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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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verglimmt dann wieder. Nach drei Vers u chen gibt Simon auf.
    »Ich fürchte , dieses Feuer ist nicht mehr zu retten.«
    Ich kann noch ein paar Glutnester sehen. »Doch , ich denke schon. Wenn …«
    Er seufzt und das sagt alles.
    »Wie auch immer« , murmle ich und schlucke schwer. »Ich bin müde.«
    »Ja« , dankbar nimmt er das als Erklärung auf. »Sie sind noch krank und müssen sich schonen. Bald wird das alles vergessen sein , alles wird wieder so sein , wie es war.«
    Nichts wird so sein , wie es war. Die Welt hat sich verä n dert. Ich habe mich verändert.
    Das Mädchen klopft. »Verzeihung , Sir. Lady Denby hat nach Ihnen gefragt.«
    »Ist gut , danke. Miss Doyle –Gemma , würden Sie mich entschuldigen? Es wird nicht lange dauern.«
    Als ich allein bin , nehme ich den Schürhaken und schlage auf die glühenden Scheite , bis eines aufflackert und ein kle i nes Feuer zum Leben erwacht. Er hat zu früh aufgegeben. Es brauchte nur ein wenig mehr Zuwe n dung. Die Stille des Raums zieht sich um mich zusa m men. Sorgfältig gruppierte Möbel. Porträts , die mit tei l nahmslosen Augen herabblicken. Eine große Stan d uhr , die die Zeit misst , die mir bleibt. Durch die offene Tür kann ich Simon und seine Familie sehen , l ä chelnd , unb e kümmert , mit sich und der Welt zufrieden. Sie haben alles –kennen weder Hunger noch Angst oder Zweifel. Sie müssen um nichts kämpfen. Alles ist einfach da und wa r tet , dass sie kommen und es sich nehmen. Mein Herz tut mir weh. Ich wünschte so sehr , ich könnte mich in ihre warme Decke hüllen. Aber ich habe zu viel gesehen , um unter dieser Decke zu leben.
    Ich lasse die Perlenbrosche auf dem Kaminsims zurück , nehme meinen Mantel , bevor ihn mir das Dienstmä d chen geben kann , und gehe in die kalte Dämmerung hi n aus. Simon wird keine Anstrengungen unternehmen , um mich zurückz u holen. Der Typ ist er nicht. Er wird ein anderes Mädchen he i raten , eines , das die Brosche kein bisschen schwer finden wird.
    Die Luft ist beißend kalt. Der Laternenanzünder wandert gemächlich mit seinem langen Stock die Straße entlang. Hi n ter ihm brennen die Lichter. Jenseits der Park Lane erstreckt sich der Hyde Park. Und dahinter erhebt sich der Buckingham Palast , in dem eine Frau regiert.
    Alles ist möglich.
    Morgen werde ich zurück in Spence sein , wohin ich gehöre.

50. Kapitel
    S pence , diese strenge , eindrucksvolle Dame östlich von Lo n don , hat während meiner Abwesenheit ein freundliches G e sicht angenommen. Sogar die Wasserspeier haben ihre Gri m migkeit verloren. Sie sind wie e i gensinnige Streicheltiere , die sich hartnäckig weigern , vom Dach h e runterzukommen , und so bleiben sie eben dort , starr vor sich hinblickend , aber ve r gnügt.
    Die Gerüchte , die sich um die Nacht ranken , in der mich der Polizist in der Baker Street fand , haben sich wie ein Lauffeuer in der Schule ausgebreitet. Ich wurde von Piraten gekidnappt. Ich lag an der Schwelle des T o des. Um ein Haar hätte ich ein Bein –nein , einen Arm –durch Wundbrand verloren! Ja , ich war sogar scheintot und wurde zu Grabe getragen , als ich gerade noch rech t zeitig mit meiner Zehe am Glockenstrang zog und der arme Totengräber den Schreck seines Lebens b e kam. Es ist erstaunlich , was Mädchen sich zusammenfantasieren , um ihre Langeweile leichter zu ertr a gen. Trotzdem ist es schön , dass alle hilfsbereit sind , dass sie Anteilnahme erkennen lassen , sobald ich einen Raum betr e te. Ich leugne es nicht: Ich genieße meine Genesung ung e heuer.
    Felicity hat es übernommen , die jüngeren Mädchen im B o genschießen zu unterrichten. Die Kinder bewundern sie natü r lich grenzenlos , so elegant und überlegen wie sie scheint , mit ihren Haarkämmen aus Paris. Ich vermute , sie würden ihr wie dem Rattenfänger von Hameln folgen , egal , wie ekelhaft sie mitunter ist. Und ich vermute , dass Felicity sich dessen b e wusst ist und es genießt , eine Schar von Bewunderinnen zu haben.
    Da Großmama und Mrs Nightwing mir streng verboten h a ben zu trainieren , bevor ich wieder ganz gesund bin , sitze ich unter einem Berg von Decken in einem großen Lehnsessel , der eigens für mich ins Freie getragen wurde. Ich finde , das ist die beste Art zu trainieren , und ich werde meine Genesung so lange wie möglich hinau s zögern.
    Draußen auf dem grünen Rasen sind die Zielscheiben au f gestellt. Felicity erklärt einer Gruppe von Zehnjähr i gen die richtige Technik , korrigiert bei der

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