Der Gegenschlag - Extreme Measures
Mann auf der anderen Seite der Tür, der die beiden schwarzen Adler an Rapps Kragen übertraf. Er dachte an General Garrison, den Stützpunktkommandanten. Er hatte die Personalakte des Mannes auf dem Flug hierher durchgeblättert, und jetzt bereute er es, dass er sich nicht eingehender mit dem Mann beschäftigt hatte. An ein paar Dinge erinnerte er sich vage. Garrison hatte die Air Force Academy absolviert und war für einen Brigadegeneral relativ jung, was bedeutete, dass er entweder sehr gut in seinem Job war, großes Glück gehabt hatte oder ein begabter Arschkriecher war. Aber wahrscheinlich spielte das alles gar keine Rolle, denn Rapp sah ohnehin nur einen Weg; es war Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Er würde noch so lange bluffen, bis die anderen in Sicherheit waren, dann würde er mit der Wahrheit herausrücken, zumindest teilweise.
Rapp atmete tief durch, dann zog er die Tür auf. Er betrat den Raum und war überrascht, dass alle mit dem Rücken zu ihm standen. Er trat ein paar Schritte vor und machte Maslick ein Zeichen, dass er nach rechts gehen solle, wo General Dostum stand. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden schien sich ganz auf den Gang zu konzentrieren, der zu den Büros und dem Hauptausgang führte. Drei Männer sprachen miteinander. Der eine war Nash, der als Einziger ihm zugewandt war. Rapp konnte die Gesichter der beiden anderen Männer nicht sehen, doch sie sprachen laut und heftig gestikulierend.
»Dann bestreiten Sie also, dass der Mann von der CIA ist?«, fragte der Größere der beiden in strengem Ton.
»Hören Sie«, antwortete Nash, »ich finde, Sie sollten sich erst einmal beruhigen.«
Rapp blickte sich rasch im Raum um. Er sah alle aus seinem Team, nur Dumond konnte er nirgends finden. Rapp fragte sich, ob das ein gutes Zeichen war oder nicht, als er seine Aufmerksamkeit wieder dem Gespräch zuwandte.
»Beruhigen?«, erwiderte der ältere Mann aufbrausend. »Das hier ist mein verdammter Stützpunkt, Mr. Nash. Wenn dieser Mann von der CIA ist und sich hier als Offizier ausgibt, dann werfe ich Sie beide in eine Zelle.«
Das musste General Garrison sein. Rapp richtete sich auf und räusperte sich, um die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zu lenken. »Können Sie mir sagen, was Sie alle hier machen?«, rief er. »Das Gebäude ist im Moment für niemanden zugänglich.«
Einer nach dem anderen wandten sie sich der befehlsgewohnten Stimme zu. General Garrison musterte Rapp argwöhnisch. »Und Sie sind …?«, fragte er.
»Wer ich bin, ist nicht wichtig. Entscheidend ist, dass dieses Haus bis null siebenhundert tabu ist. Keiner von Ihnen ist berechtigt, jetzt hier zu sein.«
»Wer sagt das?«, fragte der Mann neben dem General.
Rapp registrierte die beiden Balken an seinem Kragen. »Der Verteidigungsminister, Captain«, sagte er.
»Und warum hat man uns nicht informiert?«
»Ich glaube nicht, dass der Verteidigungsminister es für nötig erachtet, seine Maßnahmen irgendeinem Captain zu erklären«, knurrte Rapp. Er wandte sich dem General zu. »Sir, es ist zu Ihrem Besten, wenn Sie das Haus räumen und mich meine Arbeit machen lassen. Glauben Sie mir … das ist nichts, in das Sie verwickelt werden möchten. Wer immer Sie aus dem Bett geholt hat - er hat Ihnen damit keinen Gefallen getan.«
General Garrison drehte sich zur Seite und sah Captain Leland finster an.
»Sir«, betonte Leland, »dieser Mann ist von der CIA. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
Rapp sah Bewegung zu seiner Rechten, doch er wollte nicht hinsehen. Er hoffte, dass es Maslick war, der Dostum und die anderen hinausführte. »Ihr Wort nützt dem General nichts, Captain. Hier geht es nämlich um seine Laufbahn.« Rapp wandte sich wieder Garrison zu. »Es gibt ein paar sehr wichtige Leute in Washington, die von mir erwarten, dass ich das zu Ende bringe, wofür ich hergeschickt wurde.«
»Gehört dazu etwa auch, dass Sie sich als Offizier der United States Air Force ausgeben?«
Rapp wusste nicht, was er sagen sollte, also sagte er nichts.
»Und vielleicht auch, einen gefesselten Häftling zusammenzuschlagen?«, warf Leland ein.
»Es reicht«, knurrte Rapp. »Raus hier - alle.« Er wandte sich von den beiden Offizieren ab. »Ich muss kurz mit dem General und seinem Adjutanten sprechen - allein«, sagte er zu den anderen Anwesenden und begann sie zur Tür zu scheuchen. Alle setzten sich in Bewegung, außer Nash.
»Jetzt mal langsam«, erwiderte der Captain. »Ich glaube nicht, dass Sie in der
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