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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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und dem Fly angenommen worden, doch ich wusste, dass ich hierher gehörte. Hier herrscht eine familiäre Atmosphäre, die den anderen Clubs fehlt.«
    »Wie oft kehren Sie in den Club zurück?«
    »Mindestens einmal im Jahr, gelegentlich zweimal. Ich habe seit fünfzehn Jahren keinen Initiationsabend mehr verpasst. Es ist die einzige Gelegenheit, zu der wir Alten so zusammenkommen können. Sie werden es merken, wenn Sie selbst älter werden. Es wird schwieriger, mit allen in Kontakt zu bleiben. Die Freundschaften, die Sie hier schließen, werden Sie für den Rest Ihres Lebens begleiten.«
    »Charles, alter Junge.« Ein Mann, der die perfektesten Zähne besaß, die ich je gesehen hatte, rief von der anderen Seite des Raumes herüber. Wie so viele der älteren Alumni hielt er in der einen Hand eine Zigarre und einen Drink in der anderen. Er sah erschreckend gut aus.
    »Bist du das, Chip?«, rief Thorpe aus. »Ich habe dich seit zehn Jahren nicht gesehen!« Thorpe wandte sich noch einmal mir zu. »Ich muss Sie verlassen junger Mann, aber denken Sie daran, was ich Ihnen gesagt habe. Genießen Sie jede Minute, die Sie hier verbringen dürfen. Die Jahre werden vorüberfliegen, und eines Tages werden Sie innehalten und sich fragen, wo die Zeit geblieben ist.« Und schon war er verschwunden, um seinen alten Freund zu umarmen.
    Die nächste Viertelstunde verbrachte ich damit, mich von einem Gespräch zum nächsten treiben zu lassen. Dann gabelte Oscar LaValle mich auf und bat mich, ihn ins Büro des Präsidenten zu begleiten. Es befand sich am hinteren Flur und war voll gestopft mit alten Fotos und anderen Erinnerungsstücken des Clubs.
    »Nachdem ihr Jungs nun offiziell aufgenommen seid, steht euch natürlich ein eigener Schlüssel zum Haupteingang zu«, sagte Oscar. »Versuch ihn auf keinen Fall zu verlieren, anderenfalls müssen wir sämtliche Schlösser austauschen und neue Schlüssel für alle anderen machen lassen. Beim ersten Mal trägt der Club noch die Kosten dafür, aber wenn es noch einmal vorkommt, bleibt die Rechnung an dir hängen.«
    Er öffnete einen Safe und zog eine Kiste aus Walnussholz heraus, die voller goldener, rechteckiger Schlüssel war. Auf eine Seite des Schlüssels waren drei Fackeln graviert. Darunter war die Nummer 235 eingeprägt. Er öffnete ein dickes Buch und ließ mich neben der Nummer unterschreiben.
    »Deine Unterschrift dient als Bestätigung, dass ich dich über die Regeln in Kenntnis gesetzt habe, bevor ich dir den Schlüssel aushändigte«, sagte er.
    Ich trug meinen Namen ein und gab ihm das Buch zurück. Oscar griff in den Schrank und zog ein anderes Buch heraus. Es war kleiner als das erste und hatte drei goldene Fackeln auf der Vorderseite des Einbands.
    »Das ist unser aktuellstes Mitgliederverzeichnis«, sagte er. »Wir stellen alle vier Jahre ein neues zusammen. Dein Name wird also in der nächsten Ausgabe erscheinen.«
    »Welche Art von Informationen enthält es?«, fragte ich.
    »Name, Adresse, berufliche Position und die private Telefonnummer aller graduierten Mitglieder. Wir nennen es die Bibel des Delphic. Du wirst sehen, dass es überall auf der Welt Alumni gibt, die in allen erdenklichen Berufen arbeiten. Du kannst sie anrufen und ihnen sagen, dass du ein Delphic-Mann bist, und sie werden sich um dich kümmern. Aber lass das Buch nicht irgendwo herumliegen, wo andere es sehen können. Vor ein paar Jahren hat ein Reporter des Crimson ein Exemplar gefunden und eine Riesengeschichte daraus gemacht. Sie haben die Namen unserer prominentesten Mitglieder veröffentlicht, ihnen elitäre Denkstrukturen unterstellt und ihnen vorgeworfen, sie würden bei Einstellungen andere Kandidaten zugunsten von Mitgliedern des Clubs diskriminieren. Sie konnten uns zwar nichts anhaben, aber es war unserem Ruf nicht gerade zuträglich.«
    Ich klemmte mir das Verzeichnis unter den Arm und versicherte ihm, dass ich es unerreichbar für andere aufbewahren würde.
    Als wir das Büro verließen, sagte er: »Ich muss dir noch die Alarmanlage erklären, bevor die Party richtig losgeht. Sie ist ein bisschen kompliziert. Die Versicherungsgesellschaft verlangt von uns, dass jeder Novize innerhalb von zweiundsiebzig Stunden nach seiner Initiation in den Gebrauch eingewiesen wird. Da du immer noch nüchtern bist, kann ich es dir genauso gut jetzt erklären, dann ist die Sache aus der Welt.«
    »Warum braucht der Club eine so ausgetüftelte Alarmanlage?«, fragte ich und hoffte, dass er vielleicht auf den

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