Der Geheime Orden
Trinker, doch wenn es sein musste, konnte ich mit den Besten mithalten. Mein Geheimnis bestand in dem, was ich meine Schwipsschwelle nannte. Es gehörte nicht viel dazu, bis ich einen sitzen hatte, aber danach war praktisch literweise hartes Zeug nötig, um mich bis an den Beginn der Trunkenheit zu bringen, einen Zustand, den ich stets um jeden Preis vermeiden wollte, da ich am Morgen danach regelmäßig mit dem Gefühl aufwachte, das ein Presslufthammer meinen Schädel bearbeitete. Im Augenblick fühlte ich mich gut; ich war mir sicher, dass ich mich an Bickerstaffs Tafel nicht zum Narren gemacht hatte, und froh darüber, dass Hutch darauf bestanden hatte, Oliver’s zu verlassen und das Pink Bitch heimzusuchen.
Pollack stupste mich an der Schulter an. »Was hältst du von den beiden da drüben an der Wand?«, fragte er.
Ich blickte in die Richtung seines ausgestreckten Fingers und sah sofort, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Zwei Mädchen, eine Brünette mit riesigen Brüsten und eine Strohblonde mit hellen blauen Augen. Sie hatten sich gegen die Wand gelehnt, schüttelten die Köpfe im Takt der Musik und nippten an zwei Guinnessflaschen. Sie lächelten uns an, als wir zu ihnen hinübersahen. Ich behielt die Brünette im Auge.
»Na, was meinst du?«, sagte Pollack.
»Mit denen könnte man seinen Spaß haben«, sagte ich.
»Bist du dabei?«
Ich nahm noch einen Schluck Bier und schaute ein weiteres Mal zu den Mädchen hinüber. Sie lächelten uns immer noch an. »Was können wir schon verlieren?«, sagte ich.
»Welche willst du haben?«
»Die Brünette.«
»Perfekt, denn ich spüre jetzt schon, dass die Blonde genau auf meiner Wellenlänge liegt«, sagte Pollack. »Was immer auch passiert, verrate nie, dass wir von Harvard kommen. Sag einfach, wir kämen von außerhalb.«
»Das ist doch mal ein Plan.«
Wir kämpften uns durch die Masse verschwitzter Körper und erreichten schließlich die Mädels. Pollack, ein ziemlich gut aussehender Kerl und sehr viel gewandter, als ich erwartet hatte, schmiss sich an die Blonde heran, während ich mich zur Brünetten gesellte. Beide Girls strahlten übers ganze Gesicht.
»Was läuft so?«, sagte Pollack.
»Nichts Besonderes«, antwortete die Blonde. »Und bei euch Jungs?«
»Wir wollen uns nur ein bisschen amüsieren«, sagte Pollack. »Wie heißt ihr?«
»Cindy«, antwortete die Blonde.
»Becky«, verkündete die Brünette.
»Ich bin Brandon«, sagte Pollack. »Und das hier ist Spencer.«
Ich nickte. Sie waren echt umwerfend, und ich konnte kaum glauben, dass ich sie vor allen anderen erwischt hatte. »Nett, euch kennen zu lernen«, sagte ich.
»Wo kommt ihr her, Jungs?«, fragte Becky. »Ihr seid nicht aus der Gegend.«
»Woran erkennst du das?«, fragte Pollack.
»Euch fehlt dieser Blick«, sagte sie mit einem Lächeln. »Ihr seid zu sauber.«
»Ich bin aus L. A.«, sagte Pollack.
Ihr Blick schweifte zu mir. »Ich lebe in Chicago«, sagte ich.
»Was hat euch in unsere Stadt verschlagen?«, fragte Cindy. Ich meinte, Spuren eines osteuropäischen Akzents zu hören.
Ich beschloss, dass diese Frage lieber Pollack beantworten sollte. »Ein bisschen Geschäft, ein bisschen Vergnügen«, antwortete er lässig. »Und wie ist es mit euch?«
»Jersey«, sagte Becky. »Und wir sind rein zum Vergnügen hier.«
»Dann gibt es ja keinen Grund, hier mit leeren Händen herumzustehen«, sagte Pollack. »Lasst uns ein paar neue Drinks besorgen.«
Sie sahen einander an und kicherten. »Zwei Mohitos«, sagte Cindy.
Pollack zog los, um die Drinks zu besorgen, und ließ mich bei den beiden Schönheiten zurück. Ich versuchte, Becky in die Augen zu sehen, doch es fiel mir schwer, mich nicht auf ihre Brüste zu konzentrieren. Sie waren gigantisch. Auf ihr T-Shirt waren kleine Kristalle genäht, die das Wort J-U-I-C-Y buchstabierten, und der Stoff stand so sehr unter Spannung, dass ich befürchtete, das »I« könnte abplatzen und mir in die Augen fliegen.
»Ich war noch nie in Chicago«, sagte Becky. »Ist es dort wirklich so kalt, wie alle behaupten?«
»Die Winter sind lang und hart«, sagte ich. »Aber nach einer Weile gewöhnst du dich dran. Ich habe mein ganzes Leben dort verbracht.«
»Hast du schon einmal ein Spiel der Bulls gesehen?«, fragte Cindy. »Ich hab kaum Ahnung von Basketball, aber ich liebe Michael Jordan. Er ist süß.«
»Ich hab mir ein paar Spiele angeschaut«, sagte ich. »Aber es ist verdammt schwer, an Karten zu kommen. Die Spiele sind
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