mit dem Schalldämpfer fast den Schädel. »Hast du in letzter Zeit mal gegrillt?«
    »Was?«, fragte Aabad mit zittriger Stimme.
    »Gegrillt! Du weißt schon - Fleisch auf dem Bratrost!«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Rapp packte die rechte Hand des Mannes und riss sie hinter seinem Rücken hoch. Aabad heulte auf vor Schmerz. Rapp beugte sich ganz nah zu ihm hinunter. »Ich weiß, was ihr getan habt, du verdammter Scheißkerl. Ihr habt meinen Freund gefoltert, stimmt’s? Ihr habt ihm drei Zehen abgeschnitten, dann habt ihr ihn in einen
Kofferraum gesteckt und angezündet.« Rapp sah in den Augen des Mannes, wie er erschrak, weil er ertappt worden war. Er drehte ihm den Arm noch weiter um.
    »Ich will meinen Anwalt sprechen!«, schrie Aabad mit Tränen in den Augen und schmerzverzerrtem Gesicht.
    Rapp lachte. »Das kannst du vergessen. Weißt du, warum? Weil ich kein Bulle bin.« Er hielt ihm die Waffe ins Gesicht. »Kennst du viele Cops, die einen Schalldämpfer an der Waffe haben, du Idiot? Du hast jetzt zwei Möglichkeiten.« Er riss Aabads Arm hoch, und der Mann schrie auf vor Schmerz. »Entweder du erzählst mir alles, oder ich schneide dir die Zehen ab, einen nach dem anderen, so wie ihr es mit meinem Freund gemacht habt. Obwohl ich nicht glaube, dass du es bis drei schaffst. Ich wette, du fängst an zu plaudern, bevor ich auch nur den ersten Schnitt gemacht habe.«
    »Ich will meinen Anwalt!«, schrie Aabad.
    Rapp wandte sich Ridley zu, um ihm zu sagen, dass er den Wagen holen solle, als die Geräusche der Stadt von einem Donnerschlag übertönt wurden, auf den ein tiefes Grollen folgte, das sich über ihnen in Richtung Maryland ausbreitete. Jemand, der dieses Geräusch nicht kannte, hätte es für ein Gewitter halten können - doch Rapp und Ridley wussten sofort Bescheid. Noch bevor sie ihren Gedanken in Worte fassen konnten, zerrissen zwei weitere Explosionen die Luft.

65
    MCLEAN, VIRGINIA
    Nash stand ganz hinten in der Operationszentrale im fünften Stock des National Counterterrorism Center und starrte auf die Wand am gegenüberliegenden Ende des Raumes. Der fünf mal sechs Meter große Bildschirm war in vier Sektoren unterteilt. Ein Abschnitt zeigte die geschätzten Opferzahlen des Anschlags, in den drei anderen sah man Bilder von den Plätzen, die von den Sprengstoffanschlägen betroffen waren. Auf den kleineren Bildschirmen an den Seiten lief die Live-Berichterstattung von FOX, BBC, CNN, Al Jazeera, Al Arabia und der lokalen NBC-Tochter.
    Sie hatten drei Restaurants um fast Punkt 12:30 Uhr getroffen - also zu der Tageszeit, in der diese Lokale immer voll waren. Die geschätzten Opferzahlen waren bestürzend. Im Moment ging man von dreihundert Toten oder Verletzten aus. Nash war so schockiert, dass er Art Harris fragte, ob es sich vielleicht um einen Irrtum handeln könnte. Der stellvertretende Leiter der CTC-Abteilung im FBI erwiderte, dass man bei ihnen sogar befürchte, dass die Zahl zu niedrig angesetzt war.
    Nash starrte auf den Bildschirm und konnte es nicht glauben. In Afghanistan und Bagdad hatte er so manches Blutbad miterlebt, aber das war weit weg von zu Hause. Es war etwas anderes, wenn es in der Stadt passierte, in der man lebte und arbeitete. Was das Ganze noch unheimlicher machte, war die Tatsache, dass die Anschläge ein Szenario darstellten, vor dem Nash und seine Kollegen schon seit Jahren warnten. Es war zu befürchten, dass die Terroristen es irgendwie geschafft hatten, die Einschätzungen des NCTC über mögliche Bedrohungen
in die Hände zu bekommen. Alle drei Ziele - das Monocle, das Hawk’n’ Dove und das Bobby Van’s - waren in einem Bericht ausdrücklich als besonders gefährdete Punkte genannt worden.
    Nashs Assistentin Jessica trat zu ihm. »Die Direktorin möchte Sie sprechen, und Ihre Frau auch.«
    »Sagen Sie Maggie, ich liebe sie, und ich rufe sie später zurück.« Nash trat zu dem Mann, der die Zentrale leitete, Senior Operations Officer Dave Paulson, und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Dave, kann ich mal eins von deinen Telefonen benutzen?« Paulson hatte vier Computerbildschirme und drei Telefone auf seinem Schreibtisch stehen.
    Nash zeigte auf das Telefon ganz rechts.
    »Ich übernehme hier«, sagte er zu Jessica.
    Fünf Sekunden später piepte das

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