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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Für sie marschierten die Amerikaner herum wie Roboter. Karim erkannte, was sich in Wahrheit dahinter verbarg; eine Effizienz, in dem die Identität des Einzelnen keine Rolle mehr spielte. Das war einer der Gründe, warum sie so schwer zu besiegen waren. Es war die Grundlage ihrer Effektivität; wenn ein Befehl gegeben wurde, bewegten sie sich mit erstaunlicher Schnelligkeit und Effizienz.
    Karim blickte über die Männer hinweg und spürte zum ersten Mal so richtig, wie stolz er auf sie war. »Meine Krieger«, sagte er schließlich mit einem schmallippigen Lächeln, »Allah hat mir gesagt, dass ihr bereit seid. Es gibt nichts mehr, was wir hier noch tun können.«
    »Wir brechen auf?«, fragte Ahmed, einer der Marokkaner.
    »Ja. In nicht einmal einer Stunde.«
    Einer nach dem anderen sahen sie einander an. Manche lächelten. Andere wirkten nervös. Karim sah das und unterdrückte seinen Zorn; er sagte sich, dass das ganz natürlich war. So furchtbar der Ort hier gewesen war - er
hatte doch seinen Zweck erfüllt. Für sie war er zum Zuhause geworden. »Ich weiß, dass einige von euch besorgt oder aufgeregt sind, der eine oder andere hat vielleicht auch Angst. All diese Gefühle sind ganz normal. Als Gott dem Propheten Jonas sagte, dass er nach Ninive gehen und gegen das Böse predigen soll, hatte er auch Angst. So große Angst, dass er weglief und schließlich im Bauch des Wals landete. Auch einer der großen Propheten hatte Angst. Es ist ganz natürlich, solche Gefühle zu haben. Sogar Zweifel an unserer Sache … unserer Mission. Aber wir haben einander. Wir sind eine Familie geworden. Wir werden uns gegenseitig Kraft und Mut geben, und wir werden nicht weglaufen. Wir werden bereitwillig und voller Tapferkeit in den Bauch der Bestie schreiten, und wir werden ihr so großen Schaden und Schmerz zufügen, dass die Bestie nicht mehr den Mut haben wird, sich in unsere Angelegenheiten einzumischen.«
    Einige der Männer jubelten und reckten die Fäuste in die Höhe. Die Ernsteren unter ihnen nickten nur.
    »Wenn wir jetzt noch länger bleiben, geben wir dem Feind damit nur mehr Zeit, sich vorzubereiten.« Karim schritt die Reihe ab, die Hände hinter dem Rücken gefaltet. Jetzt kam der schwere Teil. »Ich habe euch das bis jetzt nicht gesagt, weil ich euch während der Ausbildung nicht ablenken wollte.« Er blieb an einem Ende stehen und blickte die Reihe hinunter. »Von den beiden anderen Einheiten hat man fast einen Monat nichts mehr gehört. Es wird befürchtet, dass sie gefasst wurden.«
    Es folgte schockiertes Gemurmel unter den Männern. »Aber sie haben in den Nachrichten nichts darüber gesagt«, wandte Farid ein.
    »Das stimmt.« Die Männer verfügten über zwei Laptops mit Internetzugang, und Karim hielt sie dazu an,
täglich mehrere amerikanische Zeitungen zu lesen. »Ich hätte eine gewisse Hoffnung, wenn die Zeitungen darüber berichtet hätten. Das würde bedeuten, dass die CIA ihre Ergreifung bestätigt hat und dass sie über die Behandlung der Männer Rechenschaft abliefern müssten. Die Tatsache, dass nichts an die Öffentlichkeit gedrungen ist, bedeutet, dass sie alles aus den Männern herausholen, was sie wissen.«
    »Wissen die anderen Einheiten von unseren Plänen?«
    Karim wandte sich Fazul Alghamdi zu, mit dem er in Afghanistan gekämpft hatte. »Nur ganz vage.«
    »Sie wissen, welche Stadt wir angreifen werden«, warf Farid in erregtem Ton ein.
    »Ja, das stimmt, aber es ist eine große Stadt. Wie wir schon besprochen haben, gibt es dort viele Ziele.«
    Farid machte ein betrübtes Gesicht. »Sie waren gute Männer.«
    »Ja, das waren sie. Sie waren tapfere Männer, aber sie haben zu sehr darauf vertraut, dass Allah ihren Erfolg will.« Karim hatte in letzter Zeit viel über diese Sache nachgedacht. Mit der Bedachtsamkeit eines Imams fügte er hinzu: »Allah will, dass wir Erfolg haben, aber er will uns auch prüfen. Er will sehen, wie entschlossen wir sind, unseren Feind zu besiegen.«
    »Wir sind alle entschlossen, Amir«, betonte Farid stellvertretend für sie alle.
    »Gut. Deshalb habe ich auch immer gesagt, wie wichtig es ist, dass wir gut vorbereitet und wachsam sind. Ich habe euch immer getadelt, wenn ich das Gefühl hatte, dass ihr zu wenig Respekt vor dem Feind habt. Ihr werdet schwach, wenn ihr diesen Irrtum begeht. Die Wahrheit ist, dass die Amerikaner extrem gut sind, und wenn wir nicht sehr vorsichtig sind, wird es uns genauso gehen
wie den anderen … wir werden gefasst und bestimmt

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