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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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abgelichtet haben. So ein Zufall.«
    »Und das war 1938, oder?«
    »Frühestens. Da wurde die Firma gegründet.«
    Damit konnte ich bereits eine Möglichkeit ausschließen. Die Altehrwürdigen Neun konnten den Text nicht von einem Mikrofilm haben, da dieser erst nach 1936 hergestellt wurde. Sie hatten also entweder das Harvard-Exemplar des Christlichen Feldzugs gesehen, bevor die zwei Seiten entfernt wurden, oder ihnen stand eines der anderen sieben Exemplare zur Verfügung.
    Die Botin erschien mit meiner Akte. Das Zeitungspapier war dermaßen dunkel geworden und die Druckerschwärze so verblichen, dass ich nur bestimmte Bereiche lesen konnte. Ich konnte allerdings deutlich das blasse, immer noch jugendlich wirkende Gesicht des neunundvierzigjährigen Joel Clifton Williams erkennen. Er trug eine Brille mit großen runden Gläsern und einen Filzhut, wodurch er eher wie ein Professor aussah und nicht wie ein Bücherdieb. Die Schlagzeile zog sich über die ganze Seite:
     
     
    HARVARD-BÜCHERDIEB GEFASST
    1804 Bände aus der Widener-Bibliothek im Haus von Joel C. Williams in Dedham gefunden – Harvard-Absolvent und Inhaber zweier akademischer Grade verhaftet – Verdächtiger behauptet, Bücher gekauft zu haben – Beim Versuch gefasst, Bücher am Harvard Square zu verkaufen.
     
    Die ersten Absätze begannen wie ein örtlicher Polizeibericht:
     
    Durch einen aufmerksamen Verkäufer in einer Buchhandlung am Harvard Square, wo er gestohlene Bücher verkaufen wollte, wie ihm zur Last gelegt wird, wurde gestern Joel Clifton Williams, 49, Harvard-Absolvent, Inhaber zweier akademischer Grade und allseits respektierter langjähriger Bürger von Dedham, von Polizeikräften aus Dedham und Cambridge verhaftet, die ihn des Diebstahls von 1 804 Bänden aus der berühmten Widener-Bibliothek von Harvard bezichtigten.
     
    BÜCHER IM WERT VON 100 000 DOLLAR GESTOHLEN
    Der Diebstahl von Büchern im Wert von über 100 000 Dollar, die im Verlauf der letzten zehn Jahre auf mysteriöse Weise aus den Regalen der Widener-Bibliothek verschwanden, ist teilweise aufgeklärt worden. Davon ging die Polizei in der vergangenen Nacht aus, nachdem sie einen Fünf-Tonnen-LKW voller Bücher, viele davon teure Raritäten, aus Williams’ Haus in Dedham abtransportiert hatten. Die sichergestellten Bücher haben einen Wert von etwa 25 000 Dollar.
     
    In dem Artikel hieß es weiter, dass Williams einst als Lehrer an der exklusiven Privatschule von Groton gearbeitet hatte und dass er behauptete, mehreren renommierten Highschools als Direktor vorgestanden zu haben. Anschließend wurden sein Betrug und sein Untergang ausführlich geschildert.
    Polizeilichen Angaben zufolge habe Williams geleugnet, die Bücher gestohlen zu haben, stattdessen habe er erklärt, sie einem geheimnisvollen Mann namens »Hendricks« abgekauft zu haben, mit dem er sich häufig auf dem Harvard Square verabredet habe.
    Er sei nicht in der Lage gewesen, den Vornamen des »Verkäufers« zu nennen. Das Haus des Harvard-Absolventen sei voller Bücher gewesen, annähernd dreitausend Bände in Kisten und auf Regalen. Der Polizei gegenüber bezeichnete er sich als Bücherliebhaber.
    Der Untergang des gelehrtenhaft wirkenden Exlehrers erfolgte, als er in Phillips’ Book Store in der Massachusetts Avenue, Cambridge, in Sichtweite der Widener-Bibliothek erschienen war, um bei einem der Angestellten zwei Bücher zu verkaufen.
    Die Bücher wurden beinahe auf der Stelle als zwei der vermissten Bände aus der Widener-Bibliothek identifiziert, nachdem eine genaue Untersuchung gezeigt hatte, wo versucht worden war, Markierungen und Stempel zu entfernen, hieß es von Seiten der Polizei.
    Williams erhielt von Harvard sowohl die Titel eines Master of Arts und den eines Master of Education. Er hatte acht bis zehn Jahre lang Bücher aus der Widener-Bibliothek geschmuggelt, hörte damit aber auf, nachdem ein Drehkreuz vor dem Ausgang angebracht worden war, wo speziell dafür abgestellte Wachpersonen verdächtige Pakete inspizierten. Ich musste über die folgende Zeile lachen, in der es hieß, dass Williams, nachdem die Polizei ihm erklärt hatte, er werde eingesperrt, wissen wollte, ob er sein Nachthemd mitbringen solle, und sich anschließend nach den Unterkünften im Gefängnis von Cambridge erkundigte.
    Williams’ Betrug war zwar beeindruckend in seinem Ausmaß, jedoch einfach in der Ausführung. Die ganze Zeit waren auf rätselhafte Weise Bücher aus der Widener-Bibliothek verschwunden, und

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