Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
Vom Netzwerk:
geklappt. In diesem Brief hier bedankt sie sich beim Department of Maritime Heritage. «
    »Das Schiff ist doch schon 1911 gesunken. Das hat aber lange gedauert, bis sie Erfolg hatte.«
    »Ja und nein. Wenn man bedenkt, dass das Wrack erst 1958 gefunden wurde …« Sein Kinn deutete auf einen Artikel aus demselben Jahr.
    »1958 sagst du? Wie der Brief an meine Großmutter …« Sie hatte Zeigefinger und Daumen an die Mundwinkel gelegt und strich sich damit nachdenklich zum Kinn hinunter. »Du scheinst dich ja gut auszukennen.«
    Mitch hob die Schultern. »Immerhin gehört die Yongala zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen in North Queensland, und ich arbeite eben in der Branche.«
    »Touristenattraktion? Hab ich nicht gerade erst gelesen, dass das Wrack mehr als dreißig Meter tief liegt?«
    »Genau. Es ist eine unserer Top-Destinations. Es gibt Taucher, die sagen sogar, es sei das beste Tauchwrack auf diesem Planeten.«
    »Man kann die Yongala betauchen?«
    »Ein guter Freund von mir hat eine Tauchschule in der Nähe des Wracks. Wenn du also selbst mal Lust haben solltest …«
    Natascha unterbrach ihn: »Noch mal zu Helen Tanner. Kannst du dir vorstellen, weshalb sie sich so viele Jahre für den Schutz des Wracks eingesetzt hat?«
    Mitch schüttelte beiläufig den Kopf, er hatte sich gerade an einem anderen Artikel festgelesen.
    »Kann ich dir nicht sagen, aber schau mal hier. Das ist ein Feature zum fünfzigsten Jahrestag des Unglücks. März 1961. Da hat ihr ein neugieriger Reporter wohl genau diese Frage schon einmal gestellt.«
    Natascha beugte sich näher heran. Verblasste Farbfotos mit wenig Text. Wohl ein weniger seriöses Blatt, urteilte Natascha. Ein Foto zeigte eine alte Helen Tanner, die aufs Meer hinausschaute. Das dichte graue Haar hatte sie zu einem eleganten Knoten aufgesteckt, sie trug ein blaues Etuikleid.
Die Yongala berge das Geheimnis des Lebens, sagt Helen Tanner, als der Courier Mail sie nach der Motivation der Yongala-Stiftung befragt. Seit zwei Jahren setzt sie sich schon für den Schutz des Fundortes ein.
    »Das Geheimnis des Lebens? Hört sich ja reichlich kryptisch an«, meinte Natascha.
    »Ist wahrscheinlich gar nicht so geheimnisvoll gemeint, wie es klingt. Dazu musst du wissen, dass die Yongala eine unglaubliche Vielfalt an Meeresleben anzieht. Auch die großen Fische. Haie, Barrakudas, riesige Barsche. Das hat den ersten Tauchern damals einen ganz schönen Schrecken eingejagt.« Sein Finger wies wieder auf das Feature mit den Fotos. Ein Taucher hielt eine Harpune in die Kamera. Damit, las Natascha, wollte er versuchen, die Seemonster der Yongala in Schach zu halten. Natascha seufzte und rieb sich die Schläfen.
    »Wann ist sie denn eigentlich gestorben?«
    Es dauerte eine Weile, bis Mitch die Antwort gefunden hatte.
    »1962 – ein Jahr nach diesem Feature zum fünfzigsten Jahrestag des Untergangs der Yongala.«
    »Mir brummt der Schädel, Mitch. Ich krieg das alles nicht zusammen. Das Foto mit Helen Tanner bei den Orta, die Yongala, der Brief in Berlin. Wie Teile eines Puzzles, nur habe ich keine Ahnung, wie ich sie zusammenfügen soll.«
    Natascha rollte mit den Schultern und neigte den Kopf von einer Seite zur anderen, um die Verspannung zu lockern, die sie seit dem Flug befallen hatte.
    »Vielleicht bist du nur zu verkrampft. Du bist doch gerade erst angekommen. Wie wär’s, wenn du erst mal ein wenig relaxt?«
    »Das wäre toll, aber ich hab leider nicht ewig Urlaub. In spätestens vier Wochen muss ich wieder zurück nach Berlin.«
    Mitch dachte nach, dann strahlte er sie an.
    »Wie wär’s, wenn du das Nützliche mit dem Angenehmen verbindest?«
    Sie schaute ihn fragend an.
    »Ich hab doch meinen Freund mit der Tauchschule erwähnt. Also, was Cooleres als Tauchen gibt es auf der ganzen Welt nicht, glaub mir! So was von entspannend, dieses Schweben unter Wasser … Und jetzt kommt der Super-Bonus: Keiner kennt die Yongala und ihre Geschichte so gut wie mein Kumpel. Also, was meinst du? Wir könnten gemeinsam hinfahren. Ich könnte auch eine Pause vertragen.«
    Tauchen? Zusammen mit Mitch? Natascha war über seine Anhänglichkeit ein wenig irritiert. Zwar glaubte sie nicht länger, er könnte sie ernsthaft belästigen, aber es war auch nicht gerade so, als wären sie alte Freunde. Sie gab allerdings zu, dass Mitchs Hilfe sie bei ihren Recherchen ein gutes Stück vorangebracht hatte – auch wenn sie noch nicht wusste, wohin das alles führen würde. Mitch hatte

Weitere Kostenlose Bücher