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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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hätten.«
    »Sie wollten also still und leise reinkommen und genauso unauffällig wieder verschwinden?«
    »Ja.«
    »Und mich hätten Sie im Dunkeln gelassen.«
    »Sie hätten nichts mit der Sache zu tun gehabt.«
    »Und die Spuren an den Gefangenen? Wie hätte ich das erklären sollen?«
    »Das war nicht beabsichtigt. Er wollte mich beißen.« Rapp blickte zum Bildschirm hinauf, und die beiden Offiziere ebenfalls. Haggani war immer noch an seinen Stuhl gefesselt. Sein blutüberströmtes Gesicht sah furchtbar aus. Rapp verzog das Gesicht und sagte: »Es ist nicht so schlimm, wie’s aussieht.«

    »Es sieht wirklich schlimm aus, Mr. …?«
    Rapp zögerte kurz und dachte sich schließlich: Was soll’s, ich stecke sowieso schon tief genug drin. »Rapp … Mitch Rapp.«
    »Sie arbeiten für die CIA?«, fragte Garrison.
    »Das ist richtig.«
    »Sie sind ein Spion«, warf Leland ein.
    »Anti-Terror-Spezialist.«
    »Was genau bedeutet das?«, wollte der General wissen.
    »Es bedeutet, dass ich mit solchen Leuten zu tun habe.« Rapp zeigte auf den Bildschirm.
    »Sie haben mit ihnen zu tun«, sagte der General, »das ist sehr vage.«
    »Wir bewegen uns in verschiedenen Kreisen, General. Ich erwarte nicht, dass jemand, der eine Uniform wie die Ihre anzieht, jemals voll und ganz billigt, was ich tue. Ihr habt eure Regeln … eure Disziplin, die ihr auch braucht, um eine effektive Kampftruppe zu bleiben. Ich … ich bin einer, der sich mitten in der Nacht an diese Kerle anschleicht und ihnen die Kehle durchschneidet.«
    »Sagen Sie sich das selbst, damit Sie in der Nacht ruhig schlafen können?«, warf Leland ein, die Arme vor der Brust verschränkt und einen verächtlichen Ausdruck auf dem Gesicht.
    Rapp legte den Kopf auf die Seite und betrachtete den Captain. Es war ihm völlig egal, was dieser Offizier, der noch feucht hinter den Ohren war, über ihn dachte, doch um Nash und den anderen etwas mehr Zeit zu verschaffen, beschloss er, auf ihn einzugehen. »Ich schlafe wie ein Baby, Captain. Wie steht’s mit Ihnen?«
    »Wegen Leuten wie Ihnen verlieren wir diesen Krieg.«
    Rapp hob eine Augenbraue. »Ich habe gar nicht gemerkt, dass wir ihn verlieren.«

    »Hier geht es vor allem um eine Veränderung im Denken, in der Einstellung, das wissen Sie genauso gut wie ich. Jedenfalls geht es nicht darum, Gefangene zu foltern, damit wir falsche Geständnisse von ihnen bekommen.«
    »Falsche Geständnisse … darum, glauben Sie, geht es hier? Dieser Mann, der in dem Zimmer da drüben sitzt - haben Sie überhaupt eine Ahnung, wer er ist?«
    »Es spielt keine Rolle, wer er ist oder was er getan hat. Als Offizier der United States Air Force habe ich geschworen, mich an die Genfer Konvention zu halten.«
    »Sie haben auch geschworen, die Vereinigten Staaten zu schützen und zu verteidigen. Also, was ist wichtiger - die Genfer Konvention oder Ihre Landsleute?«
    »Das ist durchaus miteinander vereinbar.«
    »Ja, in Ihrer perfekten kleinen Welt, Captain, aber da draußen in der wirklichen Welt, da sind schöne Prinzipien oft nicht so viel wert.«
    »Genau da irren Sie sich, Mr. Rapp.«
    »Wirklich … ich mag es, wenn mir irgendein Arsch in einer sauberen Uniform die Welt erklärt und sich einbildet, er hätte auf alles die richtige Antwort. Dann sagen Sie mir doch, Captain - wie viele Terroristen haben Sie schon getötet? Und wie oft hat man schon auf Sie geschossen?«
    Leland trat von einem Fuß auf den anderen, das Kinn trotzig nach vorn gestreckt. »General, ich glaube, wir verschwenden hier unsere Zeit. Darf ich ihn festnehmen und in eine Zelle sperren?« Lelands Hand glitt zu seinem Oberschenkelhalfter hinunter.
    »Captain«, sagte Rapp in beiläufigem Ton, »ich breche Ihnen die Hand, bevor Sie das Ding auch nur aus dem Halfter gezogen haben.«

    »Immer mit der Ruhe, Captain«, wandte Garrison ein. »Zuerst will ich hören, was er zu sagen hat. Also«, sagte er zu Rapp, »was ist mit den geheimen Informationen, von denen Sie gesprochen haben?«
    Es waren tatsächlich geheime Informationen, und Rapp musste sich jetzt entscheiden, wie viel er davon preisgeben sollte. Normalerweise hätte er wenigstens den Captain aufgefordert hinauszugehen, doch er wollte nicht, dass der Mann Gelegenheit hatte, die anderen zu überprüfen. Er würde den beiden eine stark zensierte Version der Ereignisse liefern.
    »Vor ungefähr einem Monat wurde eine Al-Kaida-Zelle auf dem Weg in die Vereinigten Staaten abgefangen. Zwei Wochen später wurde eine

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