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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Sammlung plünderten! Wahrscheinlich waren immer noch Tausende von Büchern verschollen. Ich fragte mich, wo man den Christlichen Feldzug aufbewahrt hatte, als die beiden Seiten herausgeschnitten worden waren.
    »Und wo wurden die seltenen Bücher verwahrt, bevor die Houghton-Bibliothek erbaut wurde?«
    »In der so genannten Schatzkammer der Widener-Bibliothek.«
    »Und bevor die Widener-Bibliothek gebaut wurde?«
    »In der Gore Hall. Dort war seinerzeit die Zentralbibliothek der Universität. Sie musste dann der Widener-Bibliothek weichen.«
    »Wissen Sie, wann die Gore Hall abgerissen wurde und die Widener-Bibliothek eingeweiht?«, fragte ich.
    »Nicht aus dem Kopf, aber wenn Sie mir einen Augenblick Zeit lassen, sollte ich es leicht für Sie herausfinden können.« Sie nahm den Telefonhörer und wählte eine Nummer. Nach einem kurzen Gespräch sagte sie: »Die Bücher waren aus der Gore Hall evakuiert worden, bevor sie im Herbst 1913 abgerissen wurde. Die Widener-Bibliothek wurde im Herbst 1915 eröffnet.«
    »Und wo haben sie die seltenen Bücher aufbewahrt, während die Widener-Bibliothek gebaut wurde?«
    »Das ist eine gute Frage, aber da kann ich Ihnen nicht helfen«, sagte Stephanie. »Irgendwo muss man sie ja untergebracht haben.«
    Forde kam wieder zur Tür herein. Er trug ein kleines, in Pergament gewickeltes Buch in der Hand. Aufgrund der Größe war ich überzeugt, dass er das falsche Buch geholt hatte.
    »Was Ihre letzte Frage angeht, muss ich noch einmal nachschauen«, sagte Stephanie. »Ich glaube, ich habe vor nicht allzu langer Zeit etwas darüber gelesen, aber im Augenblick kann ich mich nicht daran erinnern.« Sie wandte sich an Forde. »Weißt du, wo die seltenen Bücher aufbewahrt wurden, als die Widener-Bibliothek noch im Bau war?«
    Forde zuckte mit den Schultern. »Nicht so aus dem Kopf, aber ich nehme an, dass sie ein provisorisches System eingerichtet hatten. Die Leute mussten schließlich weiter Zugang zu den Büchern haben. Frag doch mal Susan. Sie hat dieses ganze überflüssige Wissen im Kopf.« Später erfuhr ich, dass Susan Alberts die Chefbibliothekarin war.
    »Gute Idee«, sagte Stephanie und verschwand durch die Tür.
    »Hier ist das Buch, das Sie angefordert haben«, sagte Forde.
    Ich streckte die Hand aus.
    Er schüttelte seinen Zeigefinger, als wollte er mich ermahnen. »Ich kann es Ihnen nicht einfach so geben«, sagte er. »Ich muss es an Ihren Tisch bringen. Bibliotheksvorschrift. Wir versuchen die Bücher so wenigen Berührungen wie möglich auszusetzen.«
    Nachdem ich mich wieder an den Tisch gesetzt hatte, kam Forde zu mir herüber und legte sorgfältig ein Filztuch über die Buchwiege, bevor er das Buch darin ablegte.
    »Und Sie sind sicher, dass dies die erste Auflage des Christlichen Feldzugs ist?«, sagte ich. Ich hatte Schwierigkeiten, die unterschiedliche Größe der Bücher miteinander in Einklang zu bringen. Die Ausgabe von 1634 war fast viermal so groß und hatte deutlich mehr Seiten.
    »Dies ist ganz sicher die erste Auflage«, sagte er. »Die spätere Ausgabe, die Sie vorher betrachtet haben, hat über tausend Seiten. Diese besitzt lediglich 676 Seiten. Beziehungsweise 674, weil zwei Seiten fehlen. Ich muss Sie bitten, mit diesem Buch besonders vorsichtig umzugehen. Die Seiten sind extrem trocken und empfindlich, und es ist eines der wertvollsten Bücher unserer Sammlung. Im Gegensatz zu dem Band, den Sie vorher bestellt haben, kann ich dieses jeweils nur für zwei Stunden aus dem Tresorraum entfernen.«
    Ich nickte und wandte meine Aufmerksamkeit schnell dem Buch zu, während Davenports ermutigende Worte noch in meinen Ohren hallten. Genau wie beim ersten Buch studierte ich zunächst seine äußeren Eigenschaften. Es war nicht größer als meine Hand, und der Einband bestand aus kastanienbraunem Kalbsleder. Ähnlich wie bei der Ausgabe von 1634 stand kein Titel auf dem Einband, doch was ich stattdessen bemerkte, war umso beängstigender. Ich saß da und starrte es an, während ich mich selbst davon zu überzeugen versuchte, dass sich tatsächlich vor meinen Augen befand, was ich sah.
    Ich erkannte sofort die französischen Wörter, die das Wappen umrahmten: Honi Soit Qui Mal Y Pense – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Es war das Motto des Hochedlen Ordens vom Hosenbande, Worte, so hatten Dalton und ich gefolgert, die dem Orden der Altehrwürdigen Neun als Vorbild dienten. Dies war mein zweiter großer Durchbruch. Ich schrieb ein paar Notizen in meinen

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