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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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das ist es, was sie hier tun.»
    Noah sah sich um und stellte fest, dass die Koboldmakis jetzt nicht mehr die Scouts beobachteten, sondern ebenfalls die Straßen unter ihnen.
    Ein paar Minuten verstrichen. Noch ein paar. Nichts geschah.
    «Was in aller Welt …», sagte Ella.
    «Geduld, liebe Ella», meinte Mr Darby.
    Die Tier-Freunde der Scouts begannen sich zu langweilen. Die Präriehunde jagten einem trockenen Blatt hinterher. Little Bighorn wanderte über die Terrasse und fegte mit seiner gesenkten Schnauze über den Steinfußboden. Blizzard legte sich auf den Bauch, das Kinn auf die Pfoten gebettet, und schloss halb die Augen.
    Kurze Zeit später fingen die Blätter zu ihrer Linken heftig an zu wackeln. Ein Koboldmaki zerrte mit allen vieren an einem dünnen Ast. Seine hervortretenden Augen waren auf etwas auf der Straße gerichtet.
    «Was macht er da?», fragte Megan.
    Eine winzige Eule schwebte von oben herab und landete neben dem Koboldmaki. Das Baumtier hörte auf am Zweig zu wackeln, und die Eule flog davon.
    «Sehr schön», sagte Mr Darby zu Tank. «Eine sehr zügige Exekution.»
    «Exekution?», fragt Richie entsetzt. «Wovon redet ihr eigentlich?»
    «Von dem Koboldmaki», sagte Mr Darby. «Er hat das Zielobjekt entdeckt und die zweite Reihe der Wachen auf sich aufmerksam gemacht – nämlich die Eulen.»
    Die Scouts starrten auf die belebten Straßen hinunter, auf denen Hunderte von Menschen und Tieren umherliefen.
    «Was für ein Zielobjekt?», fragte Richie.
    «Ein Filzhut», sagte Tank. «Genau so einen wie DeGraff immer trägt. Sieht ihn jemand?»
    Die Scouts spähten angestrengt hinab. Die Straßen waren ein einziger Wirbel aus Farben und Bewegungen, aus Federn und Fell.
    «Wir sollen in all dem Gewimmel da unten einen Hut finden?», fragte Richie.
    «Das ist ja wie die Nadel im Heuhaufen», meinte Ella.
    «Da!», rief Megan und reckte den Arm. «An der Giraffe!»
    Die Scouts lehnten sich über die Brüstung. Der Hut war an den langen Schwanz des Tieres geheftet worden.
    Ella richtete sich wieder auf und verzog das Gesicht. «Warum in aller Welt klebt er einer Giraffe am Hintern?»
    «Wir trainieren die Koboldmakis darauf, die bekannten Details von DeGraff aufzuspüren», erklärte Mr Darby. «Seinen Hut, seine Stiefel, seine Jacke.»
    Noah interessierte sich für die Eule, die zwischen den Bäumen verschwunden war. «Wenn DeGraff also wirklich hier aufgetaucht wäre, dann würde diese Eule den nächsten Descender alarmieren und ihn und ein paar Sicherheitswachen herführen?»
    «Ganz genau», sagte Mr Darby. «Einfach, oder?
    Noah nickte. Es war einfach.
    «Wunderbar», meinte Mr Darby. «Dann würde ich sagen, es ist Zeit für euch vier, nach Hause zurückzukehren. Tameron, bitte zeig unseren jungen Pendlern den Weg.»
    Tameron schob seine Arme wieder unter die Riemen seines Rucksacks und sagte: «Kommt, Leute, wir gehen.»
    Die Scouts sagten ihren tierischen Freunden schnell auf Wiedersehen – sie strichen hier über einen Rücken, tätschelten dort einen Kopf, kraulten da ein Kinn – und folgten Tameron über die Terrasse. An der Tür zum Gebäude drehte Noah sich noch einmal um und sagte: «Ab wann wollt ihr denn eigentlich einen Descender in unserem Baumhaus abstellen?»
    «Schon heute Nacht», antwortete Mr Darby.
    Noah spürte, wie etwas in seiner Brust nach oben stieg. War es Angst? Sorge? War es richtig, dass die Scouts den Mitgliedern einer geheimen Welt erlaubten, sich nachts in Noahs Garten zu verstecken?
    Noah wusste nicht, was er sagen sollte, also drehte er sich einfach um und ging davon. Tank und Mr Darby blieben auf der Terrasse.

[zur Inhaltsübersicht]
    5. Kapitel
    Wache im Fort Scout
    S eht ihr irgendwas?», flüsterte Ella.
    Die Scouts standen in ihren Schlafanzügen am Fenster in der Küche der Nowickis und spähten hinaus zu ihrem Baumhaus, Fort Scout. Es war beinahe Mitternacht, und Noahs Eltern schliefen bereits seit einer Stunde. Der Garten war so dunkel, dass Noah das Baumhaus nur schemenhaft erkennen konnte – ein schwaches Rechteck, das von den Ästen einer Eiche gehalten wurde.
    «Nein», sagte Noah.
    Nachdem sie der Geheimen Gesellschaft vor wenigen Stunden die Erlaubnis gegeben hatten, einen Descender in ihrem Baumhaus abzustellen, hatten die Scouts beschlossen, alle zusammen bei Noah und Megan zu übernachten. Sie wollten dabei sein, wenn das Unglaubliche in Fort Scout geschah – ein Tier und ein Teenager aus einer anderen Welt würden über die

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