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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Sprüngen wie verrückt. Sie bellten, quiekten und vollführten einen Riesenwirbel.
    Ein Geräusch erscholl hinter ihnen, und die Scouts drehten sich um. Die Plattform, die sich in den Boden abgesenkt hatte, stieg nun wieder auf einem sich drehenden Stab nach oben. Er hob die Plattform wieder zurück an ihren Platz und füllte die Tunnel mit Staub. Jetzt waren sie von der Welt oben abgeschnitten.
    «Das ist ja eine richtige Maschine!», keuchte Richie erstaunt. «Aber wozu?»
    «Ich weiß es nicht», sagte Ella. «Aber jetzt gibt es nur noch einen Weg, den wir gehen können.»
    Die beiden Scouts krochen den Haupttunnel entlang, wobei sie mit ihren Rücken hin und wieder an die niedrige Decke stießen. Die Präriehunde liefen zwischen ihren Armen und Beinen hindurch. Ella beobachtete, wie eines der Tiere in einen größeren Präriehund hineinlief und umfiel. Es rappelte sich wieder auf, schüttelte sich wütend den Schmutz ab und flitzte davon.
    «Wo wollen die bloß alle hin?», fragte Richie.
    «Ich weiß es nicht. Hin und zurück.»
    «Hin und zurück wovon?»
    «Das weiß ich auch nicht. Aber wenn wir weiterkriechen, werden wir es schon rausfinden.»
    Als sie an der Mündung eines abzweigenden Tunnels vorbeikrochen, sahen sie, dass auch er von einem Samtvorhang verdeckt war, genau wie der vor ihnen. Danach kamen wieder zwei Tunnel ohne Vorhänge. Ella verstand es nicht. Und nach Richies «Hä?» zu urteilen, verstand er es auch nicht.
    Sie krabbelten weiter. Ein Präriehund lief unter Ella hindurch und fuhr ihr mit seinem kurzen, spitzen Schwanz über das Gesicht. Ella schrie auf, und der Präriehund bellte, als wollte er «Entschuldigung!» sagen – oder vielleicht auch «Stell dich nicht so an!». Dann hastete er mit wedelndem Hinterteil den Tunnel entlang.
    «Diese Viecher haben vielleicht Nerven!», rief Ella.
    Ein Präriehund sprang aus einem Tunnel und lief bellend über ihre Hände.
    «He, bin ich vielleicht unsichtbar?», rief Ella.
    Allmählich näherten sie sich dem roten Samtvorhang. Er bedeckte den Tunnel vollkommen.
    «Folg mir», sagte Ella zu Richie.
    Sie drängten sich gleichzeitig hindurch. Auf der anderen Seite des Vorhangs verbreiterte sich der Tunnel plötzlich. Ein paar Meter weiter endete die Höhle, und Sonnenlicht strömte herein.
    «Die Sonne?» Ella runzelte die Stirn. «Wir sind doch in einer Höhle. Wie kann es …?» Ihre Stimme verlor sich.
    «Wie kann es da sonnig sein?», beendete Richie ihre Frage. «Und das mitten in der Nacht!»
    Sie standen auf und klopften sich die Hosen ab.
    «Sind wir … im
Inneren

    «Ich glaube schon», sagte Richie.
    Staunend standen sie da. Die Präriehunde wuselten immer noch um sie herum. Richie rückte seine große Brille zurecht und ging mutig auf den Ausgang zu.
    «Komm», sagte er mit fester Stimme. «Suchen wir unsere Freunde.»
    Ella eilte ihm nach. Und zusammen traten sie nach draußen – ins Innere.

[zur Inhaltsübersicht]
    29. Kapitel In der Polarstadt
    D as Wasser presste gegen Noahs Gesicht und zog an seinen Haaren. Immer wieder stieß er mit den Füßen gegen die Wände und die Decke des Tunnels. Jedes Mal, wenn Podgy um eine Kurve schoss, fürchtete Noah, dass er vom Pinguin abrutschen und ertrinken würde. Waren sie innerhalb des Eisblocks? In der Erde? Wer hatte diesen geheimen Tunnel angelegt und warum?
    Etwas strich über sein Gesicht. Es war weich und glatt wie Samt. Gerade als Noah dachte, er könne die Luft nicht länger anhalten, tauchte ein Licht in der Ferne auf. Podgy schlug noch wilder mit den Flossen, um an Geschwindigkeit zuzulegen. Das Licht wurde größer, bis Noah erkannte, dass es sich um eine Öffnung in der Tunneldecke handelte. Ein Lichtstrahl strömte durch das Loch.
    Podgy schoss in einem glitzernden Regenbogen durch die Öffnung hinaus – denn die Sonne ließ das Wasser um ihn herum aufleuchten. Er landete mit dem Bauch auf einer Eisscholle und schoss mit hoher Geschwindigkeit voran. Noah saß schreiend auf seinem Rücken wie auf einem Schlitten, der außer Kontrolle geraten war. Nach zwanzig Metern kamen sie endlich zum Halten.
    Noah blieb ein paar Sekunden regungslos liegen, so erschrocken war er. Er wischte sich das eisige Wasser aus dem Gesicht und sah sich um. Wo immer er auch war, hier sah es aus wie am Südpol. Sie befanden sich in der Mitte eines zugefrorenen Sees, der von schneebedeckten Bergen umgeben war. Überall waren Pinguine. Selbst in der Ferne konnte Noah schwarze Flecken auf den weißen

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