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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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geheimen Raum zu sprechen kommen würde.
    »Alle Welt, von Reportern bis hin zu organisierten Gegnern der Clubs, hat schon versucht, bei uns einzubrechen«, sagte er. »Die Leute sind geradezu besessen davon herauszufinden, was wir hinter diesen Mauern verstecken. Vor vielen Jahren gab es eine Reihe von Einbruchsversuchen, aber nichts Wichtiges wurde gestohlen, nur ein Poster und ein paar Krüge. Sie waren hinter den Napoleonhumpen her, haben aber die falschen erwischt. Daraufhin verlangte die Versicherungsgesellschaft, dass wir unser Alarmsystem auf den neuesten Stand der Technik bringen.«
    Er sagte kein Wort über den Raum, und ich wollte nichts riskieren, indem ich ihn darauf ansprach.
    Wir gingen zum Haupteingang, während immer noch Mitglieder umherliefen und die Dienstboten die Möbel für die Party auf Vordermann brachten. Der Vordereingang bestand aus zwei Türen, zwischen denen sich ein kleiner Wartebereich befand. Die große blaue Tür befand sich auf der Außenseite, und eine Glastür mit Seidenvorhängen trennte diesen Bereich von der Eingangshalle. An der Wand innerhalb des Wartebereichs befand sich ein weißes Tastenfeld mit einer mehrfarbigen Grafik. Eine fünfstellige Geheimzahl musste zweimal eingegeben werden, bevor man anschließend binnen fünf Sekunden einen Türöffner betätigen musste. Gab man zweimal die falsche Geheimzahl ein oder drückte den Türöffner nach mehr als fünf Sekunden, wurde der Alarm sowohl im Club als auch bei der Polizei von Cambridge ausgelöst.
    »Da drüben gibt’s noch einen dritten Knopf«, sagte Oscar und führte mich zur Briefklappe. »Er ist hier drunter versteckt. Es ist ein Notalarmknopf für den Fall, dass an der Tür irgendwelche Probleme auftreten.«
    Ich probierte das Eingeben der Geheimzahl und das Drücken des Türöffners ein paar Mal; dann nahm Oscar mich mit zur Poststelle direkt hinter der Eingangstür. Jedes Mitglied besaß ein persönliches Postfach, in dem die monatlichen Rechnungen und Mitteilungen des Clubs für ihn hinterlegt wurden. Die Fächer waren alphabetisch angeordnet, und ich war überrascht, dass mein Name bereits auf einem Fach in der obersten Reihe stand. Es gab auch ein Telefon, von dem man kostenlose Ferngespräche führen konnte, und eine Anschlagtafel, an der die Angestellten Nachrichten hinterließen.
    Als wir die Poststelle wieder verließen, gerieten wir in einen Strudel von Aktivitäten. Oscar erzählte mir, dass die Mädchen stets gestaffelt angekarrt wurden. Zuerst würden die Wellesleystudentinnen mit ihrem Bus eintreffen, anschließend die Mädchen von Harvard, die eingeladen worden waren, und am Schluss eine Studentinnenverbindung vom Simmons. Die Dienstboten arbeiteten noch fieberhaft, um die Räume in Ordnung zu bringen, als der DJ bereits die ersten Platten spielte und das Team von der Bar letzte Hand an eine Champagnerpyramide legte. Die Alumni brachten noch einen letzten Trinkspruch aus, bevor sie uns Glück bei unseren abendlichen Eroberungen wünschten und uns einem Schicksal überließen, das einst auch das ihre gewesen war.

41
     
    Eine Woche voller Mittagessen und Besuche im Club brachte mich keinen Schritt weiter auf meiner Suche nach dem geheimen Raum. Eine ganze Woche lang stieg ich mitten in der Nacht, wenn niemand sonst da war, die wackeligen Stufen zum zweiten Stock hinauf, inspizierte die Bibliothek, den Fernsehraum und das Kellergeschoss. Ich musterte jede Wand und fuhr mit dem Finger hinter jedem Buchregal entlang, ohne etwas zu finden. Stundenlang versteckte ich mich in den Schatten und wartete darauf, dass etwas passieren würde. Nichts.
    Eines Nachts, als ich wieder einmal oben war, hörte ich, wie mehrere Mitglieder das Haus betraten und ein paar Runden Billard spielten, doch nach einer Stunde waren sie schon wieder gegangen. In einer anderen Nacht schauten drei Mitglieder auf ein Sandwich und ein paar Runden Backgammon in den Leseraum, doch sie gingen, ohne irgendetwas erwähnt zu haben, das auch nur im Entferntesten auf einen geheimen Raum hingedeutet hätte. Keiner von ihnen kam jemals bis in den zweiten Stock hinauf.
    Doch alles änderte sich schlagartig an einem Abend, als ich auf dem Heimweg von der Lamont-Bibliothek war. Ich legte einen Halt im Club ein, um noch einen Happen zu essen und mir das letzte Viertel des Spiels zwischen den Universitäten von Las Vegas und Georgetown anzuschauen. Ich rannte nach hinten in die Küche, schnappte mir ein Käse-Schinken-Sandwich und stieg die Treppe

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