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Der Geheimnistraeger

Der Geheimnistraeger

Titel: Der Geheimnistraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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Acker. Er explodierte nach einem Treffer in der Luft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand überlebt hat.«
    »Diesen Männern fehlt jeglicher Respekt vor dem menschlichen Leben«, sagte der Ministerpräsident. »Was wollen sie?«
    »Bislang wissen wir weder, wer sie sind, noch, was sie wollen. Sie haben uns weder Botschaften zukommen lassen noch Forderungen gestellt. Meine Ermittler glauben, dass es einen Zusammenhang mit dem Mord auf dem Rådhuspladsen geben könnte, aber der wurde bislang nicht aufgeklärt.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Momantan betrachten wir das Ganze noch als einen verbrecherischen Akt und nicht als einen Angriff auf die Sicherheit des Reiches. Es handelt sich also um eine Angelegenheit, für die die Polizei zuständig ist und nicht das Militär. Aber bevor wir agieren, benötigen wir ein klareres Bild der Lage.«
    Der Ministerpräsident wandte sich an den Oberbefehlshaber Hans Enhørning.
    »Was wissen Sie?«
    »Sie haben zehn Stück Leopard Modell 1 erobert mit 105-Millimeter-Kanonen«, sagte der Oberbefehlshaber und warf einen Blick auf den Reichspolizeichef. »Zehn, kein Dutzend. Sie haben also eine ganze Staffel zur Verfügung. Probleme mit Treibstoff haben sie nicht, denn man kann einen Leopard an einer normalen Tankstelle betanken. Es hat den Anschein, als sei es ihnen außerdem gelungen, die Panzer mit Maschinengewehren zu bestücken. Unsere Maschinengewehre Modell 762 werden normalerweise in Waffenschränken verwahrt. Aber zehn Stück fehlen, und die Schränke stehen offen. Jeder Panzer lässt sich mit 55 Granaten und 5500 Maschinengewehrpatronen bestücken. «

    Am Tisch war es ganz still. Die Zuhörer multiplizierten die Zahlen mit zehn, um sich ein Bild der Feuerkraft der Besetzer zu machen.
    »Die Munition wird in Munitionsbunkern außerhalb des Regiments an einem geheimen Ort verwahrt. Wie es ihnen gelungen ist, sich diese Munition zu beschaffen, wissen wir noch nicht. Aber der gesamte Ablauf lässt darauf schließen, dass sie über detaillierte Insiderinformationen verfügt haben.«
    »Die wer geliefert hat?«, fragte der Ministerpräsident.
    »Unser Sicherheitsdienst hat die Anweisung erhalten, alle Angestellten zu überprüfen«, sagte der Oberbefehlshaber. »Wir müssen überprüfen, wer überhaupt die nötigen Informationen besaß und Zugang zu den Schlüsseln hatte, um einen solchen Coup durchzuführen. Beim Regiment gibt es verschiedene Schlüssel zu den Garagen der Leopardpanzer und zu den Schränken mit den Maschinengewehren.«
    »Haben sie bei dem Angriff Widerstand geleistet?«
    Der Oberbefehlshaber schüttelte den Kopf. »Da es Samstagmorgen war, war kaum jemand von der Stammmannschaft vor Ort. Die meisten Wehrpflichtigen waren im Wochenendurlaub. Hätte der Angriff zu einem anderen Zeitpunkt stattgefunden, dann hätten wir das Regiment mit Waffen verteidigt.«
    »Zehn Panzer, möglicherweise voll beladen mit Granaten und Maschinengewehrmunition«, stellte der Ministerpräsident fest. »Wir haben es also mit einer richtigen Armee zu tun. Was bedeutet das?«
    »Die Leoparden sind genauso gefährlich, wie ihr Name schon andeutet«, sagte der Oberbefehlshaber. »Die Reichweite der Kanone ist beachtlich, vier Kilometer. Die Reichweite des Maschinengewehrs beträgt 1600 Meter.«
    »Diese Männer. Haben sie Erfahrung mit Panzerwagen?«
    Die Frage war sehr berechtigt. Leopardpanzer erforderten
eine bis zu sechs Monate lange Ausbildung. Eine gut ausgebildete Besatzung eines Leopard war ein ernstzunehmender Feind. Eine schlechter ausgebildete Besatzung würde sich eher unschädlich machen lassen.
    »Leider ja«, sagte der Oberbefehlshaber. »Sie wissen, was sie tun.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte der Reichspolizeichef.
    »Wir haben gerade ein Luftbild von Korsør erhalten, das aus über viertausend Meter Höhe aufgenommen worden ist, also aus Sicherheitsabstand. Wir haben im Übrigen den Luftraum über der Region gesperrt. Dem Luftbild ist zu entnehmen, dass die Panzer strategisch richtig auf Anhöhen und freien Plätzen aufgestellt wurden. So ist kaum an sie ranzukommen.«
    »Das Panzerregiment hat doch auch Kriegssituationen erlebt«, mischte sich Staatssekretär Knud Halsberg ein. »Bei der UNO in Bosnien und in Afghanistan. Sie wissen, wie der Feind agiert, um Panzer zu bekämpfen. Jetzt ist die Situation jedoch die umgekehrte. Was tun Sie, wenn Sie sich zum militärischen Gegenangriff gezwungen sehen?«
    »Es gibt drei Arten, um Leopardpanzer in

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