Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Titel: Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
Vom Netzwerk:
vor unseren Augen zu ve r schwinden.
    Sie stürzte sich auf mich, dabei warf sie die Kerze um. Innerhalb weniger Sekunden ging der Raum in Flammen auf. Ich kann nicht sagen, was danach g e schah, denn ich rannte aus dem Haus, rannte so schnell ich konnte in den Wald und beobachtete, wie ein seltsamer Lichtschein den Himmel über dem Os t flügel erhellte, beobachtete, wie das Feuer diesen verzehrte und mit ihm meine liebste Freu n din. Die Magie des Magischen Reichs ist also verloren g e gangen. Ich fühle, wie ihre Spuren b eim ersten Licht des Morgens von der Erde verschwinden. –Gena u so wie Mary Dowd. Sie existiert ni c ht mehr.
    Heute Nacht ist sie in den dunklen Wald gegangen und ich fürchte, sie wird bis ans Ende meiner Tage im dunklen Wald meiner Seele leben.
     
    Miss Moore schlägt das Buch zu. Wir sind sprac h los.
    »Bitte, lesen Sie weiter«, sagt Pippa fast im Flü s terton.
    Miss Moore blättert in den Seiten. »Ich kann nicht. Das war ’ s. Hier endet die Geschichte, in einem dun k len Wald, wie es scheint.« Sie steht auf und streicht ihren Rock glatt. »Danke, dass Sie mich daran tei l haben ließen. Es war sehr interessant.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Mary das kleine Mädchen umgebracht hat«, sagt Ann, als wir wieder allein sind.
    »Ja«, sagt Felicity. »Wer würde so etwas tun?«
    »Ein Monster«, sage ich. Sie existiert nicht mehr. Das waren die Worte meiner Mutter. Irgendwie h a ben sie sich in mir eingenistet und wollen das Nest nicht mehr verla s sen. Ich weiß nicht, warum.
     

     
    Ich kann nicht schlafen, in meinen Adern fließt i m mer noch zu viel Magie. Die Geschichte von Mary und Sarah bereitet mir ein solches Unbehagen, als müsste ich den Beweis erbringen, dass das, was wir tun, etwas anderes ist. Nun denn, sei ’ s drum. Ich ziehe mich rasch an und durc h streife den Wald, bis ich auf Kartiks Zelt stoße. Er sitzt d a vor und liest.
    Ich trete hinter einem Baum hervor und er blickt übe r rascht hoch. »Was wollen Sie hier?«, fragt er.
    »Ich konnte nicht schlafen.«
    Er wendet sich wieder seinem Buch zu. Er soll wissen, dass ich gut bin, anders als Mary und Sarah. Niemals wü r de ich die schrecklichen Dinge tun, die sie getan haben. Aus i r gendeinem Grund wünsche ich mir verzweifelt, dass er mich gern hat, dass er von mir träumt und schweißgeb a det, doch klaren Sinnes aufwacht. »Kartik, was wäre, wenn ich Ihnen beweisen könnte, dass die Rakschana sich irren? Was, wenn ich Ihnen zeige, dass die Magie Wunder wirken kann?«
    Er sieht mich mit großen Augen an. »Sagen Sie mir, dass Sie nicht getan haben, was ich denke.«
    Ich trete näher. Ich erkenne meine Stimme nicht, so ve r zweifelt und den Tränen nahe. »Es ist nichts falsch daran. Es ist gut … Ich bin …« Ich möchte s a gen »gut«, aber ich schaffe es nicht, weil ich gleich zu weinen anfange.
    Er schüttelt den Kopf, weicht zurück. Ich verliere ihn. Ich sollte es gut sein lassen. Verschwinden. Aber ich kann nicht.
    »Geben Sie mir die Chance, es Ihnen zu beweisen. Kommen Sie mit mir. Lassen Sie uns gemeinsam nach I h rem Bruder suchen!«
    Ich fasse nach seiner Hand, aber er entzieht sich und flüchtet hinter das Zelt. »Nein. Ich will nichts sehen. Ich will nichts wissen.«
    »Nehmen Sie einfach nur meine Hand. Bitte!«
    »Nein!«
    Warum habe ich geglaubt, ich könnte ihn überreden? Wa r um habe ich gedacht, ich könnte ihn dazu bringen, mich zu mögen?
    Ich drehe mich um, nehme die Beine in die Hand und renne. Er folgt mir nicht.
     

     
    Niedergeschlagen schleppe ich mich die endlose Treppe zu meinem Zimmer hinauf, als mich Brigid überrascht, Kerze in der Hand, Nachtkappe auf dem Kopf. »Wer ist da?«
    »Ich bin ’ s nur, Brigid«, sage ich, in der Hoffnung, dass sie nicht näher kommt und merkt, dass ich komplett ang e zogen bin.
    »Was haben Sie mitten in der stockfinstern Nacht dra u ßen zu suchen?«
    »Bitte sagen Sie ’ s Mrs Nightwing nicht. Ich kon n te nur nicht schlafen.«
    »Haben wohl an Ihre Mum gedacht, ja?«
    Ich nicke und die feige Lüge bleibt mir im Hals stecken.
    »Also gut. Von mir erfährt niemand was. Aber jetzt schaun Sie, dass Sie ins Bett kommen.«
    Brigids plötzliche Freundlichkeit gibt mir einen Stich ins Herz. Ich fühle, wie alles in mir aus den Fugen gerät. »G u te Nacht«, flüstere ich, während ich mich an ihr vorbeidr ü cke.
    »Ach, übrigens, ich hab über diesen Fant a sienamen nachgedacht, den sich Sarah selbst geg e ben hat. Stand plötzlich so klar

Weitere Kostenlose Bücher