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Der Geheimnistraeger

Der Geheimnistraeger

Titel: Der Geheimnistraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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alles?«
    »Und das hier.« Møller hielt einen Umschlag mit einer CD in die Höhe.
    »Aha«, meinte Skov. »Eine Mitteilung aus dem Jenseits. Wollen wir zusammen die Spurensicherung aufsuchen?«
    »Gerne«, erwiderte Møller und erhob sich.
     
    Auf der CD befand sich ein einziges Dokument. Eine Word-Datei. Auf dem Bildschirm tauchten eine Menge Zahlen auf.

    »Was ist das?«, fragte Skov, der über die Schulter des Computertechnikers schaute.
    »Das kann alles Mögliche sein«, meinte der Techniker. »Kontonummern, beispielsweise. Aber das müssen Sie herausfinden. «
    Er scrollte langsam nach unten.
    »Schauen Sie hier«, sagte der Techniker, als er das Ende des Dokuments erreicht hatte. »Jemand hat eine Mitteilung hinterlassen. «
    Skov und Møller beugten sich vor. Skov las vor:
    » B will be blown up. Farida from Sevastopol will do it Aug. 28. Tal Kagan hat eigene Pläne. «
    Sowohl Skov als auch Møller zuckten zusammen. »B soll gesprengt werden«, übersetzte Skov. »Farida aus Sewastop ol soll das am 28. August tun. Tal Kagan hat eigene Pläne.«
    »B soll gesprengt werden«, wiederholte Møller. »Die Brücke?«
    »Am 28. August«, meinte Skov. »Jetzt am Sonntag. Übermorgen. Ist das der Grund, weswegen die Terroristen die Brücke nicht sprengten, als sich ihnen die Gelegenheit bot? Weil sie es später tun wollten? Um noch mehr Geld zu verdienen?«
    Sie beugten sich wieder zum Monitor vor.
    »Wer hat das geschrieben?«, fragte Skov.
    »Meinen Sie, ob die Zahlen und der Text von derselben Person geschrieben worden sind?«, wollte der Techniker wissen. »Das kann ich nicht beurteilen.« Er erhob sich und holte einen Ausdruck, den er Skov reichte.
     
    Fünf Minuten später saßen Skov und Møller wieder in Skovs Büro. Die Tür wurde geöffnet, und Christian schlenderte herein. Skov gab ihm einen Ausdruck und berichtete, was vorgefallen war.
    »Ich habe den Eindruck, dass Paolo Rocca fand, dass Kagan
ein Verräter ist«, sagte Christian. »Das hier mit ›eigenen Plänen‹. Vielleicht hatte Rocca ja etwas Neues erfahren, was sie nicht vorher vereinbart hatten. Dann hat er diese Datei kopiert, seine Nachricht angefügt und ist abgehauen.«
    »Und ist ermordet worden«, meinte Møller. »Jedenfalls hängt das zusammen. Das wirkt wie ein verständliches Motiv sowohl für Rocca als auch seinen Mörder.«
    »Die Farida kommt hierher und sprengt die Brücke«, sagte Skov. »Wer zum Teufel ist sie?«
    »Vielleicht ist sie ja schon hier?«, meinte Møller.
    »Wie meinst du das?«, fragte Skov. »Wer?«
    »Hast du eine Landkarte?«, fragte Møller. »Auf der Sewastopol drauf ist?«
    »Nein«, sagte Skov und wandte sich an Christian. »Weißt du, wo Sewastopol liegt?«
    »Auf der Krim«, antwortete Christian. »Die Krim ist eine Halbinsel im Schwarzen Meer, die zur Ukraine gehört. Sewastopol ist die größte Stadt auf der Krim.«
    »Ist das weit weg von Georgien?«, fragte Møller.
    »Georgien liegt am Ostufer des Schwarzen Meers«, sagte Christian, »die Krim liegt am Nordufer. Der Abstand beträgt etwa 500 Kilometer.«
    »Kämpfen sie dort auch gegeneinander?«, fragte Møller. »So wie in Tschetschenien und Georgien?«
    »Im Augenblick nicht«, antwortete Christian. »Aber dort gibt es dieselben Konflikte. Die Krimtataren wurden wie die Tschetschenen von Stalin zwangsweise umgesiedelt. Es handelt sich um eine unterdrückte, ihrer Rechte beraubte Minderheit. Das ist ein Erbe des Kommunismus.«
    »Lydia Tamaradze«, meinte Møller. »Und wenn sie das jetzt ist? Vielleicht stammt sie gar nicht aus Georgien, wie sie behauptet, sondern ist eine Terroristin von der Krim.«

    »In diesem Fall sitzt sie bereits hinter Schloss und Riegel«, meinte Skov.
    »Aber ist das eine Garantie?«, fragte Møller. »Wir wissen schließlich überhaupt nicht, warum sie hier ist. Oder mit wem sie unter einer Decke steckt. Sie tauchte vor einigen Monaten in Dänemark auf. Anschließend wurde Korsør von Terroristen besetzt. Die wiederum von einer geheimnisvollen Kommandotruppe niedergeschlagen wurden. Lydia Tamaradze nahm als eine Art Heckenschützin an den Kämpfen teil. Sie ist ein einziges großes Rätsel.«
    Skov betrachtete den Ausdruck. »Warum hat er nicht einfach geschrieben, was Sache ist?«, fragte er und beantwortete seine Frage dann selbst. »Er wusste vielleicht nicht mehr.«

67. Kapitel
    Lydia Tamaradze war nicht sonderlich erstaunt, als ein weiterer unbekannter Beamter im Vernehmungsraum auf sie wartete. Die neuen

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