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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Ich hoffe, ihr seid alle bereit für das ultimative Vergnügen.« Hutch musste gut hundertzehn Kilo wiegen, bei einer Körpergröße von einsneunzig; er hatte gewaltige Schultern, einen riesigen Brustkorb und ein ansteckendes Lächeln, das von einem Ohr bis zum anderen reichte. Hutch war ein Typ, den man sich mit einem Sixpack Bier vor einem Fernseher beim Footballgucken vorstellen konnte. Er sah aus, als hätte er in seinem kurzen Leben schon so manches Abenteuer erlebt.
    Während alle sich einander vorstellten, spürte ich, wie jemand an meiner Schulter zog. Als ich mich umdrehte, stand der Chauffeur hinter mir und griff nach meiner Tasche. Er stellte sich vor und eilte zurück auf die andere Straßenseite, wo er mein Gepäck in den Kofferraum lud. Es war von Anfang an eine erstklassige Veranstaltung.
    »Warst du schon mal in New York?«, fragte Hutch.
    »Das ist mein erster Besuch«, sagte ich. »Aber ich habe schon viele Geschichten gehört. Ich freue mich darauf.«
    »Du kommst aus Chicago, stimmt’s?«
    »Geboren und aufgewachsen.«
    »Tja, versteh mich nicht falsch, du kommst auch aus einer großartigen Stadt, aber New York ist eine ganz andere Nummer.«
    »Sind die Frauen dort so schön, wie alle sagen?«, fragte Buzz.
    »Noch schöner«, erwiderte Hutch und wischte sich die Stirn ab. So riesige Burschen wie er hatten das Talent, selbst in der Kälte noch zu schwitzen. »Versteh mich nicht falsch, auch woanders gibt es schöne Frauen. Aber diese New Yorkerinnen haben was, das die Männer verrückt macht. Gott sei Dank haben sie Harvard nicht dort unten gegründet. Ich war schon vor langer Zeit durchgerasselt.«
    Die blaue Tür zum Clubhaus öffnete sich, und heraus kam der geschniegeltste, angelsächsischste und arroganteste Typ, den man sich vorstellen konnte. Er trug ein blau und grün kariertes Jackett und eine marineblaue Delphic-Krawatte mit goldenen Fackeln. Seine edle Gabardinehose war einen Finger breit zu hoch umgenäht und besaß so tiefe Bundfalten, dass man eine Münzrolle darin verstecken konnte. Er trug keine Socken unter seinen rustikalen Slippers. Ich wusste, dass es nur Thaddeus Claybrooke III. sein konnte, stolzer Nachkomme einer Mayflower-Familie und ein genauso selbstgefälliges und reiches Söhnchen, wie Dalton es beschrieben hatte. Das egoistische Lächeln, das in sein Gesicht geschraubt war, sagte schon alles.
    »Willkommen, meine Herren.« Er breitete die Arme weit aus. »Ich bin Thaddeus Claybrooke III. Meine Freunde nennen mich gerne Clay. Sind alle bereit zum Aufbruch?«
    Wir schauten uns um. Es gab drei Mitglieder, einschließlich Claybrooke, und zwei Kandidaten.
    »Carderro ist noch nicht hier«, sagte Hutch. »Er wollte direkt vom Tennistraining kommen.«
    Claybrooke schaute auf die Uhr – eine Rolex, versteht sich – und verkündete: »Er hat noch drei Minuten und dreißig Sekunden, dann brechen wir ohne ihn auf. In der großartigen Stadt New York warten schließlich wichtige Aufgaben auf uns.« Er stand da und wippte auf seinen Absätzen, während ein verstohlener Ausdruck verletzter Würde seine Mundwinkel nach unten zog. Ich war erst drei Minuten in seiner Gesellschaft, und schon war mir schlecht. Dalton hatte ihn perfekt charakterisiert.
    »Da kommt er«, sagte Hutch mit einem weiteren breiten Lächeln, legte die Hände um den Mund und rief: »Gut gemacht, Cards, mein Junge!«
    Auch ich war froh, ihn zu sehen. Ein vertrautes Gesicht würde einige der Schmetterlinge beruhigen, die in meinem Bauch flatterten. Im Übrigen waren Cards und ich dazu bestimmt, Freunde zu werden, so viele Gemeinsamkeiten gab es zwischen uns. Zwei Jungs aus dem falschen Stadtviertel, die mit dieser Welt aus geheimen Codes und Blaublütigen, die mit Monopolygeld spielten, nichts am Hut hatten und doch in sie hineingeworfen waren. Cards war außer Atem, als er uns erreichte.
    »Hallo, Leute«, sagte er. »Danke, dass ihr gewartet habt. Das Training war die Hölle heute. Aber hier bin ich und zu allem bereit.«
    »Wir hätten dich fast zurückgelassen«, sagte Claybrooke. »Damit das klar ist: Normalerweise ist es kein guter Stil, wenn ein Kandidat die Mitglieder warten lässt. Eigentlich sollte es andersherum sein.«
    »Red keinen Quatsch, Clay«, sagte Hutch und legte Cards eine Pranke auf die Schulter. »Die Truppe ist versammelt, also auf in den Kampf.«
    Mit dieser Ankündigung verfrachteten sie uns in den Fond der Limousine, wo bereits eisgekühlter Champagner und jede Menge Bier auf uns

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