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Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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hatten und dennoch kaum Schutz spendeten. Natascha angelte nach ihrer Sonnenbrille und setzte sie auf. Sie war erschöpft. Der lange Flug in Kombination mit diesem irrwitzigen Klima hatte sie reizbar werden lassen. Sie wollte so schnell wie möglich ins Hotel, unter die Dusche, um dann endlich ein paar Stunden zu schlafen. Danach würde sie weitersehen. Sie stopfte den Pulli in den Rucksack, hängte ihn sich über die Schulter und griff nach dem Koffer. Schweißperlen sammelten sich auf ihrem Rücken, als sie zum Taxistand trottete. Das Wasser lief ihr die Wirbelsäule hinunter und versickerte in ihrem Hosenbund. Sie stellte sich ans Ende der Warteschlange und versuchte, sich nicht zu bewegen. Als die Reihe endlich an ihr war, ließ sie sich wie ein Sack in den mit Plastik geschützten Rücksitz fallen. Die Feuchtigkeit ihrer Haut hatte die Jeans bereits durchdrungen und ließ sie nun auf dem Sitz rutschen. Gleichzeitig versetzte ihr die Klimaanlage einen Kälteschock.
    Auch ihr Zimmer, das sie wenig später im Hotel Tropical betrat, glich einem Kühlschrank. Natascha schaltete die Klimaanlage aus und den Deckenventilator an. Fast hätte sie der Versuchung nachgegeben und sich gleich auf das Bett mit seinen einladend weißen Laken gelegt. Doch erst musste sie unter die kalte Dusche.
    Wenig später rubbelte sie sich das lange Haar trocken und schlang das weiße Badetuch um ihre Brust. Alles war weiß hier, selbst die Orchidee in der Vase auf dem Nachttisch. Im Kühlschrank fand sie einen Plastikkrug mit Wasser. Sie goss sich ein Glas ein und trank es in einem Zug aus. Es war noch beschlagen, als sie es abstellte. Sie atmete mehrmals tief ein und aus, um sich noch einmal klarzumachen, weshalb sie überhaupt hierhergekommen war. Sie war auf der Suche nach ihren Wurzeln. So weit, so gut. Nach den Wurzeln suchen, diese Phrase löste ein merkwürdiges Gefühl in ihr aus, ein fremdartiges Gefühl. Und doch war es so. Vor wenigen Tagen noch hätte sie es sich nicht träumen lassen, nach Australien zu reisen. In ein Land, wo ihr im Januar vor Hitze das Wasser aus allen Poren brach. Vier Wochen. Sie hatte vier Wochen, um zu finden, wonach sie suchte.
    Sie ließ sich langsam in die kühlen Laken sacken. Über ihr klapperte der mächtige Ventilator. Es dauerte keine zwei Minuten, und sie war eingeschlafen.

    Eine Viertelstunde bevor das Touristenbüro schloss, trat Natascha in den klimatisierten Raum. Langsam begann sie, sich an die extremen Schwankungen zwischen Innen- und Außentemperatur zu gewöhnen. Hinter dem Schalter stand eine Frau mittleren Alters, die sich die Brille auf die Nasenspitze geschoben hatte und über das Gestell hinweg auf ihren Monitor starrte. Als sie Natascha bemerkte, positionierte ihr Zeigefinger die Brille wieder dicht vor die Pupillen.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Ihre Stimme lächelte professionell.
    »Vielleicht. Ich möchte gerne zu den Aborigines nach Moondo. Das ist doch nicht weit von hier, oder?«
    »Ah, zu den Orta. Das Kulturzentrum dort ist brandneu, es wird Ihnen gefallen. Warten Sie mal, da könnten Sie Glück haben.« Sie schaute kurz auf ihre Uhr. »In ein paar Minuten ist Mitch hier, unser lokaler Experte. Der kann Ihnen weiterhelfen. Er kommt selbst aus Moondo und pendelt zwischen Moondo und Cairns. Wenn Sie also dort drüben warten wollen?« Sie wies auf die Sitzgruppe in der Ecke.
    »Gern. Danke.« Natascha machte es sich bequem und vertiefte sich in ein paar Broschüren.
    »Ich bin Mitch, hallo!« Natascha blickte auf und sah in ein sehr dunkles Gesicht. »Habe gehört, Sie interessieren sich für meinen Stamm.« Sie stand auf und schüttelte seine ausgestreckte Hand. Die kinnlangen Locken fielen ihm ins Gesicht, als er ihr zunickte. Mit einem breiten Lächeln entblößte er zwei helle Zahnreihen. Er trug blaue Boardshorts und ein Surfer-Shirt, seine Füße steckten in Flip-Flops.
    »Natascha. Ja, ich interessiere mich für die Orta. Sie fahren nach Moondo?« Von irgendwoher erklang plötzlich das Gebrumme eines Didgeridoos und wurde lauter.
    »Sorry.« Mitch drückte auf ein Smartphone, und das Didgeridoo erstarb. »Dreamtime Travels. Mitch am Apparat.« Natascha schüttelte irritiert den Kopf, um sich wieder den Broschüren zuzuwenden. Mitch hatte sein Gespräch schnell beendet.
    »Also, wo waren wir? Du willst zu meinem Mob, wenn ich dich richtig verstanden habe? Kein Problem. Ich bring dich hin. Wann? Morgen früh?«
    Natascha war von der Geschäftstüchtigkeit des

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