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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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dementierten die Gerüchte ein bisschen zu eifrig und waren zu geheimniskrämerisch, was ihre Geschäfte betraf. Mein Club, der Spee, und viele andere ließen Nichtmitglieder bei bestimmten Veranstaltungen von Zeit zu Zeit in ihr Haus, nicht aber der Delphic. Ihre Tür blieb immer verschlossen.«
    »Kannten Sie Mitglieder des Delphic?«, fragte ich.
    »Ein paar«, sagte Dunhill. »Und glauben Sie ja nicht, dass wir sie nicht auszuhorchen versucht haben. Wir machten sie so betrunken, dass sie nicht mehr stehen konnten, und sie sagten immer noch kein Wort. Aber dann geschah etwas Seltsames. Der Verwalter des Clubs, ein kleiner Ire, war eines Tages in einer Bar in der Bostoner Innenstadt gelandet. Er musste ein paar Whiskey zu viel getrunken haben, denn er begann zu faseln, dass er alle Geheimnisse kenne, die im Clubhaus des Delphic vergraben seien, und dass er einige der mächtigsten Männer des Landes zu Fall bringen könne, wenn er es nur wollte.«
    »Hat er seine Geheimnisse jemals erzählt?«, fragte Dal ton.
    »Er bekam keine Chance dazu«, sagte Dunhill. »Zwei Tage später trieb er hinter dem MIT tot den Charles River hinunter.«
    »War das, bevor Abbott verschwand oder danach?«, fragte ich.
    »Ungefähr ein oder zwei Jahre vorher.«
    »An diesem Abend vor Halloween, als Abbott schließlich einbrach – was hielten die anderen, die mit am Tisch saßen, von seinem Plan?«, fragte ich.
    »Benny und Jasper meinten, er müsse verrückt sein. Thaddeus spornte ihn an. Ich erklärte mich bereit, ihn zu begleiten, weil ich besorgt war, dass er etwas Dummes tun und sich in Schwierigkeiten bringen könnte.«
    »Sie haben Fleming vom Boston Evening Transcript erzählt, dass Sie Abbott bis zum Club begleitet hätten«, sagte Dalton. »Aber in dem Artikel steht nicht, dass Sie Abbott hineingehen sahen.«
    »Archie Fleming war ein Schmierfink«, sagte Dalton. »Ich hätte niemals mit ihm reden dürfen. Er war einer dieser Reporter, die im Schlamm wühlten und auf ihren großen Durchbruch hofften. Er versprach mir, dass alles unter uns bleiben würde, was ich sagte. Dann aber brach er dieses Versprechen und drehte mir fast jedes Wort im Munde herum. Ich hätte ihn am liebsten erwürgt, als ich den Artikel las, der mich wie ein Stück Dreck aussehen ließ.«
    »Haben Sie ihm alles erzählt?«, fragte Dalton.
    »Er glaubte es jedenfalls«, sagte Dunhill. »Aber irgendwas an ihm ließ mich zögern, also fütterte ich ihn nur mit ein paar Häppchen, um zu sehen, was er damit anstellt. Das Arschloch hat mich hintergangen und betrogen.«
    Zwei Kellner erschienen mit unseren von Hauben bedeckten Tellern, stellten sie vor uns ab und lüfteten dann mit großer Geste die Hauben. Ich hatte Pasta bestellt, Dalton das Lammgeschnetzelte. Dunhills Steak sah aus, als wäre es gerade in der Prärie geschossen und auf dem Teller zerlegt worden.
    »Also, was haben Sie gesehen?«, fragte Dalton.
    »Ich habe es bislang nur einem Menschen erzählt«, sagte Dalton. »Meiner ersten Frau Eleanor, die ich beim Tanzen im Wellesley College kennen gelernt hatte. Sie ist schon lange tot, Gott hab sie selig. Sie wurde mir viel zu früh entrissen.«
    »Möchten Sie es uns erzählen?«, fragte ich.
    »Kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Ob ihr aufhört, mich zu verarschen, und die Karten auf den Tisch legt, warum ihr von Ras erfahren wollt.«
    Dalton und ich tauschten Blicke. Ich wusste, dass es an der Zeit war, ehrlich zu sein. Dunhill war kein Idiot.
    »Der Delphic hat mich als Mitglied in Erwägung gezogen«, sagte ich.
    »Tatsächlich?« Dunhill lächelte. »Und jetzt wollen Sie erst die schmutzigen Geheimnisse erfahren, die sich hinter dieser blauen Tür verbergen, bevor Sie eintreten?«
    »Ich finde, es ist mein gutes Recht zu wissen, worauf ich mich möglicherweise einlasse«, sagte ich. »Ich möchte alles wissen.«
    »Sie werden niemals alles wissen, bevor Sie nicht Mitglied sind«, sagte Dunhill. »Wie weit sind Sie gekommen?«
    »Wir haben gerade die erste Runde hinter uns«, sagte ich.
    »Und der Ausflug?«
    »Ich habe gestern die Einladung bekommen.«
    »Das ist eine starke Vorstellung, Collins. Ich weiß nicht, ob es immer noch so ist, aber damals haben es zwei Drittel in die zweite Runde geschafft.«
    »Das hat sich nicht geändert«, sagte Dalton.
    Dunhill schaute Dalton an. »Hat man Sie auch eingeladen?«
    »Ich bin nicht der Clubtyp.«
    »Ihr Vater muss sich schwarz ärgern. Er war im Porcellian, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Ja,

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