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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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wenn sie Wind davon bekommt? Und glauben Sie mir, Sir, früher oder später wird sie Wind davon bekommen, und dann wird sie Ihren Kopf wollen. Das hat sie ja angekündigt, bevor sie gegangen ist. Ihre Karriere wäre am Ende, Sir.«
    Garrison schaute zu dem Mann von der CIA zurück. Er hatte Recht. Es wäre besser gewesen, wenn er im Bett geblieben wäre. Garrison blickte zu den Monitoren hinüber und betrachtete die beiden Fanatiker auf ihren Stühlen. Diese ganze Sache war ein einziges Fiasko. »Und wie sollen wir das vor uns selbst verantworten«, fragte er Leland, »wenn es stimmt, was er sagt … wenn wirklich ein Anschlag kommt?«
    »Er hat überhaupt keine Beweise dafür, Sir. So ist es immer mit diesen Spionen. Sie laufen immer irgendeinem Phantom nach und schlagen blinden Alarm.«
    »Das heißt noch nicht, dass er nicht Recht hat.«
    Leland seufzte gereizt. »Es ist aber nicht unser Job, das zu entscheiden.«
    »Sie meinen also, ich sollte ihn festnehmen.«
    »Ja, Sir. Es ist das einzig Vernünftige, was Sie tun können.«
    »Und was dann?«
    »Es geht die Kommandokette hinauf, und dort wird man sich damit befassen.«
    Garrison dachte lange und angestrengt darüber nach. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er im Begriff war, einen Fehler zu machen, aber er sah keine andere Möglichkeit.
»Gut«, sagte er wenig begeistert, »nehmen Sie ihn in Haft und benachrichtigen Sie Centcom.«
    »Ja, Sir«, sagte Leland strahlend und salutierte zackig.
    »Und … Captain, ich will, dass das diskret behandelt wird. Kein Klatsch. Für den Moment bleibt das unter uns beiden und den Sicherheitsleuten nebenan. Der Präsident und das Pentagon sehen die Sache vielleicht ganz anders als Sie.«
    »Das bezweifle ich, Sir«, erwiderte Leland und drehte sich um, um Rapp festzunehmen.
    »Eins noch, Captain.«
    Leland blieb stehen und blickte zu seinem befehlshabenden Offizier zurück.
    »Freuen Sie sich bloß nicht zu früh. Ich habe so ein ungutes Gefühl, dass es uns am Ende noch beiden leidtun wird, dass Sie mich aus dem Bett geholt haben.«

16
    WASHINGTON D. C.
    Es hatte nicht viele Rendezvous und keine echten Beziehungen gegeben. Die Männer, die einen Funken Verstand besaßen, hielten sich von ihr fern, und diejenigen, die Interesse zeigten, machten sie nervös, weil sie eigentlich klüger hätten sein sollen. Dann war da natürlich auch die sehr reale Angst, dass ein ausländischer Geheimdienst ihr eine Falle stellen wollte. Es war durchaus schon vorgekommen, dass man sich das Herz einer Frau zunutze gemacht hatte - oder wenn das Opfer ein Mann war, etwas anderes -, um den Betreffenden in eine kompromittierende Situation zu bringen. Natürlich wurden die Leute, die ihr nahekamen, nach ihrem Hintergrund überprüft,
sie wurden von Langleys Spionageabwehr-Truppe observiert, und wahrscheinlich auch vom FBI. Sie hatte nichts dagegen. Alles andere wäre grober Leichtsinn gewesen.
    Irene Kennedy hatte sich mit der simplen Tatsache abgefunden, dass es wahre Liebe für sie wahrscheinlich nicht mehr geben und sie nicht mehr heiraten würde. Der erste Versuch war nicht gut ausgegangen, wie es fast immer der Fall ist, wenn man davon in der Vergangenheit spricht. Sie blickte kaum jemals mit Bedauern zurück. Der Anfang war noch recht vielversprechend gewesen. Er war interessant, sah gut aus und war sehr intelligent. Ihr Fehler war, dass sie sein Verhältnis zu seiner Mutter unterschätzte. Die Frau behandelte ihren Sohn, als wäre er immer noch acht Jahre alt. Er war ein Muttersöhnchen, das nur an sich selbst dachte. Rückblickend betrachtet sah Irene, dass sie diese Eigenschaft sogar gefördert hatte. Sie liebte ihn und tat alles, um ihn glücklich zu machen. Nachdem sie drei Jahre verheiratet waren, brachte sie ihren Sohn Thomas zur Welt - und damit veränderte sich alles zum Schlechteren. Als sich herausstellte, dass ihr Mann nicht daran dachte, je eine Windel zu wechseln, den Kleinen zu füttern oder einmal mitten in der Nacht mit Thomas aufzustehen, musste sie sich die bittere Wahrheit eingestehen, dass der Mann ein selbstsüchtiger Kotzbrocken war.
    Es wäre etwas anderes gewesen, wenn er die Familie allein ernährt hätte und sie zu Hause bei dem Kleinen geblieben wäre, doch so war es eben nicht. Er war von Beruf College-Dozent und führte sich auf, als wäre er Gottes Geschenk an die intellektuelle Elite der Welt. Kennedy hatte es bald satt, sich mit den ungleich verteilten Lasten der Partnerschaft abzufinden. Endgültig genug

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