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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Hügeln erkennen. Der Himmel war blau und wolkenlos.
    «Wo bin ich?», keuchte Noah.
    Natürlich gab Podgy keine Antwort, aber das war in Ordnung, denn Noah begriff es selbst. Er war in der Polarstadt. Der
echten
Polarstadt.
    Podgy schlug kurz mit den Flossen und watschelte dann eilig davon. Jetzt sah er aus wie ein ganz normaler Pinguin und nicht wie einer, der gerade einen Jungen in ein schneebedecktes Märchenland gebracht hatte. Noah rieb sich die Arme und hastete hinter ihm her.
    «Du bist wirklich auf meiner Seite.» Noah blickte sich in der unglaublich weißen Landschaft um. «Podgy, ich erfriere», fügte er zitternd hinzu.
    Ein anderer Pinguin von beinahe derselben Größe wie Podgy schoss zwischen ihnen hindurch und tauchte in das Eisloch hinein, aus dem sie gerade gekommen waren.
    «Wo will er denn hin?», fragte Noah. «Doch nicht in den Zoo! Warum sollte er –? Warte mal … das ist dein Ersatzmann! Er nimmt deine Stelle im Zoo ein … damit niemand merkt, dass ein Pinguin fehlt!»
    Podgy watschelte einfach weiter.
    «Das erklärt, warum Megan geschrieben hat, sie hätte drei Bären statt zwei gesehen. Der dritte Bär war der Ersatz für Blizzard. Sie hatten nicht schnell genug ihre Plätze getauscht, darum waren sie beide gleichzeitig im Zoo!»
    Podgy wackelte mit den Flossen, als wolle er damit zeigen, dass Noah recht hatte.
    «Das ist ja krass! Und was ist das?»
    Plötzlich wurde das Eis von kleinen Beben erschüttert. In der Ferne kam etwas auf sie zu. Noah konnte nicht erkennen, was es war.
    «Ähm … Podgy?», murmelte er. «Ist das da etwas, worüber wir uns Sorgen machen müssen?»
    Als die Figur näher kam, fing das Eis an zu knarren. Und schließlich konnte Noah erkennen, was es war: ein Eisbär. Und das am Südpol!
    «Blizzard!», rief Noah freudig aus. «Wir kennen uns nämlich schon», wandte er sich erklärend an Podgy.
    Blizzard hob die Nase in den Himmel und brüllte. Er verlangsamte seinen Lauf, doch seine Schritte erschütterten weiterhin das Eis, sodass Podgy beinahe in die Luft hüpfte. Der riesige Eisbär blieb vor Noah stehen und stieß ein freundliches Grunzen aus. Noah streichelte sein Fell, als wäre er ein harmloses Kuscheltier. Blizzard presste die Schnauze gegen den Arm des Jungen.
    «Ich habe es geschafft, Blizzard!»
    Langsam ließ sich Blizzard auf dem Boden nieder. Es war klar, was er wollte: Noah sollte sich auf seinen Rücken setzen. Als Noah sich nicht rührte, schwang der Bär seinen großen Kopf herum und stieß Noah mit der Nase an.
    «Erst Podgy und jetzt du?», fragte Noah. Er packte das Fell mit beiden Händen und zog sich an dem Bären hoch, bis er rittlings auf ihm saß wie auf einem Pferd.
    Blizzard erhob sich und schob sein Gewicht nach vorn. Noah spürte, wie sich die massiven Muskeln unter ihm bewegten.
    «Hü-hott, Blizzard!»
    Noah hatte das natürlich nur im Scherz gesagt, doch der Bär fing wirklich an zu laufen. Mit jedem Schritt hopste Noah auf und ab und hin und her. Podgy eilte hinterdrein – er versuchte zu laufen, konnte aber nur schnell watscheln. Mit seinen ausgebreiteten Flossen sah er aus wie ein kleines Flugzeug, das die Startbahn entlangrollte.
    Noah legte die Hand an den Mund und rief: «Komm schon, Podgy!»
    Der Pinguin beeilte sich, doch er konnte nicht mit ihnen mithalten.
    «Blizzard», sagte Noah, «ich muss aus dieser Kälte raus!»
    Blizzard knurrte und lief noch schneller. Noah blickte über seine Schulter. Der arme Podgy hatte sich in einen schwarzen Punkt auf dem Eis verwandelt. Es tat Noah leid, dass Podgy nicht fliegen konnte, obwohl er doch als Vogel geboren war.
    Blizzard rannte. Vor ihnen tauchte eine Uferlinie auf, die von mindestens fünfzig Pinguinen bevölkert war. Als Blizzard sich näherte, teilten sich die Pinguine in zwei gleich große Gruppen und bildeten ein Spalier. Ein kleiner Pinguin watschelte zum Ende des Spaliers. Er sah hinauf zum Himmel, und die anderen Pinguine blickten auf ihn. Plötzlich rannte er auf das Eis zu, und alle anderen Pinguine folgten ihm.
    «Was soll das denn jetzt?», murmelte Noah. «Ist das ein Spiel?»
    Der kleine Pinguin sprang in die Höhe und flatterte mit den Flossen. Noah riss die Augen auf. Sein Kinn klappte herunter. Der Pinguin erhob sich in die Luft und flog! Er flog nicht sehr hoch, nur etwa einen halben Meter über dem Eis, doch er flog.
    «Das kann nicht wahr sein!», rief Noah vom Rücken des Eisbären herab.
    Der Pinguin flatterte, und sein Körper hob sich … und

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