Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
anmachen?” Ohne auf eine Antwort zu warten, griff er über sie hinweg zur Nachttischlampe. Grace drehte das Gesicht von dem grellen Schein weg und presste eine zur Faust geballte Hand gegen ihr Herz.
    “Beruhige dich. Komm schon.” Er begann ihre Finger aufzubiegen.
    “Nein.” Sie riss die Hand zurück. “Er will ihn.”
    “Wen will er?”
    “Den Stern. Er ist hinter dem Stern her und hinter mir. Er kommt.”
    “Wer?”
    “Ich … ich weiß nicht.” Sie blickte auf ihre geballte Hand und öffnete sie langsam. “Ich habe den Diamanten festgehalten.” Noch immer konnte sie die Wärme und das Gewicht spüren. “Ich habe ihn in der Hand gehalten. Hatte ihn gefunden.”
    “Es war nur ein Traum. Die Diamanten liegen in einem Safe. Sie sind in Sicherheit. Genauso wie du.” Er sah ihr in die Augen. “Du bist in Sicherheit, Grace.”
    “Es war ein Traum.” Die Worte laut auszusprechen erfüllte sie mit Erleichterung und Verlegenheit. “Entschuldige.”
    “Ist schon gut.” Er musterte sie, ihr bleiches Gesicht, die ängstlichen Augen. In ihm rührte sich etwas, bewegte sich, zwang ihn, die Hand auszustrecken und ihre Wange zu streicheln. “Du hast ein paar harte Tage hinter dir.”
    Seine Worte, sein Verständnis trieben ihr die Tränen in die Augen. Sie schloss sie hastig und versuchte gleichmäßig zu atmen. Doch der Schmerz in ihrer Brust war beinahe unerträglich. “Ich hole mir etwas Wasser.”
    Er hielt sie fest. Wie hatte sie ihren Schmerz und ihre Trauer bloß so gut verbergen können? “Warum lässt du es nicht raus?”
    Ihr Atem setzte einen Moment lang aus. “Ich muss nur …”
    “Lass es raus.” Er drückte ihren Kopf an seine Schulter.
    Sie erschauerte. Und begann endlich zu weinen, erst lautlos, dann immer heftiger.
    Er sagte nichts. Hielt sie nur fest.
    Um acht Uhr am nächsten Morgen setzte Seth sie bei Cade ab. Zunächst hatte sie sich geweigert, so früh aufzustehen, und sich die Bettdecke über den Kopf gezogen. Daraufhin hatte Seth sie wortlos ins Badezimmer getragen, unter die Dusche gestellt und das Wasser aufgedreht. Kalt.
    Danach gab er ihr genau eine halbe Minute, um sich fertig zu machen, und packte sie anschließend ins Auto.
    “Die Gestapo hätte noch von dir lernen können”, murrte sie, als er hinter M.J.s Wagen einparkte. “Ich habe noch nasse Haare.”
    “Ich habe nicht so viel Zeit, und es dauert mindestens eine Stunde, bis deine Haare trocken sind.”
    “Ich konnte mich nicht mal schminken.”
    “Das hast du auch gar nicht nötig.”
    “Ich vermute, das ist deine Art, Komplimente zu machen.”
    “Nein, das ist einfach eine Tatsache.”
    Sie drehte sich zu ihm um und sah einfach aufregend aus, so zerzaust und ungeschminkt in dem trägerlosen Kleid. “Du hingegen bist total frisch und ordentlich.”
    “Ich weiß meine Zeit morgens eben gut zu nutzen.”
    Sie hatte so herrlich empört ausgesehen, als er sie vorhin ins Badezimmer verfrachtet hatte. Als er daran dachte, musste er lächeln. “Geh schon. Ich muss arbeiten.”
    Schmollend griff sie nach ihrer Handtasche. “Nun, danke fürs Fahren, Lieutenant.” Dann, als er sie in den Sitz drückte und ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss gab, lachte sie. “Das wiegt den schlechten Kaffee wieder auf, den du mir heute Morgen zugemutet hast.” Mit blitzenden Augen nahm sie seine Unterlippe zwischen die Zähne. “Ich möchte dich heute Abend sehen.”
    “Ich komme hier vorbei. Wenn ich kann.”
    “Ich werde da sein.” Sie öffnete die Autotür und warf ihm noch einen letzten Blick über die Schulter zu. “Wenn ich kann.”
    Mein Gott, dachte er, ich bin in sie verliebt. Und es kann nicht funktionieren.
    Grace lief ins Haus, am liebsten hätte sie getanzt. Sie war verliebt, so schrecklich verliebt – und es war herrlich. Es war neu und frisch und das erste Mal. Es war das, wonach sie sich ihr ganzes Leben lang gesehnt hatte. Mit glühendem Gesicht betrat sie die Küche, wo Bailey und Cade gerade frühstückten.
    “Guten Morgen, meine Lieben.” Sie steuerte auf die Kaffeekanne zu.
    “Guten Morgen.” Cade hob überrascht die Augenbrauen. “Hübscher Pyjama.”
    Lachend trug Grace ihre Tasse an den Tisch, beugte sich vor und küsste ihn übermütig auf die Wange. “Du bist wunderbar, Cade. Bailey, ich finde diesen Mann wunderbar. Du solltest aufpassen, dass ich nicht auf dumme Gedanken komme.”
    Bailey lächelte verträumt in ihre Tasse, dann sah sie mit glänzenden Augen auf. “Wir heiraten in

Weitere Kostenlose Bücher