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Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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gefragt, was es denn damit auf sich hätte, doch darauf war sie vorbereitet gewesen. Verschwörerisch hielt sie sich den Finger vor ihr charmantestes Lächeln.
    »Pst! Das kann ich dir nicht verraten. Nur so viel, es soll eine große Überraschung für meine Eltern werden.«
    Da sie wusste, dass Gösser für mehrere Tage in Adelaide bleiben wollte, bestand keine Gefahr, dass er in Klemzig mit einer solchen Nachricht irgendeinen Verdacht wecken könnte, bevor sie auf dem Schiff war. Und was danach geschah, war ihr gleichgültig. Sie hoffte nur, dass die Kiste Elisabeth bei dem Versuch, ihr Verschwinden zu erklären, ein wenig ins Straucheln brächte. Sicherheitshalber hatte sie ein Ticket nach Brisbane erstanden. Falls also jemand aus Neu Klemzig auf die Idee verfallen sollte, bei den Schaltern der Schiffsgesellschaften nach ihrem Verbleib zu forschen, würde man hoffentlich annehmen, sie sei tatsächlich nach Brisbane gereist. Am Schalter hatte sie sich absichtlich ganz unmöglich und affektiert aufgeführt, so dass sie der arme Angestellte wohl in schlechter Erinnerung behalten sollte.
    Mit einigem Groll dachte sie an Luise. Dass sie mit Gottfried und Elisabeth gemeinsame Sache gegen sie machte, ließ Helene keine Ruhe und war der Grund, dass es in ihrem Inneren böse rumorte. Vielleicht, so hoffte sie dann, wenn der Groll gegen die ehemalige Freundin allzu groß wurde, war es nur ein Missverständnis, und Luise hatte sie am Ende gar nicht verraten oder gar einen Pakt mit dem verhassten Gottfried geschlossen. Dessen Kladde trug sie in der Tasche bei sich; sie war ihre Versicherung, dass er Johannes in Ruhe ließ. Sie könnte das Büchlein schließlich anonym an die Kirchenälteren in Salkau schicken, die dann erfahren würden, wie Gottfried wirklich über sie und die Salkauer Gemeinde dachte. Helene war sich fast sicher, dass Gottfried dann seines Amtes enthoben würde und fortan nicht mehr Unterstützung aus der Heimat rechnen könnte, weder finanziell noch ideell. Er wäre auf sich gestellt. Gottfried würde es sich zweimal überlegen, ehe er dieses Risiko einging.
    Als sie die Hintertür leise ins Schloss zog, spürte sie vom Fenster im oberen Stock Johannes’ Blick im Rücken, doch sie drehte sich nicht um. Es war so weit. Sie verließ Neu Klemzig für immer.

    Am Dorfausgang traf sie zu ihrer Überraschung Parri.
    »Was machst du denn hier?«, fragte sie ihn erstaunt, doch anstatt ihr auf diese einfache Frage zu antworten, bedeutete er ihr zu folgen.
    »Komm, Amarina wartet auf dich.«
    Eigentlich wollte Helene mit der Postkutsche gleich nach Adelaide, wo sie sich um die Schiffspassage nach Cairns in Far North Queensland kümmern wollte. Andererseits lag Amarinas Camp fast noch auf dem Weg, und es wäre schön, sich wenigstens von einer ihrer Freundinnen zu verabschieden.
    Es versetzte ihr einen Stich, wenn sie an Anna dachte. Welche Sorgen würde sich die sensible Seele wohl machen, wenn sie erfuhr, dass Helene wie vom Erdboden verschluckt war?
    Es war ein harter Schnitt, ein grausamer Schnitt, so ganz ohne Abschied von allen Freunden zu scheiden, und Helene spürte die Tränen in sich aufsteigen. Neu Klemzig, das waren in der Hauptsache seine liebenswürdigen Bewohner: der joviale Maximilian, der alte Gösser, Jakob Herder, Diakon Ferdinand mit seiner Hilde, die Rohloffs, Bäcker Kortens und Tochter Rosalinde, der Schmied und sein Lehrling Hubert. Und Georg natürlich, auch wenn er jetzt auf Tasmanien lebte. Es tut mir so leid, Georg! So unendlich leid. Und so viele mehr noch, von denen sie nicht einen Einzigen zum Abschied drücken würde. Wir sehen uns wieder, bestimmt. Wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten. Ich wünsche euch von ganzem Herzen alles Gute! Sie alle würden immer ein Teil von ihr bleiben, doch sie trug ein Kind unter ihrem Herzen, das ein Recht auf ihre Fürsorge und eine eigene Zukunft hatte. Als zukünftige Mutter sah sie es als ihre dringlichste Aufgabe an, jenen Ort zu finden, wo diese Zukunft möglich war.

    Endlich löste sie sich von Amarinas Brust.
    »O Amarina, entschuldige! Es ist nur, dass …« Es war unmöglich, ausgerechnet die schwarze, eigentlich fremde Frau in ihr Geheimnis einzuweihen, und so verstummte Helene. Stattdessen zwang sie sich zu einem Lächeln, als sie sich die letzten Tränen entschieden aus dem Augenwinkel wischte.
    »Lachen ist gut. Viel besser für Kind als weinen.« Erst glaubte Helene, sich verhört zu haben, und sah Amarina erschrocken an. Doch

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