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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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dies ist nicht der Weg, den wir vorhin gekommen sind«, sagte Dalton.
    Gerade in diesem Augenblick fuhren wir um eine Ecke, an der mehrere Männer sich gegen einen alten Lastwagen lehnten, aus braunen Papiertüten tranken und mit zwei deutschen Schäferhunden spielten, die an eine Straßenlaterne geleint waren. Einer der Männer trug eine Augenklappe und hatte eine Narbe, die von seinem linken Ohr bis zum Mundwinkel hinunter verlief. Er beobachtete, wie unser Wagen abbog, und ich glaubte zu sehen, dass irgendetwas hinten in seinem Gürtel steckte.
    »Ich habe die landschaftlich schönere Strecke genommen«, sagte er mit einem Lächeln, bei dem er seine abgebrochenen und verfärbten Zähne zeigte, »dann haben Sie mehr Zeit für las mujeres.«
    Esperanza begann mit ihren Händen mein Haar zu bearbeiten, und Maria küsste Dalton auf den Hals.
    »Muchas gracias«, sagte Dalton, »aber ich glaube, wir lieben die Landschaft am Wasser sehr viel mehr als das, was wir draußen gerade sehen.«
    »No hay problema«, sagte der Mann. Er bog ein paar Mal kurz ab, raste aus el barrio heraus und hatte uns im Laufe weniger Minuten zur Strandpromenade zurückgebracht.
    Bis wir das Raleigh erreichten, hatte ich nicht gerade allzu viel über meine schöne Esperanza herausgefunden. Sie war dreiundzwanzig Jahre alt, stammte aus Havanna und arbeitete in Teilzeit als Kosmetikverkäuferin in einem Laden, dessen Namen ich nicht verstehen konnte. Juan Carlos stand bereit, um uns die Tür zu öffnen, als wir vor dem Raleigh hielten.
    »Wie war Ihre Begleitung?«, fragte er lächelnd, als wir aus dem Wagen stiegen.
    »Nicht schlecht«, sagte ich. »Aber was passiert als Nächstes?«
    »Was immer Sie wünschen«, sagte er. »Las señoritas können Sie für den Rest des Tages begleiten.«
    Ich sah zu Dalton hinüber, der gerade den Fahrer bezahlt hatte. Er bat ihn, noch so lange zu warten, bis er mit mir und Juan Carlos gesprochen hatte.
    »Ich habe ja nichts gegen ein bisschen Vergnügen«, sagte Dalton, als er zu uns kam, »aber wie viel wird uns dieser Spaß kosten?«
    »Nada«, sagte Juan Carlos.
    »Was soll das heißen, nichts?«, sagte Dalton. »Sie müssen doch etwas kosten.«
    Juan Carlos zog uns zur Seite. »So läuft es hier unten nicht. Diese Mädchen sind keine Nutten. Als ich euch beide gesehen habe, wusste ich, dass ihr so was nie gewollt hättet. Es sind nette Mädchen, die nichts gegen ein bisschen Vergnügen haben. Keine Gebühren oder so. Wenn ihr wollt, verbringen sie ein bisschen Zeit mit euch. Wenn nicht, gehen die Mädchen nach Hause.«
    Dalton und ich schauten zum Auto zurück. Die Mädchen saßen auf dem Rücksitz und winkten uns. Esperanza warf mir Luftküsse zu.
    »Wir werden an den Strand gehen und ein bisschen ausspannen«, sagte Dalton. »Warum rufen wir sie nicht später an und führen sie dann für den Anfang mal zum Abendessen aus?«
    »Das würde ihnen gefallen«, sagte Juan Carlos. »Ich wusste, dass ihr Jungs Klasse habt.«
    Juan Carlos ging zu den Mädchen hinüber, um ihnen den Plan zu erklären. Zuerst schienen sie ein bisschen enttäuscht, dass sie uns nicht begleiten sollten, doch als sie von den Plänen für den Abend hörten, strahlten sie wieder, drehten die Fensterscheiben herunter und winkten uns, als der Wagen davonfuhr. Juan Carlos gab uns ihre Nummern, und Dalton steckte ihm eine Zwanzig-Dollar-Note zu, bevor wir in unsere Zimmer gingen, in unsere Badeklamotten wechselten und uns auf den Weg zum Pool machten.
    »An dieses Leben könnte ich mich gewöhnen«, sagte ich, als wir unsere Handtücher ausbreiteten und es uns auf zwei Liegestühlen bequem machten.
    Es wurde ein perfekter Nachmittag. Die Sonne brannte nicht mehr so heiß, und eine leichte Brise wehte vom Meer zu uns. Legionen spärlich bekleideter Frauen, zumeist Europäerinnen, gingen am Strand entlang. Gelegentlich kam eine Frau oben ohne vorbei, und ich fragte mich unwillkürlich, wie mein Leben wohl aussehen würde, wenn Harvard in Miami läge.
    »Das ist noch gar nichts«, sagte Dalton. »Wenn du in einer Ferienanlage in Südamerika bist, lernst du das richtige Paradies kennen. Dort wird gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Die ganze Kultur dreht sich nur darum, sich zu amüsieren. Du wärst da unten ein echter Knaller. Von meinem Typ sehen sie dort eine ganze Menge, aber ein großer Afroamerikaner ist ein seltener Glücksfall. Sie würden dich anbeten wie einen Gott.«
    Mehr Fleisch kam vorbei, und wir aßen es mit unseren Augen.
    »Was

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