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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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s« , sagt Pippa. »Ich will nicht noch mehr schreckliche Dinge sehen. Ich gehe zum Garten zurück. Wer kommt mit?«
    Ich schaue auf die grüne Wand vor uns. Der Pfad ve r schwindet unter einer schweren Decke aus Blättern. Aber durch sie hindurch glaube ich etwas Geisterhaftes , schi m mernd Weißes aufblitzen und durch das Dickicht huschen zu sehen.
    Bessie Timmons stellt sich uns in den Weg. In ihren A u gen ist ein harter Glanz. »Warum verschwindet ihr nicht , wenn ihr uns nicht helfen könnt? Los , verduftet –sonst …«
    Sie erklärt nicht , was »sonst« passiert. Einige der and e ren Mädchen stellen sich hinter sie. Sie wollen uns hier nicht h a ben. Es lohnt nicht , sich mit ihnen anzulegen.
    »Kommt« , sage ich. »Lasst uns zurückgehen.«
    Wir kehren auf dem schmalen Pfad um. Bessie Timmons ruft hinter uns her: »Euren Stolz könnt ihr euch schenken. Bald werdet ihr genau wie wir sein. Meine Freundinnen holen uns hier weg. Sie werden uns wieder ganz machen. Sie we r den uns zu Königinnen machen! Und ihr werdet zu Staub zerfallen.«
    Der Rückweg zum Garten verläuft schweigsam. Wir sind müde , klebrig und verdrossen , besonders Pippa.
    »Könnten wir jetzt vielleicht ein bisschen Spaß haben , bi t te?« , quengelt sie , als wir die Stelle erreicht haben , wo einst die Kristalle standen. »Diese Sucherei nach dem Tempel ist sterbenslangweilig.«
    »Ich weiß einen Platz zum Spielen , mein Fräulein.«
    Zu unser aller Überraschung tritt der Ritter hinter e i nem Baum hervor. Er hält ein in Stoff eingewickeltes Bündel in der Hand. Wir ringen nach Atem und er fällt auf ein Knie. »Habe ich Euch erschreckt?« , fragt er. Er legt seinen Kopf schief , sodass der Vorhang seines strohblo n den Haars auf bezaubernde Weise über sein Gesicht fällt.
    Pippa schleudert ihm einen finsteren Blick zu. »Man hat Euch nicht gerufen.«
    »Bedauere« , sagt er. Es klingt nicht bedauernd. Es hört sich so an , als würde er sich auf unsere Kosten amüsieren. »Wie kann ich meinen Fehler wiedergutmachen , mein Fräulein? Was gebietet Ihr mir zu tun?« Er hält sich se i nen Degen an die Kehle. »Fordert Ihr mein Blut , mein Frä u lein?«
    Pippa ist merkwürdig kühl. »Wenn Ihr wollt.«
    »Was wollt Ihr , mein Fräulein?«
    Pippa wendet sich ab , ihre langen schwarzen Locken wi p pen auf ihrem Rücken. »Ich will , dass Ihr verschwi n det.«
    »Schon gut , mein Fräulein« , sagt der Ritter. »Aber ich hi n terlasse Euch ein Geschenk.«
    Er wirft das Bündel auf den Boden und zieht sich ins D i ckicht zurück.
    »Ich hab gedacht , du hättest ihm den Laufpass gegeben« , sagt Felicity.
    »Ja , das habe ich auch gedacht« , antwortet Pippa.
    »Was hat er dir gebracht?« , fragt Ann. Sie wickelt das Bündel aus und fällt mit einem kleinen Schrei rückwärts ins Gras.
    »Was ist es?« Felicity und ich stürzen hin.
    Es ist der Kopf einer Ziege , mit Blut und eingetrockn e ten Fliegen bedeckt.
    »Wie grässlich!« , sagt Ann und hält sich eine Hand vor den Mund.
    »Wenn sich dieser Kerl noch einmal blicken lässt , dann h a be ich ein Wort mit ihm zu reden« , sagt Felicity. Ihre Wangen glühen.
    Wie konnte er nur etwas so Abscheuliches tun? Wie ist es möglich , dass der Ritter , von dem Pippa einst geträumt und den sie sich herbeigewünscht hatte , so grausam werden kon n te? Ein Wesen , das durch magische Bande mit ihr verbunden war? Pippa starrt gebannt auf den Ziege n kopf. Sie legt eine Hand auf ihren Bauch und ich denke zuerst , sie werde sich übergeben oder in Tränen ausbr e chen. Aber dann leckt sie s ich die Lippen , ganz leicht nur , und ein sehnsüchtiger Blick tritt in ihre A u gen.
    Pippa merkt , dass ich sie beobachte. »Später werde ich ihn ordentlich begraben« , sagt sie und hakt sich bei mir ein.
    »Ja , das wäre gut« , sage ich und wende mich zum G e hen.
    »Kommt morgen wieder!« , ruft Pippa. »Dann werden wir einen anderen Weg versuchen. Ich bin sicher , morgen werden wir ihn finden!«
     
    * **
     
    Die überladene Kuckucksuhr auf Felicitys Kaminsims ruft die Stunde aus. Ich habe das Gefühl , als seien wir Stu n den fort gewesen , aber es war weniger als eine S e kunde Londoner Zeit. Ich bin immer noch ziemlich durcheinander von den Ereigni s sen dieses Tages –Miss McChennm i ne vor der Irrenanstalt , das Anagramm , Mae Sutter und ihre Freundinnen. Und Pippa. Ja , besonders Pippa.
    »Wollen wir uns einen kleinen Spaß gönnen?« , fragt Felic i ty und saust zur Eingangstür , Ann und

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