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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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»Quält dich das Heimweh?«
    »Nein«, erwiderte Holly. Und es stimmte. Sie hatte kein Heimweh. Sie hatte kaum an Haven gedacht, seit Artemis sie in sein neuestes Abenteuer hineingezogen hatte. »Ich brauche deinen Rat.«
    »Meinen Rat? Was du nicht sagst. Das ist nicht zufällig eine verkappte Bitte um Hilfe? Soweit ich mich entsinne, waren Commander Roots Worte ›Foaly hält sich aber raus‹. So lautet der Befehl, Holly.«
    Holly seufzte. »Ja, Foaly. Du hast Recht. Julius weiß es sicher am besten.«
    »Genau, Julius weiß es am besten«, sagte Foaly, doch er klang nicht besonders überzeugt.
    »Wahrscheinlich könntest du uns sowieso nicht helfen. Spiros Sicherheitstechnik ist ganz schön hoch entwickelt.«
    Foaly schnaubte, und das Schnauben eines Zentauren ist allemal eindrucksvoll. »Ach, wirklich? Was hat er denn? Ein paar Blechdosen und einen Hund? Ich zittere schon vor Ehrfurcht.«
    »Schön wär's. In dem Turm sind Sachen, die ich noch nie gesehen habe. Verdammt clevere Sachen.«
    In einer Ecke von Hollys Helmvisier glomm ein kleiner LCD-Bildschirm auf. Foaly hatte vom Polizeipräsidium aus eine Bildleitung geschaltet - etwas, das er bei einem inoffiziellen Einsatz eigentlich nicht tun sollte. Doch der Zentaur war nun einmal neugierig.
    »Ich weiß genau, was du vorhast«, sagte Foaly und wedelte mit dem Zeigefinger.
    »Ich? Wieso?«, fragte Holly scheinheilig.
    » Wahrscheinlich könntest du uns sowieso nicht helfen. Spiros Sicherheitstechnik ist ganz schön hoch entwickelt «, ahmte er sie nach. »Du versuchst, mich bei meinem Ehrgeiz zu packen. Ich bin doch nicht blöd, Holly.«
    »Okay. Vielleicht hast du Recht. Willst du die ungeschminkte Wahrheit hören?«
    »Oh, du willst mir die Wahrheit sagen? Interessante Taktik für einen ZUP-Officer.«
    »Die Spiro Needle ist eine Festung. Ohne dich kommen wir da auf keinen Fall rein, das gibt sogar Artemis zu. Wir bitten dich nicht um Spezialausrüstung oder zusätzliche Elfenmagie. Nur um deinen Rat über Funk und vielleicht ein paar Kameratricks. Bleib auf Sendung, mehr will ich ja gar nicht.«
    Foaly kratzte sich am Kinn. »Soso, ohne mich kommt ihr nicht da rein. Und das gibt sogar Artemis zu.«
    »Ohne Foaly schaffen wir es nicht. Das waren seine Worte.«
    Der Zentaur gab sich alle Mühe, sein selbstgefälliges Grinsen zu verbergen.
    »Habt ihr irgendwelche Videoaufzeichnungen?«
    Holly nahm den Palmtop von ihrem Gürtel. »Artemis hat drinnen einiges gefilmt, ich maile es dir mal rüber.«
    »Ich brauche einen Grundriss des Gebäudes.«
    Holly drehte den Kopf langsam von links nach rechts, damit Foaly über die Kamera sehen konnte, wo sie war.
    »Genau deshalb bin ich hier oben. Um einen Röntgenscan zu machen. In zehn Minuten hast du ihn auf dem Server.«
    Holly hörte ein kurzes Glockenklingeln in ihrem Lautsprecher. Es war die Bestätigung des Computers, dass die Mail im Polizeipräsidium eingegangen war.
    Foaly öffnete die Datei. »Zahlencodes. Okay. Kameras. Kein Problem. Warte, bis ich dir zeige, was ich mir für die Überwachungskameras ausgedacht habe. Den Weg durch den Flur spule ich mal vor. Dumdidumdidum. Ah, der Tresorraum. Scannermatte mit antibakteriellem Schaum, Bewegungssensoren, wärmesensibler Laser, Thermalkamera. Stimmerkennung, Netzhaut- und Fingerabdruckscanner.« Er schwieg einen Augenblick. »Nicht übel für einen Oberirdischen.«
    »Habe ich doch gesagt«, meinte Holly. »Etwas mehr als ein paar Blechdosen und ein Hund.«
    »Fowl hat Recht. Ohne mich seid ihr aufgeschmissen.«
    »Also, hilfst du uns?«
    Foaly kostete den Moment aus. »Versprechen kann ich nichts. Obwohl...«
    »Ja?«
    »Ich halte einen Bildschirm für dich frei. Aber falls mir irgendetwas dazwischenkommt...«
    »Kein Problem.«
    »Ich gebe keine Garantie.«
    »Völlig klar. Du hast einen Karton Möhren bei mir gut.«
    »Zwei. Und einen Kasten Käfersaft.«
    »Ist gebongt.«
    Die Augen des Zentauren funkelten vor Tatendrang. »Wirst du ihn vermissen?«, fragte er plötzlich.
    Holly war auf die Frage nicht vorbereitet. »Wen?«, fragte sie, obwohl sie genau wusste, wen er meinte.
    »Den kleinen Fowl natürlich. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir aus seiner Erinnerung gelöscht. Schluss mit den verrückten Plänen und den halsbrecherischen Abenteuern. Er wird ein ruhiges Leben führen.«
    Holly wich Foalys Blick aus, obwohl ihre Helmkamera nach außen gerichtet war und der Zentaur sie gar nicht sehen konnte. »Nein«, sagte sie. »Den werde ich bestimmt

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