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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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zweite Zelle erwischt. Wir waren ziemlich beunruhigt, als die Vernehmung der Leute ergab, dass diese Zellen bestens für Kommandoeinsätze ausgebildet waren. Sie hatten ihre Ziele eingehend studiert. Ihre Waffen hatten sie bereits ins Land schicken lassen - und ich rede nicht nur von Schusswaffen … ich rede von hochwirksamen Sprengstoffen mit allem, was dazugehört. Sie hätten damit enormen Schaden anrichten können. Jedenfalls hat sich beim Verhör gezeigt …«
    »Sie meinen, bei der Folter«, warf Leland ein.
    Rapp sah den ranghöheren der beiden Offiziere an. »General«, sagte er, »bei allem Respekt, wenn er noch ein Wort sagt, schlage ich ihn k. o. Und glauben Sie’s mir, wenn ich sage, dass ich nicht bestraft werde, wenn ich irgendeinen Klugscheißer im Offiziersrang verprügle, der mich bei meiner Arbeit behindert hat, nämlich einen Terroranschlag auf die Vereinigten Staaten zu verhindern. Und nur damit hier kein Irrtum aufkommt - mein kleiner nächtlicher Besuch auf Ihrem Stützpunkt beruht auf
handfesten Informationen, dass es noch eine dritte Zelle irgendwo da draußen gibt.« Rapp hielt inne, um seine Worte wirken zu lassen. »Ja, genauso ist es - es gibt noch eine dritte Gruppe. Wir schätzen, dass es acht bis zehn Mann sind, alle bestens ausgebildet.«
    »Was wollen Sie dann mit diesen beiden«, fragte General Garrison, »wenn Sie schon die anderen Männer in Gewahrsam haben?«
    »Die anderen sind nur Fußsoldaten. Keiner von ihnen hat mit der Rekrutierung oder mit der Planung der Anschläge zu tun gehabt.«
    Garrison nickte und zeigte dann auf die beiden Monitore. »Und diese beiden da?«
    »Die sind absolut hochrangig. Und kurz bevor Sie hier hereinspaziert sind, hat al-Haq von sich aus einen Deal angeboten.«
    Garrison blickte einen Moment lang zu Boden. »Also, was erwarten Sie von mir?«, fragte er schließlich.
    »Gehen Sie wieder ins Bett. Tun Sie so, als wäre nichts passiert. Ich bin morgen früh weg und habe hoffentlich genug Informationen, um die dritte Zelle abzufangen, bevor sie zuschlagen kann.« Während er es sagte, wusste Rapp bereits, dass es nicht so kommen würde. Dennoch musste er es wenigstens versuchen.
    Der Stützpunktkommandant wandte sich kurz Leland zu und sagte dann: »Geben Sie uns eine Minute, um die Sache zu besprechen.«
    »Sicher. Es ist Ihr Kommando, General.« Rapp blieb zwischen den beiden Männern und dem Gang stehen, der zum Ausgang führte.
    General Garrison ging mit Captain Leland ans andere Ende des Raumes und fragte ihn mit leiser Stimme: »Was denken Sie?«

    »Mir gefällt das nicht. Er gefällt mir nicht, und ich traue ihm nicht über den Weg. Ich denke, er ist ein Lügner.«
    »Ich habe Sie nicht gefragt, ob ich mit ihm ausgehen soll, Captain. Ich wollte eine etwas sachlichere Meinung hören.«
    »Tut mir leid, Sir.« Leland versuchte die Sache unabhängig von seiner persönlichen Antipathie zu betrachten. »In solchen Situationen ist es nie das Vergehen, das ein Kommando in Schwierigkeiten bringt. Sie haben nichts Unrechtes getan, Sir. Was ein Kommando in Schwierigkeiten bringt, ist das Vertuschen. Für gewöhnlich ist es das Old Boy Network, die ehemaligen Kameraden von der Akademie, die einander helfen.« Leland wechselte einen kurzen Blick mit Garrison, so als wäre da eine unausgesprochene Verbindung zwischen ihnen. Im Gesichtsausdruck des Generals war nichts von einer solchen Gemeinsamkeit zu erkennen. »Es fängt oft ganz harmlos an, weil niemand denkt, dass er erwischt wird. Aber meistens erwischt es sie doch, und es geht nicht schön aus. Und dann ist es nicht eine Laufbahn, die ruiniert ist, sondern zwei, drei, vier … manchmal sogar Dutzende.«
    »Sie wollen damit sagen … wenn ich ins Bett gehe und so tue, als wäre nichts geschehen, wird irgendwann jemand herausfinden, dass ich gewusst habe, dass er hier war.«
    »Dass er sich als Offizier ausgegeben hat, einen Gefangenen gefoltert und Gott weiß was noch alles getan hat.«
    »Sie meinen also, wir sollten ihn festnehmen?«
    »Ja!«, antwortete Leland voller Überzeugung. »Sie haben nichts Falsches getan, Sir. Sie brauchen also an nichts anderes zu denken, als die Vorschriften einzuhalten.«

    »Aber was ist mit dieser dritten Zelle?«
    Es gefiel Leland gar nicht, dass der General nicht zu erkennen schien, wie gefährlich die Sache nicht nur für seine eigene Karriere, sondern auch für die von Leland sein konnte. »Was ist mit Senatorin Lonsdale? Was glauben Sie, wie sie reagieren wird,

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