Der Geheime Orden
schon fünf Jahre im Voraus ausverkauft.«
»Ich bin ihm einmal am Flughafen begegnet«, sagte Becky. »Die Frauen haben alles getan, um in seine Nähe zu kommen. Und er war gar nicht so arrogant wie viele andere Sportler. Er hat allen Autogramme gegeben und war richtig nett.«
»Kommt ihr öfter hierher?«, fragte ich.
»Alle paar Wochen einmal«, sagte Cindy. »Aber am besten sind die Donnerstage. Alle kommen zum Mitternachtscountdown.«
»Was ist das?«
»Um zwölf Uhr spielen sie Midnight Cowboy, und alle singen mit, trinken einen Schnaps, wenn es vorbei ist, und küssten dann eine Minute lang die Person, die neben ihnen steht.«
Ich schaute auf meine Uhr. Es war Viertel vor zwölf. Unser Timing war perfekt. Pollack kehrte mit einem Arm voll Drinks zurück. Er reichte sie herum, und wir stießen auf unsere neue Freundschaft an, die wir im Pink Bitch geschlossen hatten, sowie auf Joni Mitchell und ihren Midnight Cowboy.
Becky rückte näher an mich heran, und ich konnte ihre Brüste auf meinem Arm spüren. Sie waren weich genug, um darauf einschlafen zu können. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und sagte: »Wie lange seid ihr noch in der Stadt?«
»Nur bis morgen früh«, sagte ich.
»Wo übernachtet ihr?«
»Bei einem Freund«, sagte Pollack.
»Was würdet ihr davon halten, wenn wir später dorthin gehen, um uns ein bisschen näher kennen zu lernen?«, sagte Becky.
Zuerst konnte ich gar nicht glauben, was ich da hörte. Dieses hübsche Mädchen mit den größten Möpsen, die ich je gesehen hatte, drängte sich förmlich auf, mit mir nach Hause zu gehen, und ich hatte mich nicht einmal besonders anstrengen müssen. New York wurde immer schneller zu meiner Lieblingsstadt. Ich schaute zu Pollack hinüber, und auch er war ein gutes Stück vorangekommen. Cindy streichelte ihm durchs Haar, und er beugte sich zu ihrem Ohr hinunter und flüsterte ihr etwas zu, das sie zum Lachen brachte. Womit hatten wir dieses Glück nur verdient?
Ich schaute auf die Uhr. »Lasst uns bis Mitternacht warten, dann können wir gehen.«
»Kann Cindy auch mitkommen?«, fragte sie.
Ich schaute zu Pollack hinüber, der den Arm um Cindys Taille gelegt hatte und sein Gesicht in ihr Haar drückte. »Klar, warum nicht«, sagte ich. »Sie scheinen auch nichts gegen ein bisschen Zeit für sich selbst zu haben.«
Die Musik wurde plötzlich lauter, und eine andere Bardame war auf den Tresen gesprungen. Eine Gratisrunde Schnäpse wurde herumgereicht, und alle begannen, den Text von Midnight Cowboy mitzusingen. Ich kannte nicht alle Worte, wusste aber genug, um mich durchmogeln zu können. Es war eine der verrücktesten Szenen, die ich je erlebt hatte: Stämmige Rocker legten die Köpfe in den Nacken und schrien sich die Lungen aus dem Hals; Frauen in knappem Fummel stolzierten zur Freude fummelnder Hände herum. Schließlich war das Lied vorbei, und alle kippten ihre Schnäpse hinunter, bevor das große Küssen begann. Becky war außergewöhnlich, und ihre Zunge bemerkenswert kräftig. Sie legte eine Hand hinter meinen Kopf und schob die andere zwischen meine Beine. Meine Reaktion folgte unmittelbar. Ich öffnete für einen kurzen Moment die Augen und sah, wie Pollack mit Cindy den oralen Freuden frönte. Am anderen Ende des Saals konnte ich sogar erkennen, dass auch Hutch nicht zu kurz gekommen war. Alles war perfekt, und bald wäre ich auf dem Weg zurück zum Apartment des alten Bickerstaff, um diesen großartigen Abend abzurunden. Ich sah mich bereits wieder zurück im Umkleideraum, wie ich die Geschichte zur Begeisterung meiner Mannschaftskameraden zum Besten gab.
Ein lautes Hupen ertönte und ließ uns wissen, dass die Minute vorbei war, und die gesamte Bar erzitterte unter einer ohrenbetäubenden Explosion aus Pfiffen und Applaus. Pollack und ich schauten uns an und klatschten uns nonverbal ab.
»Wollen wir gehen?«, flüsterte Becky mir ins Ohr.
Ich schaute zu Pollack hinüber. Er warf mir einen Blick zu, der besagte: Lass uns so schnell wie möglich von hier verschwinden! Ich wandte mich wieder Becky zu, um sie zu küssen, und da spürte ich es. Zuerst dachte ich, es wäre ihre Handtasche, aber dann betrachtete ich ihre Schultern und sah keinen Riemen. Ich dachte, dass sie vielleicht etwas in der Hand hielt, aber sie hatte ihre Hände um meine Taille gelegt. Ich griff nach unten in die Dunkelheit und tastete mit der Hand danach. Ich fand es. Und schrie. Becky wich zurück und drückte sich gegen die Wand, die Augen vor
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